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In den engen und umkämpften Stanley Cup Playoffs, die wieder in etwas mehr als drei Wochen beginnen, machen häufig Kleinigkeiten den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage aus und somit dem Weiterkommen oder Ausscheiden. Auch aufgrund der körperlichen Belastung, des Spielrhythmus und der Intensität der Partien sind die Teams im Vorteil, die auf einen breiten und qualitativ hochwertigen Kader zurückgreifen können. Das bedeutet, so wenige Verletzungen wie möglich zu haben - sowohl in der Breite und insbesondere unter den Leistungsträgern - kann ein weiteres Plus bedeuten.

Trotz des Kampfes um die beste Platzierung und Ausgangsposition für die Playoffs, ist dieser Faktor bereits jetzt deutlich im Spielbetrieb zu erkennen. So schonen die Mannschaften Spieler lieber ein paar Tage länger, um sie hundertprozentig fit zu bekommen und keinen Rückschlag zu riskieren, statt sie zu früh einzusetzen und damit eine möglicherweise längere Pause in Kauf zu nehmen.
Es gibt definitiv keinen schlechteren Moment in der regulären Saison, einen Schlüsselspieler mit einer Verletzung, sei es am Ober- oder Unterkörper, ausfallen zu sehen, als in den letzten Wochen vor dem Beginn der Playoffs. Denn dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Probleme länger hinziehen oder Spieler eine zu lange Anlaufphase benötigen, um wieder dem Tempo und Spielniveau in den Playoffs Stand zu halten.
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"Das ist es, was du am Ende brauchst, nämlich so viele Spieler wie möglich an Bord zu haben und auf deine ganze Tiefe zurückgreifen zu können", betonte Coach Mike Babcock von den Toronto Maple Leafs. "Das Eishockey wird gerade jetzt immer intensiver, also bleibt es nicht aus, dass sich Spieler verletzen."
Als gutes Beispiel für diese Problematik dient derzeit einer von Babcocks Schützlingen. Auston Matthews befindet sich wegen einer Verletzung an der Schulter seit dem 25. Februar auf der Verletztenliste. Ein mögliches Comeback des Starspielers der Kanadier wurde bereits mehrfach verschoben.
Babcock denkt aber, dass es für Matthews reichen könnte, am kommenden Dienstag gegen die Tampa Bay Lightning wieder im Kader zu stehen, wie er am Samstag erklärte.

Die Washington Capitals sind ebenfalls leidgeprüft. Stürmer Evgeny Kuznetsov, immerhin der zweitbeste Scorer der Hauptstädter, bekam im Spiel gegen die New York Islanders am Freitag sechs Sekunden vor dem Ende des zweiten Drittels einen Stockschlag ab und krachte daraufhin unsanft in die Bande.
Die genaue Verletzung des Russen ist wie so häufig in der NHL nicht bekannt. Doch sofort fiel das bei Trainern beliebte "Day-to-day", also kurzfristig, wenn sie auf die Schwere der Verletzung angesprochen werden, um keine Spekulationen auszulösen. Ein gut gemeinter Versuch. Kuznetsov wird auf jeden Fall am Sonntag gegen die Philadelphia Flyers nicht auflaufen und damit erstmalig nach 292 verletzungsfreien Partien in Folge nicht zur Verfügung stehen. Zuletzt musste er am 4. Dezember 2014 pausieren.
Der Vorfall verdeutlicht wieder einmal, wie dünn das Eis ist, wenn es um Verletzungen in dieser Sportart geht. Sie können jederzeit und plötzlich passieren und eine Mannschaft enorm schwächen. Im schlimmsten Fall nehmen Verletzungen am Ende wesentlichen Einfluss auf den Ausgang einer gesamten Saison.