GS Barkov

Schon in den Tagen vor den NHL Global Series 2024 in Tampere ließen die finnischen Spieler der Florida Panthers und Dallas Stars (6:4) keine Möglichkeit ungenutzt, um auf die Bedeutung der Spiele im eigenen Land hinzuweisen. Diese vorfreudige Stimmung übertrag sich auch auf ihre Mitspieler. Als der Puck am Freitagabend in der Nokia Arena dann endlich aufs Eis fiel, legten die Finnen auf beiden Seiten so richtig los und wussten das Publikum zu verzaubern.

Barkov verzaubert seine Heimatstadt

Zweifelsohne den größten Einschlag hatte der in Tampere geborene Panthers-Kapitän Aleksander Barkov (1-3-4), der von Anfang an die Kontrolle an sich riss, auffällig stark agierte und am Ende eine Vier-Punkte-Nacht aufs Eis legte. Er ist der zweite in Europa geborene Spieler der NHL-Geschichte nach Mikko Rantanen (bei den NHL Global Series 2022 in Tampere/Finnland für die Colorado Avalanche), der in einem regulären Saisonspiel in seinem Heimatland vier Punkte sammeln konnte.

„Es war ein reguläres Saisonspiel, für mich war es aber mehr als das“, so Barkov. „Dass ich zu Hause in meiner Heimatstadt spielen konnte und meine Mannschaftskollegen hierher bringen konnte und treffen konnte, macht mich sehr glücklich.“

Unter Barkovs Punkten war ein Laser-Schuss der zum zwischenzeitlichen 2:0 einschlug (8.) sowie ein sekundärer Assist beim 1:0 (Evan Rodrigues, 1.) und zwei primäre Assists für Sam Reinhart beim 4:2 (27., in Unterzahl) und 6:2 (51.).

FLA@DAL: Barkov baut Panthers' Führung bei Global Series Finland aus

„Das Tor zu schießen, war fantastisch. Ein unglaubliches Gefühl. Ich bin richtig glücklich“, so Barkov.

Die Fans in Tampere reagierten bei ihrem Sprössling ohnehin am lautesten und feierten Barkov nicht nur in den Starting-Six, sondern auch bei seinen Aktionen während des Spiels und bei den Scoring-Ansagen des Stadionsprechers lautstark ab.

„Es war elektrisch“, sagte Rodrigues. „Wir haben uns sehr für ihn gefreut“, stimmte Floridas Trainer Paul Maurice mit ein. „Die Finnen waren sehr stolz auf ihn.“

FLA@DAL: Rodrigues schießt das erste Tor bei der Global Series

Dass Barkov am Ende auch noch zum Spieler des Spiels gekürt wurde, setze seiner perfekten Rückehr nach Tampere die Krone auf.

„Für Barky hätte es kaum besser laufen können“, sagte Panthers-Stürmer Anton Lundell. „Er hat das Team mitgerissen und hat vielleicht das beste Spiel der gesamten Saison gezeigt. Er war heute richtig gut.“

Energie-Schub von den Rängen

Schon vor dem Spiel hatten die beiden Trainer Paul Maurice (Florida) und Peter DeBoer (Dallas) ein feines Fingerspitzengefühl bewiesen und alle beteiligten Finnen in den Starting-Six auftreten lassen: Roope Hintz, Miro Heiskanen und Esa Lindell bei den Stars sowie Barkov, Anton Lundell, Eetu Luostarinen und Niko Mikkola bei den Panthers. Die Zuschauer goutierten das mit Ovationen.

Dass der zeremonielle Puck-Drop unmittelbar vor dem Spiel auch noch von den ehemaligen finnischen NHL-Spielern Jere Lehtinen (Franchise-Spieler von Dallas) und Teppo Numminen (spielte für Tappara Tampere in Finnland sowie für die Winnipeg Jets, Phoenix Coyotes, Dallas Stars und Buffalo Sabres in der NHL) durchgeführt wurde, sorgte ganz offensichtlich für einen zusätzlichen Energie-Schub.

Auch Lundell und Lindell treffen

So verwunderte es nicht, dass auch noch andere Finnen auf dem Scoreboard auftauchten: Floridas Lundell (1-0-1) traf im Powerplay zum zwischenzeitlichen 3:1 (16.).

FLA@DAL: Lundell stellt im PP gegen Oettinger Panthers' 2-Tore-Führung her

Auf der anderen Seite war Stars-Verteidiger Lindell (1-1-2) mit einem Tip-in zum 2:3 erfolgreich (22.). Er ist damit erst der zweite Finne in der NHL-Geschichte, der ein Tor in der regulären Saison in seinem Heimatland erzielen konnte. Zuvor schaffte das nur Ville Koistinen (am 2. Oktober 2009 in Helsinki). Zum Abschluss verbuchte Lindell auch noch den sekundären Assist beim 4:6 (Jamie Benn, 60.) und stieg damit zum Multi-Punkte-Akteur auf.

FLA@DAL: Lindell versenkt Robertsons Vorlage und verkürzt für die Stars früh im 2.

„Ich werde dieses Tor niemals vergessen. Es waren viele Emotionen dabei“, so Lundell. „Es ist gut, dass wir schnell wieder aufeinandertreffen. Wir wollen viele Dinge verbessern.“

Auch Panthers-Abwehrmann Mikkola (0-1-1) durfte noch einen wertvollen Scorerpunkt einsteichen, als er die sekundäre Vorlage für das 5:2 gab (Mackie Samoskevich, 43.).

Beim Zehn-Tore-Spektakel auf finnischem Eis steuerten die Finnen also drei Tore und acht Scorerpunkte (3-5-8) bei und machen Lust auf den nächsten Auftritt der „Fantastischen Finnen“ am Samstag (16 Uhr MEZ; 11 a.m. ET; Sky Sport, NHL.tv), wenn sich Florida und Dallas erneut in Tampere gegenüberstehen.

„Wir haben ein Gefühl“, so Maurice, „dass es morgen noch einmal passieren könnte.“

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