Ottawas Coach war mit dem Zustandekommen der Gegentore nicht glücklich. „Wir haben ihnen die Tore geschenkt. In der NHL darf man dem Gegner keine Tore schenken“, sagte Green. Sein Team habe sich da ein paar Scheibenverluste zu viel geleistet, habe dort nicht klären können. Ist also alles ein mentales Problem? Na ja, das sei es wohl immer, wenn man ein paar Spiele in Folge verliere. „Wir haben viel mit den Jungs gearbeitet. Aber am besten hilft man sich dann, wenn man gewinnt. Weil man es will“, sagte Green. Klar, man könne auch mal gut spielen und verlieren oder schlecht spielen und gewinnen. Aber unterm Strich habe sich sein Team mit den Geschenken an den Gegner selbst ins Bein geschossen.
Emotionen, Selbstvertrauen, Konstanz
Seinem Team fehlten nicht zwingend die nötigen Emotionen. „Was sind Emotionen? Ist das, wenn es laut ist in der Halle? Wenn man Tore schießt? Hatten wir Emotionen in Boston oder Toronto? Wir haben dort besser gespielt. Das ist die Realität“, sagte der Coach. Die beiden Auswärtssiege waren zwei der wenigen Lichtblicke in diesem Monat für die Senators. „Was am meisten im Sport frustriert, ist, Konstanz zu finden. Das ist das Härteste, was man im Sport machen muss“, meinte Norris.
Doch gerade diese Konstanz fehlt den Senators im November 2024. Und auch das Selbstvertrauen. Doch wie bekommt man dieses wieder zurück? „Wer das herausfindet, verdient viel Geld“, meinte Green. Man könne es mit einem Klaps auf die Schulter oder einem Tritt in den Hintern versuchen. „Aber am Ende kommt das Selbstvertrauen von innen. Und jeder hat da seinen eigenen Weg, Selbstvertrauen zu finden. Wir versuchen, den Spielern dabei zu helfen.“
Stützles Meilenstein
Da konnten sich die Senators dann auch nur bedingt darüber freuen, dass Stützle mit dem 3:4 43,5 Sekunden vor der Schlusssirene sein 100. Treffer in der NHL gelang. Der ehemalige Stürmer der Adler Mannheim aus der DEL ist der erste Spieler der Senators, der diesen Meilenstein vor seinem 23. Geburtstag erreicht. Und er ist auch gleichzeitig der erste Spieler aus dem NHL Draft 2020, der diese Marke erreicht hat. Alexis Lafreniere (83, New York Rangers) und Lucas Raymond (75, Detroit Red Wings) brauchen noch ein bisschen, bis sie dahin kommen. Stützle erreichte diese Marke in 305 Spielen im Trikot der Senators. Schneller als er waren bei dieser Franchise nur Dany Heatley (164), Alexei Yashin (253), Martin Havlat (286), Marian Hossa (289), Jason Spezza (290) und Tkachuk (300).
Noch dreimal in diesem Monat haben Stützle und Co. die Chance, zu zeigen, dass sie es besser können. Am Montag geht es zu Hause gegen die Calgary Flames, danach geht es an die Westküste zu den San Jose Sharks und den Los Angeles Kings. Dass viel Talent in dem Team steckt, daran besteht kein Zweifel. „Ich glaube fest daran, dass wir das Ruder herumreißen können“, betonte Giroux. Aber dabei müsse jeder im Team helfen. Das könnten nicht nur ein paar Jungs alleine schaffen. „Wir wissen, dass wir ein besseres Team sind, als wir es gerade zeigen.“