Meier

Die San Jose Sharks sehen die Partie gegen die Eisbären Berlin bei der NHL Global Series Challenge am Dienstag als wichtige Standortbestimmung für die drei Tage später stattfindende Saisoneröffnung gegen die Nashville Predators. "Es ist unser letztes Spiel in der Vorbereitung. Es wird auf jeden Fall speziell, in Deutschland gegen eine deutsche Mannschaft anzutreten. Es gibt noch Dinge, an denen wir arbeiten müssen, bevor es um Punkte geht. Von daher ist dieses Match noch einmal ein echter Härtetest", sagte Sharks-Angreifer Timo Meier nach der Trainingseinheit des Teams am Montag im traditionsreichen Wellblechpalast im Sportforum Hohenschönhausen.

Von den Eisbären spricht Meier mit Respekt. "Wir wissen, dass sie eine gute Mannschaft haben und es nicht einfach für uns wird. Aber wir freuen uns auf diese Begegnung und möchten sie natürlich auch ein bisschen genießen", hob der 25 Jahre alte Schweizer hervor. Sportliche Gastgeschenke wollen die Sharks nach seinen Worten trotz der freundlichen Aufnahme in Berlin nicht verteilen. "Wir werden das Spiel sehr ernst nehmen und sicherstellen, dass wir gutes Eishockey bieten", machte der gebürtige Herisauer deutlich.
Der deutsche Sharks-Stürmer Nico Sturm misst dem Aufeinandertreffen mit den Eisbären ebenfalls große Bedeutung zu. Man werde in diesem Spiel erkennen, was funktioniere und was man in den verbleibenden Tagen bis zum Auftakt der regulären Saison noch verbessern müsse. Möglichst optimal aus den Startlöchern zu kommen, sei für den gesamten Verlauf der Spielzeit von enormer Bedeutung, trotz der insgesamt 82 Partien. "Es ist immer ziemlich schnell Weihnachten. Wenn man dann auf die Tabelle schaut, will man nicht allzu viel Rückstand auf die Playoff-Spots haben. Es ist besser, wenn man bereits am Anfang seine Punkte macht. Am Ende der Saison wird der Druck immer größer, wenn man nur noch drei oder vier Wochen Zeit hat um aufzuholen", erläuterte der 27-jährige Augsburger.
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Beim letzten Preseason Game der Sharks vor dem Abflug nach Deutschland gegen die Vegas Golden Knights erlebte Sturm eine Schrecksekunde. Nach einem Check war er kurz benommen und wurde vorsichthalber vorzeitig vom Eis genommen. Doch sein Einsatz am Dienstag gegen die Eisbären in der Mercedes-Benz Arena ist nach Lage der Dinge nicht gefährdet. "Ich hatte heute beim Training keinerlei Probleme", teilte er mit.
Die Übungseinheit der Sharks im "Welli" war alles andere als ein Schaulaufen. Coach David Quinn verlangte vollen Einsatz, so dass die Spieler in den anderthalb Stunden mächtig ins Schwitzen gerieten. "Wir wollen weiter auf das aufbauen, was wir uns im Training Camp erarbeitet haben. Hier haben wir zum ersten Mal wirklich das komplette Team beieinander. So können wir gemeinsam die Grundlage für einen guten Saisonbeginn legen", lautete seine Begründung für die hohe Intensität bei den einzelnen Drills.

Das Beste der San Jose Sharks

Vom Duell mit den Eisbären erhoffe sich Quinn außerdem noch ein paar wertvolle Rückschlüsse für die ersten beiden Saisonspiele am Freitag und Samstag in Prag gegen die Predators. Darüber hinaus machte der Trainer deutlich, dass der Vergleich mit dem amtierenden Deutschen Meister auch für seine Mannen ein besonderes Ereignis ist. "Sie freuen sich sehr darauf", sagte er.
Logan Couture ließ ebenfalls keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Sharks gegen die Eisbären konzentriert zu Werke gehen werden. "Wir hatten in den vergangenen Tagen ziemlich viel Reisestress. Um den aus den Knochen zu schütteln, war das Training heute genau richtig. Gegen die Eisbären werden wir noch einmal voll gefordert sein. Sie werden versuchen, ihre beste Leistung gegen uns zu zeigen. Für sie ist es kein gewöhnliches Duell. Die Spieler wollen Eindruck machen. Wir müssen und werden alles aufbieten, um sie zu besiegen", so der Mannschaftskapitän.
Besonders freut sich Couture auf die Fans der Eisbären und ihre Choreografien. "Das ist in Europa komplett anders als in Nordamerika. Es bringt viel zusätzliche Energie in ein Spiel, wenn die Zuschauer ihr Team auf diese Weise anfeuern und mit den Fahnen schwenken. Ich habe das schon in der Schweiz erlebt, wo ebenfalls spezielle Bereiche für die Fans gibt", sagte er.