Es war kein leichter Tag für die New York Rangers, doch am Ende zeigte der Videowürfel im Madison Square Garden am Freitag einen 4:2-Heimsieg gegen die Pittsburgh Penguins. Die strauchelnden Rangers hatten vor dem Spiel die Nachricht zu verdauen, dass ihr Kapitän Jacob Trouba in einem Transfer an die Anaheim Ducks abgegeben wurde. Die restlichen Veteranen der Mannschaft schienen das Signal verstanden zu haben.

„Wir waren entschlossener“, bestätigte Stürmer Vincent Trocheck. „Das war es, was wir erreichen wollten. Mehr Entschlossenheit im Angriff.“

PIT@NYR: Smith bringt Rangers im Nachschuss in Führung

Krise führt zu Troubas Abschied

Die Rangers gehören seit mehreren Jahren zu den Spitzenteams der NHL und gingen erneut als einer der Favoriten in die Saison. Zu Beginn erfüllten sie auch die Erwartungen, doch in den vergangenen Wochen konnte niemand in der Organisation mehr mit den Leistungen zufrieden sein.

Die Rangers hatten vor dem Spiel gegen die Penguins sechs von sieben Spielen verloren. Durch die schwache Ausbeute standen sie mit 27 Punkten aus 24 Spielen (13-10-1) nur noch auf dem zweiten Wildcard-Platz, weil sie weniger Spiele als die Konkurrenz bestritten hatten. Die Philadelphia Flyers lauerten punktgleich einen Platz hinter ihnen.

Das schürte Gerüchte, die Rangers wären auf der Suche nach einem Transferangebot für einen ihrer Veteranen. Am Freitagnachmittag kam dann der Paukenschlag. Trouba ging im Austausch für den 25-jährigen Verteidiger Urho Vaakanainen zu den Anaheim Ducks.

„Das war hart“, gab Trocheck zu. „Man baut in jeder Mannschaft zu seinen Mitspielern eine persönliche Beziehung auf, und so klischeehaft sich das auch anhört, deine Teamkollegen werden wie deine Brüder. Es ist immer schwierig, jemanden gehen zu sehen. Ich kenne Trouba schon so lange, und ihn als Anführer unserer Mannschaft zu verlieren, ist bitter. Es war ein harter Tag. Wir wussten, dass wir hier am Abend Leistung bringen müssen.“

Rangers hören den Warnschuss

Troubas Transfer sollte ein klares Signal sein: Es muss sich etwas ändern, sonst ist niemand unantastbar. Gegen die Penguins traten die Rangers dann auch mit der von Trocheck beschworenen Entschlossenheit auf.

New York war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft, auch wenn sich Pittsburghs Torhüter Alex Nedeljkovic lange gut hielt. Seine solide Leistung hielt das Spiel bis ins zweite Drittel ausgeglichen und gab den Penguins sogar die Gelegenheit, in der 27. Minute in Führung zu gehen. Das 1:0 für Pittsburgh hielt aber nur kurz. Artemi Panarin, ein weiterer Veteran und Führungsspieler der Rangers, glich schnell aus (28.) und drehte das Spiel nur zwei Sekunden vor der Drittelpause.

„Ich war so schnell unterwegs“, beschrieb der Torschütze die Situation. „Ich weiß nicht, wie es aussah, aber ich wollte nur ins Zentrum kommen und einen Schuss loskriegen. Ich wusste nicht, wie viel Zeit ich noch hatte.“

Im Schlussabschnitt gelang den Penguins zwar der Ausgleich, Reilly Smith (50.) und Trocheck (59.) sicherten den Rangers aber zwei Punkte im ersten Spiel ohne ihren Kapitän.

„Es ist ein Anfang“, kommentierte Trainer Peter Laviolette den Sieg. „Ich habe heute Vormittag schon gesagt, wir brauchen einen Kurswechsel, und das ist ein Anfang. „Ein Sieg ist der richtige Neustart. Wenn du eine neue Richtung einschlägst, willst du das mit einem Erfolg machen. Man will das Gefühl haben, dass man gut gespielt hat, und das haben wir heute erreicht.“

Besonders Panarin und Trocheck übernahmen in der schwierigen Situation Verantwortung und ermöglichten so den Sieg. Panarin steuerte zwei Tore und einen Assist bei. Er führt die Mannschaft mit 15 Toren, 17 Assists und 32 Punkten an. Trocheck gelangen neben seinem Tor noch zwei Assists.

PIT@NYR: Trocheck, Panarin sorgen für die Führung

Hoffnung auf Aufschwung

Die Rangers waren mit ihren Leistungen in letzter Zeit nicht zufrieden, sind aber weiterhin mitten im Rennen um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs. Sie stehen auf dem vierten Platz der Metropolitan Division. Der Erfolg gegen die Penguins ist ein guter Anfang, um ihre Situation weiter zu verbessern.

„Wir hatten in letzter Zeit eine große Last auf den Schultern, das passiert, wenn man Spiele verliert“, erklärte Trocheck. „Man braucht solche Siege und mehr Leidenschaft und Emotionen von allen Beteiligten, um diese Last wieder abzuwerfen.“

Der Abstand auf die vorderen Plätze ist relativ deutlich. Die Carolina Hurricanes stehen sechs Punkte vor New York auf dem dritten Rang. Drei Punkte vor den Hurricanes kämpfen die punktgleichen Washington Capitals und New Jersey Devils um den Spitzenplatz. Carolina und Washington haben allerdings bereits ein Spiel mehr hinter sich, New Jersey hat schon vier Spiele mehr bestritten als die Rangers.

Das Team rund um Panarin und Trocheck muss aus dem Sieg gegen die Penguins nun eine anhaltende Erfolgsserie machen. Die Voraussetzungen dafür sind nicht schlecht. Am Sonntag und Montag stehen Partien gegen die schwächelnden Seattle Kraken und die Chicago Blackhawks an, die den letzten Platz der gesamten NHL belegen.

Verwandte Inhalte