Wenn im Februar kommenden Jahres der 4 Nations Face-Off ansteht, werden Mitch Marner (Kanada) und Auston Matthews (USA) Gegner sein. Bis dahin werden die beiden zeigen, wie sie zusammen agieren. Beide stehen in Diensten der Toronto Maple Leafs. Und die gute Chemie zwischen den beiden war auch einer der Hauptgründe dafür, warum den Maple Leafs im jüngsten Heimspiel am Mittwoch (Ortszeit) im Schlussdrittel ein Comeback gelang. 3:2 behielt Toronto am Ende in der Scotiabank Arena die Oberhand gegen die Nashville Predators um den Schweizer Kapitän Roman Josi. Dabei zeigte sich, dass Matthews nach seiner Verletzung wieder ganz der Alte ist.

Matthews beweist seine Klasse

„Manchmal braucht man ein bisschen Zeit nach einer Verletzungspause, bis man ins Spiel zurückfindet. Das ist bei ihm nicht der Fall.“ Das Lob von Marner nach dem Spiel gegen die Predators ging in Richtung Matthews. Letzterer hatte vor Kurzem neun Partien aufgrund einer Oberkörperverletzung zuschauen müssen. In den drei Spielen, seit er wieder dabei ist, gelangen ihm drei Tore und zwei Vorlagen, womit er seine Klasse unter Beweis gestellt hat.

NSH@TOR: Matthews bringt die Leafs auf die Anzeigetafel

Gegen Nashville war er mit einem Doppelpack maßgeblich daran beteiligt, dass die Maple Leafs die Partie noch einmal drehen und zwei weitere Punkte einfahren konnten. „Das war heute das beste Spiel seit seiner Rückkehr. Er hat sich besser bewegt und hat seine Chancen genutzt“, befand auch Torontos Trainer Craig Berube.

Der Headcoach musste in den ersten beiden Dritteln mit ansehen, wie sich sein Team an den Predators und an Juuse Saros (25 Saves) im Tor die Zähne ausbiss. Jonathan Marchessault hatte die Gäste mit seinem fünften Saisontor auf Vorlage von Josi nach 5:26 Minuten in Führung gebracht. Torontos Keeper Joseph Woll (22 Saves) hatte in dieser Szene die Scheibe aus den Augen verloren. Und dieser Vorsprung hielt bis ins dritte Drittel hinein. „Nashville ist ein gutes Team, auch wenn die Bilanz das nicht unbedingt zeigt. Es war ein enges Spiel. Wir sind drangeblieben, haben gut verteidigt. Im Schlussabschnitt haben wir dann angefangen, mehr zu attackieren“, meinte Berube.

Gute Chemie

Das Rezept für den Erfolg im dritten Drittel war dann, dass der Coach Marner und Matthews zurück in eine Reihe beorderte. Die gute Chemie zwischen den beiden war hauptverantwortlich dafür, dass bei den Gastgebern auf einmal offensiv etwas mehr lief. „Sie haben ja schon lange Zeit zusammengespielt. Und wenn man so viel Zeit zusammen auf dem Eis verbringt, kennt man den anderen einfach. Die Chemie zwischen Spielern ist ein wichtiger Teil des Spiels“, erläuterte Berube.

Die Maple Leafs brauchten dann lediglich 5:06 Minuten im dritten Drittel, um die Partie zu ihren Gunsten zu entscheiden. Nach 31 Sekunden bediente Marner zum ersten Mal Matthews, der sich nicht zweimal bitten ließ. Josi und Gustav Nyquist hatten es zuvor versäumt, zu klären. Zwei Minuten später klappte die Kombination Marner auf Matthews zum zweiten Mal. Diesmal legte der Kanadier durch die Beine zurück auf den US-Amerikaner, der Nyquist aussteigen ließ und die Maple Leafs zum ersten Mal in dieser Partie in Führung brachte. „Ich wusste, dass er hinter mir ist“, verriet Marner den Journalisten nach der Partie.

NSH@TOR: Marner und Matthews sorgen für die Führung

Einträge für die Rekordbücher

Für Matthews war es das 78. Spiel, seit er in der Saison 2016/2017 sein Debüt gegeben hat, in dem er mindestens zwei Tore schoss. So viele kann für diesen Zeitraum kein anderer vorweisen. Und bereits zum siebten Mal gelangen ihm in zwei Minuten oder weniger zwei Tore. Der einzige Spieler in der Geschichte der Maple Leafs, dem das gelang, war Babe Dye, der das sogar zehnmal schaffte. „Wir haben dann etwas einfacher gespielt. Wir sind im zweiten Drittel etwas von unserer Linie abgekommen. Das Powerplay hat dann funktioniert, und das Unterzahlspiel war gut“, meinte Matthews.

Auch am dritten Tor der Gastgeber war Marner beteiligt. Er bekam die zweite Vorlage gutgeschrieben. Den eigentlichen Assist sicherte sich hier Matthew Knies, der wie zuvor Marner durch die Beine auf William Nylander ablegte. Der Schwede schoss in Überzahl sein 16. Saisontor. Es war das dritte Mal in seiner NHL-Karriere, dass Marner drei Vorlagen in einem Drittel gelangen. Öfter schafften das in der Franchisehistorie der Maple Leafs lediglich Darryl Sittler und Borje Salming (jeweils viermal). Den Gästen gelang 3:22 Minuten vor der Schlusssirene nur noch das 2:3 durch den ersten Saisontreffer von Mark Jankowski.

Aus Teamkollegen werden Gegner

Wenn Marner, Matthews, Nylander und Co. das Trikot mit dem Ahornblatt auf der Brust tragen, funktioniert das Zusammenspiel also hervorragend. Doch in ein paar Wochen werden sie sich beim 4 Nations Face-Off als Gegner auf dem Eis gegenüberstehen. „Das wird ein großer Spaß. Es ist eine große Ehre, dabei sein Land vertreten zu dürfen. Alle vier Teams haben sehr viel Talent im Kader“, meinte Marner. Allerdings sei bis dahin noch viel Eishockey zu spielen. Die Toronto Maple Leafs sind übrigens eines von zwei Teams, das in allen vier Mannschaften beim 4 Nations Face-Off vertreten sein wird. Neben Marner und Matthews sind auch Nylander (Schweden) und Jani Hakanpaa (Finnland) dabei. Nur die Florida Panthers entsenden außerdem noch Akteure in alle vier teilnehmenden Mannschaften bei diesem Miniturnier.

Bis dahin dürfen sich die Fans in Toronto aber noch am Zusammenspiel ihrer Stars freuen. Und das funktioniert in dieser Saison so gut, dass die Maple Leafs aktuell mit 34 Punkten vor Titelverteidiger Florida auf Platz eins der Atlantic Division zu finden sind. Vor allem in der Defensive funktioniert es richtig gut bei der Mannschaft von Berube. Lediglich 63 Gegentore haben die Maple Leafs bis zu diesem Zeitpunkt der Saison kassiert. Damit haben sie die drittbeste Abwehr der Liga. „Die Jungs vertrauen dem System. Wir machen die Mitte gut zu und lassen hauptsächlich Schüsse von außen zu“, befand der Übungsleiter. Der Sieg gegen Nashville war dann auch der dritte in Folge. Am Freitag (7 p.m. ET; Samstag, 1 Uhr MEZ; NHL.tv) wartet mit den Washington Capitals schon der nächste dicke Brocken in der Scotiabank Arena. Für die gut aufgelegten Superstars im Team der Maple Leafs ist dies ein echter Härtetest.

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