GettyImages-2153468614

Die Teilnehmer am Eastern Conference Finale stehen fest. Am Freitag setzten sich die Florida Panthers in Spiel sechs ihrer Serie der zweiten Runde in den Stanley Cup Playoffs auswärts im TD Garden mit 2:1 gegen die Boston Bruins durch und treffen damit auf die New York Rangers. Entscheidend für den Erfolg waren Torwart Sergei Bobrovsky und Center Anton Lundell, der ein Tor schoss und das zweite vorbereitete.

„Das war hinter der Bande eine unglaubliche Serie“, freute sich Panthers-Trainer Paul Maurice. „Es war von beiden Seiten mal dreckig und hart, mal sauber und auf unfassbar hohem Niveau. Man hatte nie das Gefühl, dass man die Kontrolle hat, das war nicht methodisch. Alle hatten einen Plan und sind dann für sechs Spiele aufs Eis gegangen und haben versucht, sich gegenseitig platt zu machen.“

Swayman und Bobrovsky duellieren sich auf hohem Niveau

Kampfgeist und hohes Niveau waren auch im Tor beider Mannschaften wieder zu finden. Bostons Jeremy Swayman setzte seine starken Leistungen in den Playoffs fort und tat am Freitag mit 26 Saves alles in seiner Macht Stehende, um seinem Team zu helfen, Spiel Sieben zu erzwingen. Er kam in den Playoffs insgesamt auf eine Fangquote von 93,3 Prozent bei 2,15 Gegentoren pro Spiel.

„Ich bin gerade von meinen Emotionen überfordert“, gab der Torhüter nach dem Spiel zu. „Da geht es nicht um mich persönlich, sondern um das Team und darum, dass alles so plötzlich endet. Das will man nicht erleben. Ich bin einfach stolz auf das Team und darauf, dass ich hier sein durfte, um die Basis für die kommenden Jahre zu legen.“

Gegenüber von Swayman verpasste Bobrovsky den Shutout nur knapp. Er hielt 22 Schüsse und musste sich nur ein Mal geschlagen geben. Bobrovsky ist einer von drei Finalisten bei der Wahl für die Vezina Trophy, mit der der beste Torhüter der Saison ausgezeichnet wird. Nach einem Gegentor in der 20. Minute hielt er in den letzten beiden Dritteln der Serie alle 16 Schüsse der Bruins.

„Wir bleiben einfach immer im Moment“, erklärte Bobrovsky. „Wir glauben aneinander und arbeiten als Team zusammen. Das ist eine großartige Mannschaft, und es ist ein Privileg, ein Teil davon zu sein.“

FLA@BOS R2, Sp6: Forsling sorgt im Nachfassen für die Führung

Bruins verspielen Führung

Es war ein erwartet umkämpftes Spiel, in dem sich beide Mannschaften alle Mühe gaben, die gegnerische Offensive in ihre Schranken zu weisen. Der erste Jubel kam schließlich kurz vor der ersten Drittelpause von den Bruins. Pavel Zacha lief in der 20. Minute allein auf Bobrovsky zu und bezwang ihn mit einem Rückhandschuss. Für den Tschechen war es im 25. Playoff-Spiel seiner Karriere das erste Tor.

Im zweiten Drittel machten die Panthers mehr Druck und kamen schließlich zum Ausgleich. Lundell kam im Slot zu einem ansatzlosen Schuss und erzielte in der 33. Minute das 1:1.

„Ich glaube, auf den Moment hat unsere ganze Mannschaft gewartet“, kommentierte der Torschütze. „Das eine Tor, das uns wieder Energie und Selbstvertrauen bringt. Das war wichtig, es war ein enges Spiel, aber wir haben immer an uns geglaubt und nicht aufgegeben.“

Es roch bereits nach Verlängerung, doch in der vorletzten Spielminute brachte Verteidiger Gustav Forsling die Entscheidung und schoss die Panthers bei einem Konter im Nachfassen ins Conference Finale.

„Ich bin normalerweise nicht der Kandidat für das Siegtor“, meinte Forsling. „Ich versuche die meiste Zeit über, nur zu verteidigen. Da macht es Spaß auch mal zu treffen und dem Team so zu helfen. Ich halte mich aber lieber an die Abwehr.“

Bostons Florida-Trauma geht weiter

Die Bruins schieden damit zum zweiten Mal in Folge gegen die Panthers aus. Vor einem Jahr scheiterten sie bereits in der ersten Runde, nachdem sie mit 3:1 Spielen in Führung gelegen hatten. Damals hatte sich Florida allerdings nur knapp über die Wildcard für die Playoffs qualifiziert, während die Bruins nach einer Rekordsaison auf dem ersten Platz der gesamten NHL standen.

Diese Saison waren die Vorzeichen anders. Florida war längst nicht mehr der Underdog, sondern eins der besten Teams der Liga. Mit 110 Punkten (52-24-6) beendeten sie die reguläre Saison auf dem ersten Platz der Atlantic Division. Am Ende war das Ergebnis für die Bruins aber das gleiche, der Traum vom Stanley Cup ist vorbei. Daran konnte auch Kapitän Brad Marchand nichts ändern, der nach zwei Spielen Verletzungspause wieder auf dem Eis stand. 

Trotzdem fand Trainer Jim Montgomery lobende Worte. „Es war eine Ehre diese Mannschaft zu trainieren, weil sie hart arbeitet und das ganze Jahr über gekämpft hat“, würdigte Montgomery die Leistungen. „Das war für mich der wichtigste Punkt. Man ist nie glücklich, wenn man das letzte Spiel des Jahres verliert. Einige Spieler haben sich dieses Jahr unglaublich entwickelt, und darauf können sie stolz sein. Wir müssen einen Weg finden, uns weiter zu verbessern und auch dieses letzte Spiel zu gewinnen.“

Im Conference Finale treffen die Panthers nun auf die New York Rangers, die in der zweiten Runde die Carolina Hurricanes in sechs Spielen bezwangen. Spiel 1 findet am Mittwoch im Madison Square Garden in New York statt (8 p.m. ET; NHL.tv; Do. 2 Uhr MESZ).

Verwandte Inhalte