Peter Draisaitl Q&A for DE

Leon Draisaitl steht im Stanley Cup Finale 2024 und ist einer der ultimativen Leistungsträger bei den Edmonton Oilers. Sein Eishockey-Talent bekam er wohl von seinem Vater Peter Draisaitl in die Wiege gelegt, der selbst als Stürmer in der DEL und für die deutsche Nationalmannschaft auflief. Die Finalspiele wird Peter Draisaitl in Edmonton verfolgen. Mit NHL.com/de sprach er exklusiv über die Hockey-Begeisterung in der Stadt, die Gefühlslage bei seinem Sohn Leon und die Verbindung zu NHL-Legende Mark Messier.

Dein Sohn steht im Stanley Cup Finale. Wie stolz ist der Papa auf seinen Sohnemann?

Nicht nur ich, sondern alle in der Familie, seine Freunde und sein Bekanntenkreis freuen sich sehr für ihn. Wir sind auch stolz, aber nicht nur weil er es jetzt ins Stanley Cup Finale geschafft hat, sondern das sind wir schon seit vielen langen Jahren. Das ändert sich nicht nur, weil er jetzt einen großen sportlichen Erfolg hat.

Draisaitl teilt seine Emotionen mit den feiernden Oilers-Fans

Eishockey wurde Leon definitiv in die Wiege gelegt. Aber war eine solch kometenhafte Entwicklung für dich abzusehen?

Es ist ein langer Prozess. Damals hatte ich mir recht wenig Gedanken gemacht und ihn einfach laufen lassen. Erst mit dem Wechsel nach Kanada, den drei Jahren Junior-Hockey und so früh von den Oilers gedraftet zu werden führte dazu, dass man sich Gedanken machen musste. Natürlich konnte ich nicht ahnen, dass es so weit gehen konnte.

Wirst du die Finalspiele live vor Ort verfolgen?

Wir werden nicht nach Florida reisen, sondern mit der Familie hier in Edmonton die Spiele anschauen. Bei den Heimspielen der Oilers werden wir dann auch in die Halle gehen.

Wie hast du die Stimmung in der Stadt und überhaupt in Kanada erlebt?

Die Euphorie in Edmonton ist enorm, gerade in den Playoffs. Edmonton ist eine beispiellose Eishockey-Stadt, von früh bis abends dreht sich alles um Hockey. Das habe ich schon in den vergangenen Jahren mitbekommen. Jetzt gerade ist es extrem.
Wie geht Leon mit all dem um? Es ist sicher nicht leicht, bei all der Euphorie seine Emotionen zu kontrollieren…

Eigentlich ist Leon wie immer. Natürlich musste auch er zugeben, dass es eine emotionale Achterbahnfahrt war. In den Stanley Cup Playoffs so weit zu kommen, ist eine harte Nummer. Du musst es überhaupt erstmal in die Playoffs schaffen, dann Runde für Runde überstehen, alles im Best-of-7-Modus. Bei Leon war eine Erleichterung zu spüren, dass es nach zehn Jahren bei den Oilers und so viel investierter Arbeit endlich geklappt hat.

Alle Highlights von Leon Draisaitl aus Spiel 6

Wie sehr fieberst du bei Spielen und insbesondere bei Toren von Leon mit?

Ich versuche mich da so ruhig wie möglich zu verhalten und es nicht zu sehr an mich herankommen zu lassen. Immerhin geht es hier ja nullkommanull um mich.

Wie oft holt sich Leon Rat von seinem Vater?

Wir quatschen zwischendurch nach Spielen oder wenn er mal von einem Roadtrip nach Hause kommt oder nach einer Serie. Dann ist es auch wieder gut. Er hat auch kaum Zeit, sich großartig in Erinnerungen zu suhlen: Der Wecker klingelt am nächsten Tag und es geht schon weiter, entweder in die Halle oder in den Flieger. So ist das Leben in den Playoffs.

Was für ein Stanley Cup Finale erwartest du?

Ich erwarte gar nichts. Das ist nicht mein Job. Ich verfolge es seit vielen Jahren und weiß, dass die Oilers einen richtig harten Weg vor sich haben gegen die Panthers, die sehr gut aufgestellt sind.

Wir müssen noch über Mark Messier sprechen. Woher und wie gut kennt ihr euch?

Ich kenne ihn eigentlich aus meinen Mannheimer Zeiten, als ich noch recht jung war. Da habe ich ein paar Jahre mit seinem Bruder Paul Messier zusammengespielt. Mark kam zwei, dreimal im Sommer rüber, um seinen Bruder zu besuchen. Da habe ich ihn kennengelernt. Er war auch auf dem Eis, also haben wir ein paarmal zusammen trainiert. Ich durfte beim World Cup in Montreal sogar gegen ihn spielen. (lacht) Aber er war ja nicht alleine da, es gab auch noch ein paar Spieler wie etwa Wayne Gretzky, die da mit rumgestolpert sind. Für uns war das damals ein absolutes Highlight.

Hattet ihr vor dem Stanley Cup Finale Kontakt?

Leider haben wir seit vielen Jahren keinen Kontakt gehabt. Wir sind auch keine dicken Kumpels, denn er hat sein Leben in Kanada und den USA verbracht, ich in Deutschland und in Europa. Aber wir respektieren uns. Eine gewisse Zuneigung war immer da.

Messier traf Leon beim Draft 2014. Weißt du, ob er Leon jetzt die Daumen drückt?
Das kann ich nicht sagen. Mark ist ja mittlerweile im TV-Bereich involviert. Ich kenne seine Gefühlswelt nicht. (lacht) Da es seine New York Rangers nicht mehr werden können, also kann ich mir gut vorstellen, dass er auf unserer Seite ist.

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