silovs 5-12

In Spiel 3 ihrer Serie der zweiten Runde der Western Conference in den Stanley Cup Playoffs 2024 setzten sich die Vancouver Canucks am Sonntag auswärts mit 4:3 gegen die Edmonton Oilers durch. Damit eroberten sie nach einer Niederlage in Spiel 2 die Führung in der Serie zurück. Das glückte ihnen vor allem dank einer starken Torwartleistung von Arturs Silovs und unglaublicher Effizienz im Abschluss.

„Heute haben wir uns durchgebissen“, freute sich Vancouvers Trainer Rick Tocchet. „Sie habe uns alles entgegen geworfen. Einige unserer Spieler haben ein starkes Spiel geliefert. Die Oilers haben Druck gemacht und wir haben uns am Ende gut gehalten. Wir haben unsere Chancen genutzt. Das Powerplay und die Unterzahl waren gut. Respekt davor, Edmontons Powerplay ist erstklassig, deshalb Respekt vor unserer Unterzahl. Dieses Spiel war ein Kampf und wir haben uns den Sieg erkämpft.“

Canucks entschärfen McDavid und Hyman

Vor der Partie betonten die Canucks, dass der Schlüssel zum Erfolg darin liegt, die großen Stars der Oilers in Schach zu halten. Beim 3:4 in Spiel 2 waren Leon Draisaitl und Connor McDavid mit jeweils einem Tor und drei Assists an allen Toren der Oilers beteiligt. Zumindest Kapitän McDavid hatte am Sonntag wenig zu lachen. Seine vier Torschüsse blieben alle wirkungslos und auch Vorlagen landeten nicht auf seinem Konto.

„Sie haben gut verteidigt“, gab Draisaitl zu. „Sie sind ein abwehrstarkes Team. Da müssen wir einen Weg finden, uns in der Mitte durchzusetzen und unsere Chancen nutzen.“

Genauso gelang es den Canucks, Zach Hyman keine Punkte zu überlassen. Der Außenstürmer ist mit neun Toren der beste Torjäger der Playoffs. In Spiel 3 hatte er mit acht Torschüssen durchaus seine Chancen, scheiterte aber immer wieder.

Silovs hält Ansturm der Oilers stand

Der wohl wichtigste Faktor für den Sieg der Canucks war zwischen den Pfosten zu finden, denn Edmonton brachte eigentlich eine dominante Vorstellung aufs Eis. Am Ende lautete das Torschussverhältnis aus Sicht der Gastgeber 45:18.

„Wir waren über weite Strecken das bessere Team“, sagte Draisaitl nach der Niederlage. „Das hätte in meinen Augen ein Sieg werden müssen, aber manchmal funktioniert Eishockey nicht so. Jetzt müssen wir uns wieder aufraffen und für Spiel 4 bereit sein.“

Silvos war im Tor aber schier unbezwingbar und bewies ein weiteres Mal seine starke Form. Der Lette ist eigentlich nur der dritte Torhüter der Canucks, rutschte aber in der ersten Runde aufgrund von Verletzungen von Thatcher Demko und Casey DeSmith in die Startformation.

Bei fünf gegen fünf ließ Silovs nur einen Treffer zu, die anderen beiden Tore der Oilers fielen im Powerplay. Die 42 Saves waren ein persönlicher Rekord für den 23-Jährigen.

VAN@EDM R2, Sp3: Silovs kratzt den Puck von der Linie

Stars der Canucks gnadenlos effizient

In Spiel 2 hatten Draisaitl und McDavid die Canucks geplagt, in der dritten Partie drehten Vancouvers Starspieler den Spieß um. Brock Boeser glänzte mit zwei Toren und einem Assist, Elias Lindholm steuerte zwei Treffer bei und Stürmer J.T. Miller und Abwehrchef Quinn Hughes sammelten je zwei Assists. Das alles schafften sie mit nur 18 Torschüssen.

„Wir hätten natürlich gerne weniger in der Defensive gespielt“, gestand Lindholm. „Das erste Drittel war gut... Dann ist das Spiel eben so gelaufen. Es haben aber alle vollen Einsatz gebracht, ihren Job gemacht und Schüsse geblockt. Wir haben getan, was nötig war, um dieses Spiel zu gewinnen.“

Im ersten Drittel brachte Mattias Ekholm im Powerplay zunächst Edmonton in Führung (6.). Doch die Freude währte nur kurz. Lindholm nutzte wenig später eine Überzahl, indem er einen Schuss von Boeser abfälschte (9.). Der Vorbereiter sorgte keine fünf Minuten später selbst mit einem Handgelenkschuss aus dem rechten Bullykreis für die Führung.

„Ich habe gerade viel Selbstbewusstsein“, erklärte Boeser. „Das kommt einfach mit der Bemühung auf die richtige Art und Weise zu spielen und sich auf die Details zu konzentrieren. Ich tue was ich kann, um unserem Team zum Sieg zu verhelfen. Es ist dann immer schön, wenn der Puck im Tor landet.“

Kurz vor Ende des ersten Spielabschnitts tauchte Boeser alleine vor Edmontons Torwart Stuart Skinner auf und erhöhte auf 3:1 (19.). Für die Entscheidung sorgte Lindholm mit seinem zweiten Powerplaytor des Spiels im zweiten Drittel aus nächster Nähe (18.).

VAN@EDM R2, Sp3: Lindholm schießt sein zweites PPG des Spiels

Boeser ist mit sieben Toren der beste Torschütze der Canucks in den Playoffs und mit zehn Punkten in neun Spielen ihr zweitbester Scorer hinter Miller, der auf elf Zähler (2 Tore, 9 Assists) kommt. Lindholm steht mit fünf Toren auf dem zweiten Platz der Torjäger.

Draisaitls starker Auftritt reicht nicht

McDavid kam am Sonntag ausnahmsweise zu nichts Zählbarem, doch Draisaitl war ein weiteres Mal nicht zu bremsen. Nach dem 1:3 brachte er die Oilers im zweiten Drittel mit einem Direktschuss im Powerplay aus spitzem Winkel wieder ins Spiel (24.). Im Schlussabschnitt setzten die Oilers mit 22 Torschüssen nochmal alles daran, die Partie auszugleichen. Draisaitl war dabei eine der treibenden Kräfte und bereitete das 3:4 durch Evan Bouchard mit vor (59.).

Da McDavid ohne Punkt blieb, übernahm Draisaitl mit 18 Punkten (7 Tore, 11 Assists) den ersten Platz in der Scorerliste der Playoffs. Die beiden Superstars liefern sich schon seit Jahren mit überragenden Leistungen in den Playoffs ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Nach jeweils 57 Spielen steht McDavid bei 92 Punkten (31 Tore, 61 Assists), Draisaitl hat mit 95 Punkten (38 Tore, 57 Assists) leicht die Nase vorne.

Am Dienstag werden die Oilers einmal mehr auf ihre Spitzenspieler angewiesen sein, wenn sie in Spiel 4 zu Hause um den Ausgleich in der Serie kämpfen (9:30 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 3:30 Uhr MESZ).

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