Nashville Predators v Pittsburgh Penguins

Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Pittsburgh Penguins

Die glorreiche Ära der Pittsburgh Penguins unter der Führung ihres Kerns, bestehend aus Sidney Crosby, Evgeni Malkin und Kris Letang ist vorüber. 16 Mal in Folge führte das Trio die Penguins von 2007 bis 2022 in die Stanley Cup Playoffs, dabei sprangen auch drei Meisterschaften (2009, 2016, 2017) heraus.

In den vergangenen beiden Spielzeiten war für Pittsburgh aber schon mit dem Ende der regulären Saison Schluss, wenn der Einzug in die Playoffs auch beide Male zum Greifen nahe war. 2022/23 trennte die Penguins nur ein Punkt von der zweiten Wildcard in der Eastern Conference. In der vergangenen Saison lagen sie mit 88 Punkten (38-32-12) nur drei Zähler hinter den Washington Capitals, die als letztes Team das Ticket für die Playoffs lösten.

Man könnte meinen, dass das Alter der wichtigen Stars der Penguins das Problem sein könnte. Immerhin sind Crosby und Letang bereits 37 Jahre alt und Malkin 38, ein stolzes Alter in der NHL. Die Leistungen dieser Veteranen sind aber nicht das Sorgenkind von General Manager Kyle Dubas und Trainer Mike Sullivan.

Crosbys schönste Tore der Saison 2023/24

Crosby lieferte vergangene Saison mit 94 Punkten (42 Tore, 52 Assists) als mit Abstand bester Scorer und Torjäger der Penguins eine weitere Paradesaison ab und zeigte keine Anzeichen seines Alters. Es war sogar seine beste Ausbeute seit 2018/19. Malkin ließ mit 67 Punkten (27 Tore, 40 Assists) zwar nach, war aber immer noch der zweitbeste Scorer. Letang sammelte als Verteidiger stolze 51 Punkte (10 Tore, 41 Assists).

Das Führungstrio ist also alles andere als altersschwach und Crosby scheint sogar eher besser zu werden. Hinzu kommen einige weitere Leistungsträger wie Verteidiger Erik Karlsson. Der 34-jährige Schwede war mit 56 Punkten (11 Tore, 45 Assists) der einzige Abwehrspieler, der Letang noch übertrumpfen konnte. An Crosbys Seite stand Bryan Rust, der mit 28 Toren und ebenso vielen Assists der zweitbeste Torschütze war, obwohl er 20 Spiele verpasste. Michael Bunting kam zur Trade Deadline für Jake Guentzel und bestritt nur 21 Spiele für Pittsburgh, verbuchte aber 19 Punkte (6 Tore, 13 Assists).

Ansonsten lässt die Unterstützung aber zu wünschen übrig. Mit Guentzel und Reilly Smith verließen zur NHL Trade Deadline und im Sommer die einzigen anderen Spieler mit mindestens 40 Punkten die Mannschaft. Zudem beendete Center Jeff Carter seine Karriere. In der Abwehr zog es Pierre-Olivier Joseph zu den St. Louis Blues.

Die Penguins treten daher mit einigen neuen Gesichtern an, die ganz großen Namen sind allerdings nicht dabei. Anthony Beauvillier, Cody Glass, Kevin Hayes und Blake Lizotte stoßen zur Offensive, Matt Grzelcyk verstärkt die Abwehr. Der Neuzugang mit dem wohl größten Potenzial ist aber ein bisher noch eher unbeschriebenes Blatt. Rutger McGroarty kam nach einer starken Saison in der Universitätsliga NCAA mit 52 Punkten (16 Tore, 36 Assists) in 36 Spielen in einem Transfer für Prospect Braden Yager von den Winnipeg Jets nach Pittsburgh.

Rutger McGroarty

Voraussichtlich wird Rickard Rakell neben Crosby und Rust die erste Reihe komplettieren. Bunting wird in der zweiten Reihe neben Malkin auf dem linken Flügel stehen. Die rechte Seite könnte McGroarty gehören. Sollten die drei eine gute Chemie entwickeln und McGroarty wie erhofft einschlagen, könnte das Wunder für die Offensive der Penguins bewirken, die mit 3,09 Toren pro Spiel zuletzt ligaweit auf Rang 18 lag.

Drew O'Connor, Hayes und Glass sind eine wahrscheinliche Kombination für die dritte Reihe, die für mehr Tiefe in der Offensive sorgen soll. In der vierten Linie ist Lars Eller eine konstante Torgefahr und wird auf den Außenpositionen voraussichtlich von Lizotte und Noel Acciari unterstützt. Mehr Effizienz abseits der Superstars wird ein entscheidender Faktor für den Saisonverlauf der Penguins sein.

Ein weiteres Sorgenkind ist das Powerplay. Mit einer Erfolgsquote von 15,3 Prozent belegten die Penguins den 30. Platz. Das nötige Personal für ein funktionierendes Powerplay ist vorhanden, doch das System funktionierte nicht. Daher kümmert sich mit David Quinn ein neuer Assistenztrainer um die Überzahl. Nun liegt es an ihm, die Spitzenspieler der Penguins so einzusetzen, dass sie aus den Strafen der Gegner auch konstant Tore machen können.

Die Abwehr stand mit 3,02 Gegentoren pro Spiel auf Platz 13 in der Statistik etwas besser als der Angriff. Grzelcyk dürfte als Neuzugang einen positiven Effekt haben, auch wenn er wohl nur ein Kandidat für die dritte Abwehr ist. Karlsson und Marcus Pettersson sind das erste Paar der Penguins, Letang und Ryan Graves dürften gemeinsam das zweite Defensivpaar bilden. Neben Grzelcyk wird Sebastian Aho die Defensive komplettieren. Sollten Sullivan und seinem Trainerstab die Leistungen nicht gefallen, gibt Grzelcyk ihnen auch die nötige Flexibilität, denn er hat das Niveau größere Rollen zu übernehmen und neben Letang oder Karlsson Verantwortung zu übernehmen.

Im Tor hoffen die Penguins auf Tristan Jarrys Rückkehr zu alter Form. Er schloss die Saison mit 90,3 Prozent Fangquote und 2,91 Gegentoren pro Spiel ab. Eine schlechtere Statistik hatte er seit seinem Debüt 2016/17 noch nie in einer Saison, in der er mehr als zwei Spiele bestritt. Er bewies mit sechs Shutouts, dass er immer noch zu Spitzenleistungen in der Lage ist, doch es mangelte an Konstanz. Über seine gesamte Karriere hinweg erreichte er ansehnliche Werte von 91,2 Prozent Fangquote und 2,7 Gegentoren pro Spiel. Wenn er dieses Niveau wieder erreicht, bilden er und Alex Nedeljkovic ein fähiges Duo zwischen den Pfosten.

Jarry blanks the Jets

Voraussichtliche Aufstellung

Rickard Rakell – Sidney Crosby – Bryan Rust

Michael Bunting – Evgeni Malkin – Rutger McGroarty

Drew O'Connor – Kevin Hayes – Cody Glass

Blake Lizotte – Lars Eller – Noel Acciari

Marcus Pettersson – Erik Karlsson

Ryan Graves – Kris Letang

Matt Grzelcyk – Sebastian Aho

Tristan Jarry

Alex Nedeljkovic

Top-Talent, auf das es zu achten gilt

Rutger McGroarty (LW) - Die neue Nachwuchshoffnung der Penguins heißt McGroarty. Seine Offensivleistungen in der NCAA stimmen mehr als zuversichtlich und seine Spielweise ist für die NHL wie gemacht. Mit 1,85 Meter Körpergröße und einem Gewicht von 93 Kilogramm kann er sich körperlich durchsetzen und scheut sich auch nicht davor seinen Körper einzusetzen. Diese Physis verbindet er mit guter Übersicht und einer intelligenten Spielweise, die ihn zu einem unangenehmen Gegner und fähigen Spielmacher machen.

Was eine erfolgreiche Saison ausmacht

Pittsburgh will mit der goldenen Generation von Crosby, Malkin und Letang noch einmal den Stanley Cup holen. Dafür muss das nächste Ziel aber das Erreichen der Stanley Cup Playoffs sein. Mehr Tiefe in der Offensive ist dafür ein entscheidender Faktor. Wenn Grzelcyk dazu einen stabilisierenden Effekt auf die Abwehr hat und Jarry sein ganzes Potenzial abruft, könnten sich die Penguins wieder in die Playoffs arbeiten.

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