caufield suzuki

Bevor die Preseason 2023/24 am 24. September beginnt, wirft NHL.com/de einen tiefgehenden Blick auf jedes Team.

Heute: Montreal Canadiens

Die Stanley Cup Playoffs liegen im Moment für die Montreal Canadiens in weiter Ferne. In der vergangenen Saison landete die Mannschaft von Trainer Martin St. Louis mit einer Matchbilanz von 31-45-6 und 68 Punkten abgeschlagen auf Rang acht in der Atlantic Division.

Beim Traditionsfranchise erfreut man sich daher an vergleichsweise kleinen Entwicklungsschritten. Das macht sich auch in Sachen Kaderplanung bemerkbar. Während einige der Kontrahenten in der Offseason auf spektakuläre Neuverpflichtungen und Trades setzten, um sich rasch wieder in die Nähe der Playoff-Plätze zu katapultieren, gehen sie in Montreal bewusst einen anderen Weg. Die Canadiens wollen es in erster Linie über die Entwicklung ihrer jungen Mannschaft schaffen. Doch dazu braucht man eben vergleichsweise Zeit und Geduld.

Alex Newhook war einer der wenigen etablierten NHL-Kräfte, die im Sommer neu hinzukamen. Der 22-Jährige wurde am 27. Juni im Rahmen eines Tauschs mit den Colorado Avalanche erworben und unterzeichnete am 11. Juli einen Vierjahresvertrag. Newhook, der mit Colorado 2022 den Stanley Cup gewann, kann sowohl als Center als auch als Flügelspieler eingesetzt werden. In der vergangenen Saison erzielte er in 82 Spielen der regulären Saison 30 Punkte (14 Tore, 16 Assists) und einen Assist in sieben Begegnungen der Playoffs.

Bei der Aufarbeitung der zurückliegenden Saison machte man ein gravierendes Problem aus: die ungewöhnlich große Zahl an Verletzungen gerade bei Leistungsträgern, wie Cole Caufield, Kirby Dach und Mike Matheson. Die Verantwortlichen entschieden sich deshalb dafür, ihre medizinische Abteilung neu aufzustellen. So wurden unter anderem Jim Ramsay als Direktor für Sportmedizin und Maxime Gauthier als neuer leitender Physiotherapeut verpflichtet. Während seiner Zeit bei den New York Rangers sorgte Ramsay dafür, dass das Team zu jenen mit den wenigsten Verletzten zählte. In Montreal hoffen sie, dass ihm dies an neuer Wirkungsstätte ebenfalls gelingt.

Caufields Top-5-Tore der Saison 2022/23

Mit über 25 Spielern im Team, die 23 Jahre oder jünger sind, werden die Canadiens die jüngste Gruppe seit Jahrzehnten im anstehenden Trainingslager haben. Einerseits bietet sich die Chance für viele Talente, sich für den NHL–Kader zu empfehlen, andererseits sind aber keine Wunder zu erwarten.

Die Klubleitung hofft, dass die Angreifer Caufield, Nick Suzuki und Kirby Dach die nächste Stufe in ihrer Entwicklung erreichen. Gleiches gilt für die hochtalentierten jungen Spielern wie Juraj Slafkovsky und Newhook.

Mindestens ebenso große Fortschritte wie in der Offensive brauchen man auch im Defensivbereich, wenn sich der Erfolg auf Dauer wieder einstellen soll. Matheson und David Savard sind die einzigen erfahrenen Verteidiger der Canadiens. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Arber Xhekaj, Kaiden Guhle, Jordan Harris, Jonathan Kovacevic und Justin Barron extrem gefordert sind. Ihnen fehlte es zuletzt noch an Konstanz. Das sollte sich aber durch ein Mehr an Einsätzen in der kommenden Saison sukzessive verbessern.

Positiv könnte sich auswirken, dass die Mannschaft mit keinerlei Erwartungsdruck zu kämpfen hat. Aufgrund der starken Konkurrenz in der Atlantic Division wäre die Qualifikation für die Playoffs eine Sensation. Doch zumindest den ein oder anderen Favoriten ärgern und in der Tabelle etwas Boden zu den Postseason-Plätzen gutmachen, scheint durchaus im Bereich des Möglichen.

Suzukis Top-5-Tore der Saison 2022/23

Voraussichtliche Aufstellung

Caufield – Suzuki – Dach
Newhook – Dvorak – Anderson
Slafkovsky – Evans – Gallagher
Harvey – Pinard – Monahan – Armia

Matheson – Savard
Harris – Kovacevic
Xhekaj – Guhle

Allen
Montembeault

Top–Talent, auf das es zu achten gilt

Rafael Harvey-Pinard (LW) – Der 24–jährige Angreifer wird versuchen, sich und sich einen Stammplatz im NHL-Kader zu verdienen, nachdem er bereits in der vergangenen Saison einen guten Eindruck hinterlassen konnte. In 34 Spielen kam er auf 20 Punkte (14 Tore, sechs Assists), darunter vier Powerplay-Tore und einen Shorthander. Er spielte zeitweise zusammen mit Nick Suzuki in der ersten Reihe. Die letzte Saison begann er in der AHL und erzielte in 40 Saisonspielen für Laval 31 Punkte (16 Tore, 15 Assists). In zwei Playoff–Spielen blieb er ohne Zähler.

Rafael Harvey-Pinard fantasy

Die größte Frage der Canadiens

Wird es einen klaren Nummer-1-Torhüter geben?

Die Canadiens dürften mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Jake Allen und Sam Montembeault in die Saison starten. Die Frage ist, ob sich beide die Arbeit teilen oder ob sich einer von ihnen zur klaren Nummer 1 mausert. Allen kam 2022/23 in 41 Spielen zum Einsatz und damit so oft wie seit 2018/19 nicht mehr, als er 45 Begegnungen für den späteren Stanley Cup Sieger St. Louis Blues bestritt. Er brachte es auf eine Bilanz von 15-24-3, einen Shutout, einen Gegentorschnitt von 3,55 und eine Fangquote von 89,1 Prozent.

Für Montembeault waren in der abgelaufenen Spielzeit alles in allem 40 Einsätze, eine Bilanz von 16-19-3, ein GAA von 3,42 und eine Fangquote von 90,1 Prozent registriert. Cayden Primeau oder der neu verpflichtete Casey DeSmith könnten den beiden den Posten im Tor streitig machen.

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