Global Series: Sharks vs. Preds

Auf vielen Ebenen waren die NHL Global Series ein voller Erfolg: Für die Nashville Predators war es mit zwei Siegen ein sportlicher Erfolg, für die San Jose Sharks trotz zweier Niederlagen eine hochemotionale Reise. Und auch die Fans in Prag wurden gut unterhalten und durften den NHL-Stars ganz nah kommen.

Nashville glänzt sportlich - Neuzugänge überzeugen
Aus sportlicher Sicht hätte der Saisonauftakt für die Predators kaum besser laufen können: Nashville gewann das erste Spiel am Freitag mit 4:1 und ließ tags darauf einen 3:2-Sieg folgen. Mit einer 2-0-Bilanz ist der Grundstein für eine vielversprechende Saison gelegt worden.
Besonders auffällig waren bei den Predators die Neuzugänge: Der Schweizer Nino Niederreiter setzte sich mit drei Toren in zwei Spielen an die Spitze der Scoring-Liste. Stürmer Kiefer Sherwood (1-1-2) und Verteidiger Ryan McDonagh (1-1-2) punkteten ebenfalls doppelt. Der neue Ersatztorwart Kevin Lankinen (31 Saves, 93,9 Prozent Fangquote) legte eine beeindruckende Feuertaufe aufs Eis.

Niederreiter trifft in Spiel 2 doppelt

Zudem war auf Nashvilles Schlüsselspieler wie Filip Forsberg (1-1-2), Matt Duchene (1-1-2) und Mikael Granlund (0-2-2) Verlass. Vielversprechend präsentierte sich zudem das finnische Talent Eeli Tolvanen (1-1-2) als schneller, physisch starker und torgefährlicher Flügelspieler.
Die auffälligste Reihe war die um Niederreiter, Ryan Johansen und Sherwood. Sherwood verleiht dieser Formation viel Tempo, Johansen ist ein Spielmacher mit guten Pässen und ausgeprägtem Hockey-IQ, Niederreiter vereint gleich Elemente dreier Spielertypen: Die eines physisch starken Power Forwards, die eines lauffreudigen Zwei-Wege-Stürmers und die eines torgefährlichen Scharfschützen. Johansen und Niederreiter kennen sich übrigens seit vielen Jahren - beide liefen bereits in der WHL für die Portland Winterhawks auf. Für Niederreiters Wohlfühlatmosphäre aber sorgen nicht nur seine Reihenkollegen, sondern auch sein Landsmann, Kapitän und Verteidiger Roman Josi.
"Es war insgesamt ein tolles Event", resümierte Johansen. "Die NHL hat einen großartigen Job gemacht. Jeder Tag hat Spaß gemacht und war spannend."
Sharks nehmen ganz besondere Momente mit nach San Jose
Genau diese Gefühle erlebten auch die Sharks - auch wenn der sportliche Erfolg ausblieb. Das lag insbesondere an den beiden Tschechen Tomas Hertl und Radim Simek. Hertl wurde in Prag geboren und erlebte in der O2 Arena zwei Heimspiele, immerhin lief er hier vor seiner NHL-Karriere für Slavia Prag auf. Entsprechend lag der Fokus der Fans auf der Nummer 48 in Teal, der seinen ganz besonderen Moment bekommen sollte: Im ersten Spiel erzielte der Lokalheld das zwischenzeitliche 1:1 und riss die Zuschauer von den Sitzen. Die Folge waren lauter Jubel, stehende Ovationen und durchdringende "Tomas Hertl"-Sprechchöre. Ein zweimal in den Starting-Six stehender, bei der Nationalhymne inbrünstig mitsingender und beim Puck-Drop mit Fußballtorwart-Legende Petr Cech posierender Center erlebte also gleich zahlreiche unvergessliche Momente.

Am Samstag gab Hertl dann den Fremdenführer und zeigte einigen Mitspielern "seine" Stadt. "Man merkt, dass Tommi aufgeregt ist, wenn er anfängt, besonders schnell zu sprechen. Heute ist es nur so aus ihm herausgesprudelt", berichtete Mitspieler Nick Bonino von einem in diesen Tagen sichtlich aufgeregten Hertl, der selbst "ganz besondere Momente" von diesem Abenteuer mitnahm.
Der aus Mlada Boleslav - etwa 40 Autominuten von Prag entfernt - stammende Simek saugte ebenfalls viel von dieser besonderen Atmosphäre auf, erlebte den Puck-Drop mit NHL-Legende Jaromir Jagr und hätte den Zuschauern gerne etwas zurückgegeben. "Die Fans waren großartig in beiden Spielen, sie haben uns gut unterstützt. Es tut uns so leid, dass wir für sie kein Spiel gewinnen konnten", so der tschechische Verteidiger.

Niederreiter, Couture treffen im zweiten Drittel

Sogar Trainer David Quinn berichtete davon, sich von den Tagen in Europa "inspirieren" zu lassen und möchte seine Mannschaft zurück in Nord-Kalifornien nun auch sportlich auf den Weg bringen.
Fans werden gut unterhalten und freuen sich auf Fortsetzung
Und auch den Fans war anzusehen, wie sehr sie sich darüber freuten, die NHL in der Stadt zu haben. In Prag waren viele Menschen in den auffälligen Trikots - Gelb für Nashville und Teal für San Jose - unterwegs. Aber auch Anhänger von anderen Teams zeigten ihre Liebe zum Eishockeysport mit NHL-Trikots von anderen Teams. Bei den Namen auf den Jerseys standen übrigens die tschechischen Spieler hoch im Kurs: Neben Hertl beispielsweise auch David Pastrnak (Boston Bruins), Ondrej Palat (Tampa Bay Lightning) oder Jagr.
Im Stadion sorgten die Zuschauer dann für eine tolle Atmosphäre und wurden selbst gut unterhalten: Cech, Jagr und die NHL-Stars sorgten für sportliche Highlights. Zudem sorgten auch die beiden Maskottchen Gnash (Predators) und Sharky (Sharks) für viele Lacher.