"Ich habe nur den Puck zu meinen Mitspielern abgegeben und sie haben getroffen", fand Barkov eine simple Erklärung für das Geschehen. "Ich danke ihnen dafür. Aber natürlich ist es ein schöner Meilenstein."
Nicht nur Florida hat den Anspruch bis zum Ende alles zu geben und die Punkte nicht freiwillig herzuschenken. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Das wichtigste Argument ist, bis zum Ende alles probiert zu haben, das scheinbar Unmögliche zu schaffen. Andererseits wollen sich viele Spieler bereits für die kommende Saison präsentieren oder kämpfen womöglich als Motivationsgrundlage um einen neuen Vertrag und um bessere Konditionen.
Nicht zum ersten Mal in dieser Saison machten die Ducks am Freitag einem potenziellen Team, das um den Einzug in die Playoffs kämpft, einen Strich durch die Rechnung. Die Kalifornier liegen, trotz eines nicht nur in der Höhe überraschenden 8:2-Erfolges gegen die Montreal Canadiens, im Rennen um die Playoffs elf Punkte im Rückstand. Die Kanadier ihrerseits rangieren mit zwei Zählern Vorsprung, aber zwei absolvierten Spielen mehr als ihr Verfolger Columbus Blue Jackets, auf dem zweiten Wildcard-Platz in der Eastern Conference. Diesen könnten sie nun schon am Samstag bei einem Sieg der Konkurrenz gegen die Pittsburgh Penguins einbüßen.
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Zuvor in dieser Woche hatten die Ducks schon den in Richtung Playoffs ambitionierten Avalanche am Sonntag mit 2:1 und den Arizona Coyotes am Dienstag mit 3:1 das Nachsehen gegeben und jeweils zwei wichtige Punkte gestohlen. Fast hätte es am Mittwoch auch gegen die St. Louis Blues als Dritte im Bunde gereicht, doch diese retteten durch zwei Tore in den letzten 65 Sekunden einen 5:4-Sieg über die Ziellinie.
Gegen Montreal wendete sich das Blatt wieder und Ducks-Verteidiger Cam Fowler lieferte, ebenso wie Floridas Barkov, einen Beweis dafür, was jemanden in dieser Situation noch antreibt. Er wurde durch eine Vorlage beim Treffer von Troy Terry zum 4:2 in der 32. Minute zum punktbesten Verteidiger der Ducks aller Zeiten. Mit seinem 265. NHL-Punkt liegt er jetzt einen Zähler vor Scott Niedermayer.
Ein Plus der Teams aus dem Tabellenkeller - die Ducks sind Vorletzter in der Western Conference - ist außerdem, dass sie weitgehend vom Druck befreit aufspielen können. Das führt dazu, dass Teams und Spieler ihre Leichtigkeit zurückgewinnen.
"Das Wichtigste ist, dass jeder in der Kabine an den anderen glaubt", erklärte Ducks Assistenz-Trainer Mark Morrison das Phänomen. "Wir beginnen Spaß zu haben und lassen den Puck gut laufen. Jeder spielt für den anderen."