Der Saisonstart der Nashville Predators verlief bisher unerwartet zäh. Das Team, das nach diversen personellen Verstärkungen in der Offseason in der Saison 2024/25 zum engeren Favoritenkreis auf den Gewinn des Stanley Cup zählt, kam nicht gut aus den Startlöchern.

Ganz ähnlich ging es auch dem Schweizer Kapitän der Predators, Roman Josi. Nach zehn absolvierten Spielen wartete der 34-Jährige noch immer auf seinen ersten Saisontreffer. Am Samstag hatte das Warten für ihn ein Ende. Beim 5:2-Sieg in der heimischen Bridgestone Arena gegen die Colorado Avalanche war Josi nicht nur unter den Torschützen seiner Mannschaft, er steuerte auch noch eine Vorlage bei. Es war sein sechster Assist der laufenden Spielzeit.

Bei Josi platzte endlich der Knoten

Neben Josi gelangen an diesem Abend Neuzugang Steven Stamkos und Gustav Nyquist jeweils ein Treffer und ein Assist. Filip Forsberg und Colton Sissons erzielten ebenfalls ein Tor für die Predators (4-6-1), die zuletzt zwei Spiele in Folge verloren hatten. Torhüter Juuse Saros zeigte 28 Paraden.

„Jedes Mal, wenn man gewinnt, fühlt man sich gleich viel besser“, zeigte sich Stamkos nach dem Spiel erleichtert. „Das ist ein ansteckendes Gefühl, also können wir hoffentlich darauf aufbauen. Wenn man sich die Serie ansieht, die wir hingelegt haben, ich glaube, fünf von sechs mit einem Punkt? Man muss etwas Positives aus der Serie herausholen, die wir hatten, aber ich denke, wir haben noch mehr zu geben. Es geht nur darum, konstant zu bleiben, die richtige Spielweise an den Tag zu legen und Spielzüge zeigen zu wollen.“

Makar und MacKinnon setzen Punkteserien fort

Auf der Gegenseite reichten den Avalanche die Tore von Cale Makar und Nathan MacKinnon nicht um aus Nashville etwas Zählbares mitzunehmen. Beide steuerten zudem eine Torvorlage bei. Immerhin gelang es ihnen damit ihre Punkteserie zum Saisonauftakt auf zwölf Spiele zu verlängern. MacKinnon und Makar sind damit erst das vierte Spielerpaar in der Geschichte der NHL, das gleichzeitig zu Saisonbeginn eine Punkteserie von mindestens zwölf Spielen mit aufweist. Die anderen: Bobby Orr und Phil Esposito mit den Boston Bruins in der Saison 1973/74 (jeweils 15 Spiele); Dimitri Kvartalnov und Joe Juneau mit den Bruins in der Saison 1992/93 (jeweils 14 Spiele); sowie Mario Lemieux (12 Spiele) und Ron Francis (12 Spiele) mit den Pittsburgh Penguins in der Saison 1992/93.

Avalanche können Schwächephase nicht beenden

Für das Team aus Denver stellt sich die Lage nicht ganz so positiv dar. Die Saisonstatistik des Stanley Cup Champions 2022 beläuft sich auf 5-7-0. Zuletzt setze es für die Truppe aus Denver drei Pleiten hintereinander. Goalie Justus Annunen kam an diesem Abend auf 20 Paraden. „Man hatte heute phasenweise das Gefühl, dass wir eine Siegchance haben“, befand Makar. „Aber das ist einfach nicht das Schicksal, das wir im Moment haben. Ich fand, dass wir im zweiten Drittel wirklich gut gespielt haben, aber leider zwei schwere Gegentore kassiert haben. Eines im Penalty-Killing, und dann sind die Jungs bei einem anderen irgendwie stecken geblieben. Ich hatte das Gefühl, dass das wirklich die einzigen beiden Chancen waren, die wir ihnen im zweiten Drittel gegeben haben, und sie haben sie genutzt.“

Colorado startet stark ins Spiel

Dabei begann der Abend in Nashville für die Gäste günstig. Makar brachte Colorado in der 22. Minute mit 1:0 in Führung, als er in Überzahl mit einem Handgelenksschuss vom rechten Bullykreis aus traf. „Er spielt wirklich gut, und das nicht nur im Angriff“, lobte Avalanche-Trainer Jared Bednar seinen Schützling. „Am Anfang der Saison gefielen ihm einige seiner Defensivleistungen nicht. Ich habe das Gefühl, dass er das wirklich hinter sich gelassen hat. Er achtet darauf, wie er Kombinationen abschließt und bleibt auch auf der Verteidigungsseite selbstbewusst und aggressiv“, sagte der Coach.

Nashville zeigt sich unbeeindruckt

Stamkos glich das Spiel in der 29. Minute mit einem Powerplay-Tor, das er mit einem One-Timer erzielte, aus. Es war das 216. Überzahl-Tor seiner Karriere. Stamkos überholte damit in der ewigen Bestenliste der NHL Joe Nieuwendyk und liegt in dieser Kategorie alleinig auf dem 13. Platz.

„Ich bin schon lange dabei“, erklärte Stamkos. „Ich habe in meiner Karriere unzählige Pfosten getroffen. Das ist kein so schlechtes Zeichen, wie man denkt, denn wenn man keine Chancen bekommt und nicht zum Zug kommt, dann macht man sich Sorgen. Irgendwann gehen sie dann rein. Heute Abend ist ein Beispiel dafür."

Sissons brachte Nashville noch vor Drittelende durch einen abgefälschten Schuss von Marc Del Gaizo mit 2:1 in Führung (39.). „Kleine Schritte“, gab Sissons kurz angebunden zu Protokoll. „Wir haben heute ein gutes Spiel gemacht. Es hat sich gut angefühlt. Darauf müssen wir aufbauen und hoffentlich etwas Selbstbewusstsein und Zuversicht für die Zukunft gewinnen.“

Josi sieht noch Steigerungspotenzial

Kurz darauf endete dann auch die Durststrecke des Schweizer Anführers Josi in Sachen Torproduktion. Er erhöhte in der 46. Minute den Spielstand auf 3:1. Josi profitierte in dieser Situation von einem Überzahlspiel, konnte einen One-Timer aus dem Slot nach einem Pass von Stamkos im Kasten der Avalanche versenken. „Es war nicht perfekt, aber wir haben einen Weg gefunden, um zu gewinnen“, zeigte sich Josi hinterher erleichtert. „Ich denke, unser Penaltykilling war stark. Saros hat einige großartige Paraden gezeigt. Ich fand zudem, dass unser drittes Drittel ziemlich gut war. Darauf lässt sich aufbauen. Es ist schwer, in dieser Liga zu gewinnen, daher freuen wir uns auf jeden Fall über den Sieg.“

COL@NSH: Josi baut die Führung aus

Spannung in der Schlussphase

Spannend wurde es dann kurzzeitig gegen Ende des Spiels. MacKinnon verkürzte den Rückstand der Avalanche in der 58. Minute auf 2:3. Er war mit einem Rückhandschuss aus spitzem Winkel erfolgreich, der von Saros' Schulter abprallte und im Netz landete. Doch das Zittern im weiten Rund war rasch wieder beendet. Forsberg erzielte kurz darauf das 4:2 in den zu diesem Zeitpunkt bereits verwaisten Kasten der Gäste (59., en). Nyquist tat es ihm Sekunden später gleich und erzielte den Treffer zum Endstand (60., en).

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