Also im Western Conference Finale gegen die Edmonton Oilers…
Die besten vier Mannschaften der Liga sind noch dabei. Daher ist zu erwarten, dass die Serien sehr eng werden.
Nachdem Du gegen Nashville alle vier Spiele bestritten hast, kamst Du in den letzten vier Spielen gegen St. Louis nicht mehr zum Einsatz. Wie zuversichtlich bist Du, gegen Edmonton wieder Eiszeit zu bekommen?
Ich erwarte nicht, dass ich anfange. Schließlich hat die Mannschaft das letzte Spiel gewonnen. Aber ich bin mir sicher, dass ich in die Serie immer wieder einsteigen darf. Wir haben einen tiefen Kader. Das ist vergleichbar mit Bayern München oder Borussia Dortmund in der Fußball-Bundesliga. Colorado ist eine absolute Top-Mannschaft.
Aber…?
Aber natürlich ist es schade, wenn man die ersten fünf Spiele in den Playoffs gewinnt, dann einmal verliert und aufgrund einer Umstellung nicht mehr dabei ist. Aber ich bereite mich immer so vor, als würde ich spielen. Ich hatte dadurch auch die Zeit, meine Verletzungen ein bisschen auszukurieren. Und wenn ich meine Chance bekomme, werde ich alles tun, damit wir das Spiel gewinnen. Ich bin überhaupt nicht negativ eingestellt. Ich bin einfach stolz, ein Teil des Ganzen hier zu sein und die Chance zu haben, der Mannschaft dabei zu helfen, den Stanley Cup zu gewinnen. Wie mein Name am Ende auf das Ding kommt, ist mir ziemlich egal. Irgendwann fragt keiner mehr, wie viele Spieler oder Tore man gemacht hat.
Aus deutscher Sicht ist die Serie zwischen Colorado und Edmonton natürlich auch das Aufeinandertreffen der beiden deutschen Spieler Nico Sturm und Leon Draisaitl. Wie schätzt du Leon momentan ein?
Leon ist einer der besten Spieler der Welt. Es ist unglaublich, wenn man auf die Spielberichte der Oilers schaut und jedes Mal drei- oder viermal Leon draufsteht. Als Deutscher kann man stolz sein, so einen Spieler zu haben. Draisaitl und Connor McDavid sind eine andere Welt. Das wird sicherlich einer der Schlüssel in der Serie sein. Wir müssen die beiden irgendwie ausschalten.
Hast Du persönlich gelegentlich Kontakt zu Leon Draisaitl?
Wir haben uns vor einigen Wochen, als wir in der regulären Saison aufeinandertrafen, gesehen und ein bisschen unterhalten. Aber zu dem jetzigen Zeitpunkt der Saison gibt es ohnehin keine Freundschaften mehr. Jeder ist auf die eigene Aufgabe fokussiert.
Ihr habt auch einige Superstars in Eurem Kader. Wie erlebst du Nathan MacKinnon im täglichen Umfang?
Er ist unglaublich fokussiert, sowohl auf dem Eis wie auch außerhalb der Eisfläche. Er erwartet von seinen Mitspielern den gleichen Standard wie von sich selber. Er hat auch kein Problem damit, seine Mannschaftskameraden mal zu kritisieren. Das meint er gar nicht böse. Er hat einfach einen hohen Standard und will gewinnen. Das merkt man auch im Training. Sein Tempo ist sehr hoch. Es macht Spaß, mit solchen Leuten zu trainieren, weil man dadurch auch selber besser wird.