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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Vancouver Canucks

Kann Hughes erneut die Norris Trophy gewinnen?

Mit 92 Punkten schloss Quinn Hughes die Spielzeit 2023/24 als punktbester Verteidiger der Liga ab und wurde im Anschluss der Saison mit dem Gewinn der James Norris Memorial Trophy als bester NHL-Verteidiger für seine Leistung belohnt.

Quinn Hughes holt die Norris Trophy

In den vergangenen 25 Jahren gab es nur zwei Defensivkräfte, die eine reguläre Saison mit mehr Punkten abschlossen als Hughes im letzten Jahr. Erik Karlsson brachte es in der Saison 2022/23 auf 101 Punkte (25 Tore, 76 Assists) und Roman Josi kam im Jahr davor auf 96 Punkte (23 Tore, 73 Assists). Während sich die Letztgenannten mit Anfang 30 im besten Verteidiger-Alter befanden, hat Hughes mit seinen 24 Jahren noch ein gewaltiges Steigerungspotenzial in sich.

Der bis dato letzte Spieler, der in aufeinanderfolgenden Jahren die Norris Trophy einheimsen konnte, war der siebenfache Gewinner Nicklas Lidstrom von den Detroit Red Wings in den Jahren 2006 bis 2008.

Mehr auf Defensive oder Offensive setzen?

Mit Center J.T. Miller, dem 103 Punkte (37 Tore, 66 Assists) in 81 Partien gelangen, und mit Hughes hatten die Canucks einen der zehn punktbesten Stürmer ligaweit und den erfolgreichsten Verteidiger in ihren Reihen.

Zudem lieferte Elias Pettersson mit 89 Punkten (34 Tore, 55 Assists) seine zweitbeste Saison ab. Im Jahr zuvor hatte der 25-jährige Schwede mit 102 Punkten bereits einmal die 100-Punkte-Marke geknackt. Gelingt ihm dies erneut in der kommenden Saison?

Sollte Rechtsaußen Brock Broeser (40 Tore, 33 Assists) erneut in der Lage sein, wie im Vorjahr seine Punktausbeute um 18 Punkte zu steigern, dann wäre er vierte Spieler der Canucks, der auf über 90 Zähler käme.

VAN@NSH R1, Gm4: Boeser erzielt ersten Playoff-Hattrick in seiner Karriere

Die Westkanadier haben also hochkarätige Offensivkräfte in ihren Reihen, die den Gegnern kräftig einheizen können. Andererseits bedeutet eine zu offensive Ausrichtung auch, dass die Mannschaft anfällig für schnelle Gegenangriffe wird. Für Coach Rick Tocchet, der in der zweiten Saisonhälfte mehr Wert auf eine stabile Defensive gelegt hat, heißt es die richtige Balance zu finden. Denn, wie er erklärte, bedingt die eine Ausrichtung die andere.

Gelingt den Canucks der Sprung zum Cup-Contender?

Eine Mannschaft, die ihre Division als Tabellenerster abschließt, zählt auch im Folgejahr zu den Titelanwärtern, doch der Gewinn der Pacific Division ist noch lange kein Garant für eine Playoff-Teilnahme in der darauffolgenden Saison. Zur Bestätigung muss man gar nicht einmal so lange zurückblicken: Am Ende der Saison 2021/22 standen die Calgary Flames auf Platz 1 in der Pacific, danach qualifizierten sie sich nicht mehr für die Stanley Cup Playoffs der Western Conference.

Angesichts des von General Manager Patrik Allvin punktuell verstärkten Kaders der Canucks, unter anderem kam Stürmer Jake DeBrusk von den Boston Bruins nach Vancouver, ist nicht zu erwarten, dass den Westkanadiern das gleiche wiederfährt wie ihren Nachbarn aus Alberta. Allvins Intention war es auf den Außenbahnen flexibler aufgestellt zu sein.

PHI@BOS: DeBrusk zeigt eine tolle Bewegung und trifft

Um in den Playoffs weit zu kommen, muss man auf der Torhüterposition stark besetzt sein. Mit Thatcher Demko als Nummer 1 werden die Canucks in die Saison starten und darauf hoffen, dass der 28-Jährige diesmal vom Verletzungspech verschont bleibt.

Nun möchte man in Vancouver den nächsten Schritt gehen und ein Wörtchen um die Vergabe des Stanley Cups mitreden. Ihr Schweizer Stürmer Pius Suter weiß wie das gelingen könnte: "Wenn wir als Team füreinander da sind und die richtigen Dinge tun."

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