Kevin Fiala und die Los Angeles Kings befinden sich in der erfolgreichsten Phase der Saison. Das 3:2 am Mittwoch gegen die Dallas Stars war bereits der vierte Sieg in Folge. Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass die Kalifornier vier Spiele in Serie für sich entscheiden können.

Eigentlich schienen sich die Kings bereits auf der Verliererstraße zu befinden. Die Stars, die zuvor ebenfalls drei Spiele in Folge gewonnen hatten und daher mit viel Selbstvertrauen nach Kalifornien gereist waren, gingen im ersten Drittel mit zwei Treffern in Führung. Erst traf Wyatt Johnston in der 3. Minute im Powerplay, elf Minuten später legte Mason Marchment das 2:0 nach. Mit einem Torschussverhältnis von 11:4 hatten die Texaner das erste Drittel dominiert, sodass die Führung bis dahin gerechtfertigt war.

Im zweiten Abschnitt hatten die Kings allerdings die richtigen Antworten parat: In der 5. Minute gelang Tanner Jeannot der Anschlusstreffer zum 1:2, ehe Joel Edmundson in der 16. Minute ausglich. Die Gastgeber nahmen den Schwung mit ins Schlussdrittel. Nachdem die Kings in der 3. Minute den Puck im gegnerischen Drittel eigentlich schon verloren hatten, setzte Tanner Jeannot nach, gewann die Scheibe zurück und spielte diese weiter zu Warren Foegele. Dieser legte ein beeindruckendes Solo hin und vollendete dieses mit dem Treffer zum 3:2.

DAL@LAK: Edmundson gleicht das Spiel mit einem One-Timer aus

Ein Unterschied wie Tag und Nacht

Warum die Kings gegen die Stars erst ab dem zweiten Drittel funktionierten? Edmundson beschrieb den Unterschied wie „Tag und Nacht“ und erklärte: „Wir brauchten eine Weile, bis wir wieder in Form kamen. Natürlich hatten wir ein paar Tage frei, was gut war, um den Körper auszuruhen. Aber oft ist das nächste Spiel dann umso härter.“ Die Stars hingegen wären im Flow gewesen: „Sie haben drei Spiele in vier Nächten gespielt, also fühlten sie sich offensichtlich gut. Wir brauchten zwischen dem ersten und zweiten Drittel offenbar einen kleinen Weckruf. Es war immer noch nicht unser bestes Spiel, aber wir haben einen Weg gefunden, um das Spiel zu gewinnen.“

Jeannot ergänzte zur Leistungssteigerung ab dem 2. Drittel: „Wir haben bessere Spielzüge von unserer Seite aus gemacht, uns gegenseitig unterstützt und mehr geredet. Ich denke, das haben wir dann einfach besser gemacht. Wir haben auch ein besseres Forechecking gespielt, sodass sie in ihrem Drittel Pucks verloren haben, und wir ans Tor rangekommen sind.“

Jeannot-Reihe bringt die Wende

Laut Trainer Jim Hiller war der Treffer von Jeannot der sprichwörtliche Dosenöffner: „Wir hatten in der Offensiv-Zone noch nichts erreicht, bevor diese Reihe (Jeannot/Foegele/Byfield) das im zweiten Drittel geschafft hat. Wir brauchten dieses Tor von Jeannot. Ich denke, dieses Tor war wahrscheinlich der wichtigste Treffer des Abends. Es hat uns irgendwie zurückgeholt und uns eine kleine Belohnung dafür verschafft, dass wir im zweiten Drittel so stark waren."

Hinzu kam die Unterstützung der Fans in der Crypto.com Arena, wie Edmundson erklärte: „Ich glaube, nachdem wir das erste Tor geschossen hatten, konnten wir die Zuschauer wieder mitreißen. Das hat uns ein wenig Leben eingehaucht und wir sind sozusagen auf dieser Welle geritten.“

DAL@LAK: Foegele verwandelt Wraparound zum Führungstreffer

Rückstände sind für Los Angeles kein Hindernis

Die Spieler aus Los Angeles erweisen sich als Comeback-Kings. Die Mannschaft von Trainer Jim Hiller findet immer wieder Wege, sich nach Rückstanden zurück zu kämpfen. Kassierten sie in einem Spiel das erste Tor gegen sich, konnten sie dennoch sechs von bislang zwölf Spiele gewinnen.

Es ist nun allerdings das erste Mal in dieser Saison, dass sie trotz eines Rückstands mit mehreren Toren gewannen. „Einige Jungs haben sich im Verlaufe des Spiels gesteigert“, stellte Edmundson fest. „Ein Comeback-Sieg mit mehreren Toren gegen ein Team wie Dallas ist großartig.“

Neuzugänge Jeannot und Foegele sind „harte Arbeiter“

Mit Jeannot und Foegele (beide jeweils ein Tor und ein Assist) waren zwei Spieler entscheidend an dem Sieg beteiligt, die erst in der vergangenen Offseason nach Los Angeles gekommen waren. „Sie sind einfach harte Arbeiter und wissen, dass sie in so einem Spiel ihre Tore machen können, wenn sie am Netz sind. Das ist ihr Spiel. Sie arbeiten sich einfach in jedem Shift ab. Jedes Team braucht solche Typen.“

Mit einer Bilanz von 15-8-3 und 33 Punkten stehen die Kings auf dem 2. Platz der Pacific Division. Sie haben nun erneut zwei Tage frei, ehe am Samstag Minnesota Wild zu Gast sein wird. Darauf folgt zwischen dem 10. und 22. Dezember ein Roadtrip mit sieben Auswärtsspielen im östlichen Teil der Vereinigten Staaten. Die Erfolgswelle, auf der sie sich momentan befinden, könnte Los Angeles dabei mental zugutekommen.

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