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Hockey Fights Cancer, also Eishockey bekämpft den Krebs, ist seit 1998 eine äußerst erfolgreiche Initiative der NHL und der Spielergewerkschaft NHLPA. Zwar wurde eines der Ziele, nämlich der Sieg über diese tückische Krankheit, noch nicht erreicht, aber in der 24 Jahren des Programms wurden mehr als 32 Millionen US-Dollar an Spenden erwirtschaftet. Geld, das in die medizinische Forschung und für die Unterstützung betroffener Familien verwendet wurde, und damit sehr viel Gutes bewirken konnte.

Was 1998 mit einzelnen Aktionen und Auktionen von Sammlerstücken begann, ist heute eine groß angelegte Initiative, bei der alle 32 NHL-Mannschaften sich im dafür vorgesehenen Monat November intensiv beteiligen und nicht nur auf einzelne Schicksale aufmerksam machen, sondern auch für Vorsorge zu werben.
Ann Marie Lynch, NHL Senior Manager, Youth Development and Industry Growth, war an der Gründung und dem Start von Hockey Fights Cancer beteiligt. Sie zeigt sich begeistert angesichts des enormen Wachstums des Programms im Laufe der Jahre.
"Als es anfing, gab es noch nicht einmal eine Online-Komponente des Programms", erinnert sie. "Es gab eine sehr große Auktion, die jedes Jahr beim All-Star-Wochenende stattfand, und bei der hauptsächlich Sammlerstücke versteigert wurden. Ich erinnere mich, dass im zweiten Jahr des Programms Dodge als (Liga-)Sponsor hinzukam, so dass wir bei der gleichen Auktion einen Dodge Viper-Sportwagen und Wayne Gretzkys Trikot von seinem letzten All-Star-Spiel versteigern konnten, und diese beiden Lose erzielten ungefähr den gleichen Betrag. So haben wir zwischen 1999 und 2004 bei jeder dieser Auktionen etwa eine halbe Million Dollar eingenommen, die dann zu gleichen Teilen zwischen ACS und CCS aufgeteilt wurden."

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"Aber als das Programm nach dem Lockout (2004/05) wieder aufgenommen wurde, wollte man etwas mehr Geld ausgeben und die Klubs stärker einbinden. Also begannen wir 2008, zum 10. Jahrestag von Hockey Fights Cancer, mit anderen Organisationen Kontakt aufzunehmen und gaben den Klubs Gelder, die sie an ihre lokalen Krebsorganisationen weitergeben konnten. Viele Klubs veranstalteten zwar ihre eigenen Abende gegen Krebs, aber sie verteilten sie über das ganze Jahr."
"Um eine größere, aussagekräftigere Botschaft zu vermitteln, schlug (NHL-Vizepräsident) Gary Meagher vor, dass wir unsere Teams bitten sollten, alles in einem Monat zu tun. Damals fiel die Wahl auf den Oktober, weil viele Teams zu dieser Zeit ohnehin etwas für das Brustkrebsbewusstsein taten. Außerdem kam jemand auf die Idee: Warum tragen wir in diesem Monat nicht eine Krawatte in einer bestimmten Farbe? Im ersten Jahr war die Krawatte rosa, und Wayne Gretzky, der damals Trainer der Phoenix Coyotes war, war der erste, der sie trug. Später wurden daraus Waren, die wir zu Gunsten verschiedener Krebsorganisationen verkauften."
"Heute kann jeder sehen, wie es sich seit dieser Zeit entwickelt hat: Kinder werden für einen Tag als Spieler verpflichtet, die Banden sind lavendelfarben, die Trainingstrikots sind in diesem Monat lavendelfarben. Und die Lavendelfarbe wurde anstelle von Rosa eingeführt, weil wir das Bewusstsein für alle Arten von Krebs schärfen wollten, nicht nur für Brustkrebs, für den Rosa früher stand. Ich würde auch sagen, dass die Partnerschaft zwischen der NHL und der NHLPA großartig ist. Sie ist so anders. Wenn wir bei Wohltätigkeitsveranstaltungen zusammenarbeiten, haben wir keine Probleme."

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NHL Commissioner Gary Bettman würdigt ebenfalls die Zusammenarbeit mit der NHLPA in dieser Frage, eine Einigkeit, die es sonst selten gibt. "Wissen Sie, Sportligen und Gewerkschaften können in manchen Dingen unterschiedlicher Meinung sein und sich streiten, aber wenn es um wichtige Dinge geht, die wir gemeinsam nicht nur für die Eishockey-Gemeinschaft, sondern auch für die Gemeinden, in denen wir spielen, und im Allgemeinen tun können, hat es immer einen Geist der Zusammenarbeit gegeben, und wir waren uns immer einig bei der Aktion Hockey Fights Cancer", erzählt Commissioner Bettman.
Und für solche Aktionen plaudert Commissioner Bettman gerne mal aus dem Nähkästchen, wenn auch in einer ernsten Angelegenheit. "Hier ist ein Stück Geschichte, das Sie vielleicht nicht kennen", teilt er mit. "Ich habe beide meiner Eltern in jungen Jahren durch Krebs verloren. Mein Vater starb, als er 40 war, und meine Mutter starb, als sie 53 war. Die Idee, dass wir uns gemeinsam darauf konzentrieren könnten, Menschen im Umgang mit dieser Krankheit zu helfen, einschließlich der Bewusstseinsbildung, damit Menschen frühzeitig diagnostiziert werden, was einen enormen Unterschied in der Behandlung von Krebs ausmacht... es war einfach eine gemeinsame Anstrengung, zu verstehen, dass wir eine sehr sichtbare Plattform haben, die einen Unterschied im Leben der Menschen machen kann."
Die Initiative ist im Bewusstsein aller Verantwortlichen und den Spielern mittlerweile angekommen. Dies bestätigt Devin Smith, NHLPA Senior Director of Marketing and Community Relations, der für das Programm zuständig ist.

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"Wenn die Spieler in unser Büro in Toronto kommen, schicken wir eine Mitteilung an die Spieler, in der wir ihnen mitteilen, was wir vorhaben, wie wir es finanziell unterstützen wollen und wie wir es in unseren Marketingbemühungen unterstützen wollen", erklärt Smith. "Der große Startschuss fiel beim All-Star Game in Tampa 1999. Maurice Richard, der unglücklicherweise an Krebs erkrankt war, aber glücklicherweise unsere Bemühungen unterstützte, Paul Stewart, Mike Gartner, John Cullen, Gary Bettman - das ist eine ziemlich bedeutende Gruppe von Leuten, um ein Programm in Gang zu setzen, das inspirierend sein wird und offensichtlich ein massives Mittel zum Sammeln von Spenden darstellt."
"Ich erinnere mich noch genau an die Pressekonferenz, als Maurice Richard den Raum betrat und die Leute redeten, redeten, redeten, und dann war es plötzlich ganz still. Man hat großen Respekt vor dieser Legende. Und als dann Mr. Bettman und Mike Gartner darüber sprachen, was wir vorhatten, waren alle so stolz auf die Fortschritte, die wir gemacht hatten. Wir wussten noch nicht, wohin die Reise gehen würde, und die verschiedenen Programme, die später eingeführt werden würden, die Ideen, die uns immer wieder einfielen, und das ständige Brainstorming. Ist das eine gute Idee? Wird das funktionieren, wird das am meisten Sinn machen? Wir haben jetzt definitiv viel mehr Augen und Köpfe dahinter, um sicherzustellen, dass wir das Bewusstsein und die Finanzierung der Forschung maximieren."
Die Reaktionen der Spieler sind durchweg positiv, wenn sie angesprochen werden. "Es ist eine 100%ige Unterstützung: 'Was kann ich tun?', 'Wie kann ich mich für diese Sache einsetzen?' Saku Koivu war ein weiterer prominenter Spieler, der etwas später direkt (von Krebs) betroffen war, und es ist immer eine sehr schwierige Diskussion darüber, wie Menschen ihre Geschichte teilen wollen. Ehrlich gesagt sind manche Menschen eher bereit, ihre Geschichte zu erzählen, andere Spieler nicht so sehr."

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"Aber wenn es um das Bewusstsein und die Finanzierung geht, um die gesundheitlichen Sorgen, die sie für ihre Mannschaftskameraden, ihre Fans haben... Was übrigens eine weitere interessante Sache ist: Es verbindet sie mit den Fans auf eine tiefere Weise. Diese Jungs spielen auf einer wunderbaren Bühne und spielen das Spiel so gut, aber sie sind schließlich auch Menschen, und sie haben mit denselben Dingen zu kämpfen. Mario Lemieux, Saku Koivu, Phil Kessel, Oscar Lindblom und sicherlich einige Legenden, die an dieser schrecklichen Krankheit verstorben sind. Auch die Spieler wollten etwas in ihren Heimatmärkten, in ihren Heimstadien und Gemeinden tun. Ich kann Ihnen nur eines sagen: Ich habe noch nie einen Spieler sagen hören: 'Ich will das nicht unterstützen'. 100 % der Spieler sagten: 'Was kann ich tun?'. 'Wie kann ich mehr tun?'"
Eines der Erfolgsgeheimnisse des Programms und warum es sich in 24 Jahren so toll entwickelte.
Dieser Bericht ist Teil einer Serie zur Feier des NHL-Monats November, in dem Hockey Fights Cancer besonders gewürdigt wird.