Showdown zwischen Rangers und Panthers im Conference Finale

Die New York Rangers und die Florida Panthers treffen sich in einem vielversprechenden Eastern Conference Finale in den Stanley Cup Playoffs 2024. Spiel 1 beginnt am Dienstag (8 p.m. EDT; NHL.tv; Mi. 2 Uhr MESZ). In der regulären Saison begegneten sich die jeweiligen Division-Gewinner (Rangers: 1. Metropolitan Division; Panthers: 1. Atlantic Division) dreimal, die Saison-Serie ging knapp mit 2-1 an Florida. Nun werden die Karten neu gemischt. 

NHL.com/de schaut auf diese Best-of-7-Serie voraus.

Der Weg ins Eastern Conference Finale

Die Rangers wurden ihrer Favoritenrolle nach dem Gewinn der Presidents‘ Trophy als bestes Team der Hauptrunde bislang voll und ganz gerecht. In der ersten Runde sweepte New York die Washington Capitals souverän in vier Spielen (4-0), in der zweiten Runde gingen sie erfolgreich durch ein Sechs-Spiele-Härtetest gegen den kämpferisch und läuferisch starken Mitfavoriten Carolina Hurricanes (4-2).

Die Panthers siegten derweil im hochemotionalen Sunshine-State-Derby gegen den Erzrivalen Tampa Bay Lightning in fünf Spielen (4-1). Danach brauchte Florida sechs Spiele, um die Playoff-erfahrenen Boston Bruins aus dem Weg zu räumen (4-2). Insgesamt absolvierten die Panthers also nur eine Partie mehr als die Rangers.

Stürmer

Mit durchschnittlich 3,5 Toren pro Spiel stellt New York die viertbeste Offensive unter allen 16 Playoff-Teams. Herausragend präsentierte sich die erste Sturmreihe um Center Mika Zibanejad (3-11-14), Linksaußen Chris Kreider (7-3-10) und Rechtsaußen Jack Roslovic (2-5-7) sowie die zweite Formation um Vincent Trocheck (6-8-14), Artemi Panarin (4-7-11) und Alexis Lafrenière (4-6-10). Kreider schoß die Rangers mit einem Hattrick in Spiel 6 bei den Hurricanes in dieses Conference Finale und steht damit im gleisenden Rampenlicht. Aber auch in den Bottom-Six-Lines verfügt New York über Tiefe und Secondary Scoring. Das beste Beispiel hierfür ist Viertreihen-Mittelstürmer Barclay Goodrow (3-2-5). Filip Chytil, der sich bei seinem Comeback erneut verletzte, könnte ein zusätzlicher Center zurückkehren. Zarte Hoffnung besteht auch, dass Power Forward Blake Wheeler noch einmal ins Geschehen eingreifen kann. Zuletzt war er im Training zurück auf dem Eis.

CAR@NYR R2, Sp1: Zibanejad versenkt im PP Kreiders Vorlage zu seinem zweiten Tor im Spiel

Ähnlich stark präsentierte sich Florida, das mit im Schnitt 3,55 Toren pro Partie die drittbeste Playoff-Offensive hat. Durch die komplette Aufstellung verfügen die Panthers über Angreifer, die hart arbeiten, checken, dem Gegner unter die Haut gehen und gleichzeitig auch gut treffen. Hierfür stehen Matthew Tkachuk (4-10-14), Aleksander Barkov (5-8-13), Carter Verhaeghe (6-5-11), Anton Lundell (2-7-9) und Sam Reinhart (5-4-9). Der zwischenzeitlich verletzte Zweitreihen-Center Sam Bennett (2-2-4, verpasste fünf von elf Spielen) meldete sich in der Bruins-Serie zurück und reiht sich unter besagte Namen ein. Auch aus den hinteren Reihen kam bislang markante Scoring-Unterstützung.

BOS@FLA R2, Sp1: Tkachuk aus dem Handgelenk

Verteidiger

Die Rangers kassierten im Schnitt 2,6 Gegentore/Spiel (7.) und stehen bei der Defensivarbeit für einen konsequenten Neutral-Zone-Trap (mehrere Spieler sichern die eigene blaue Linie ab und erschweren den Eintritt in die Zone) und starkes Outboxing (verteidigende Spieler halten den Gegner im Bereich vor dem eigenen Tor fern). Abwehrchef Adam Fox (0-4-4) und sein Kollege Jacob Trouba (1-3-4) sind die punktbesten Verteidiger bei New York. Trouba setzte außerdem teaminterne Bestwerte in Sachen Checks (37) und Blocks (47). Zusammen mit K’Andre Miller (1-2-3), Ryan Lindgren (0-1-1), Erik Gustafsson (0-3-3) und Braden Schneider (0-1-1) verfügen die Rangers über eine gute Mischung aus Größe, Mobilität, Offensivgeist und Defensivstärke.

CAR@NYR R2, Sp5: Trouba schießt in Unterzahl als Erstes ein

Das gilt allerdings auch für die Panthers, die mit 2,45 Gegentoren/Spiel im Defensivbereich sogar noch besser abschneiden und auch mehr Scoring-Touch von ihren Bluelinern (zusammen: 7-18-25) erhielten als der Gegner (2-14-16). Brandon Montour (3-5-8, +4), Gustav Forsling (2-5-7, +8) und Aaron Ekblad (0-4-4, +6) rissen das Spiel an sich, agierten hinten zuverlässig und sorgten vorne für Gefahr. Im Verbund mit Oliver Ekman-Larsson (1-3-4), Niko Mikkola (1-1-2) und Dmitry Kulikov (0-0-0) verfügt Florida über nur schwer zu knackende Defensiv-Corps, die durch das aggressive und zermürbende Forechecking der Stürmer auch stark unterstützt werden. Ekblad (39 Checks) und Mikkola (33) teilten kräftig aus, Forsling (18 Blocks), Mikkola, Montour (je 17) und Ekblad (15) warfen sich in die Schüsse.

Torhüter

Auch in diesem Mannschaftsteil zeichnet sich ein Duell der Extraklasse ab. Für die Rangers startet Igor Shesterkin (2,4 Gegentore/Spiel, 92,3 Prozent Fangquote). Der 28-jährige Russe ist enorm mobil, schnell und bewegt sich auf dem Eis sehr gekonnt. Er erreicht mit seiner immensen Beweglichkeit Pucks, die andere Kollegen nicht entschärfen würden.

Panthers-Starter Sergei Bobrovsky (2,37 Gegentore/Spiel, 90,2 Prozent Fangquote) führte seine Mannschaft schon im Vorjahr bis ins Stanley Cup Finale, er kann also auf wichtige Erfahrungswerte zurückgreifen. Der 35-jährige Russe arbeitet sowohl im Spiel als auch im Training hart, gilt als mental enorm gefestigt, kämpft auf dem Eis um jeden Save und steht für explosive Bewegungen, die ihm zu seinen Glanzparaden verhelfen.

FLA-TBL R1, GM2: Bobrovsky zeigt einen spektakulären Monster-Save gegen Dumba

Special Teams

Rechnet man die Prozentzahlen vom Powerplay und Penalty Killing zusammen, kommen gute Special Teams auf einen Wert über 100. New York steht bei 120,9 Prozent, was ein enorm guter Wert ist. Dazu zählt das drittbeste Powerplay in den Playoffs 2024 (31,4 Prozent Erfolgsquote) sowie das zweitbeste Penalty Killing (89,5 Prozent). Die beiden gefährlichsten Überzahl-Spieler sind Trocheck (4-4-8) auf der Bumper-Position sowie der auf dem linken Flügel lauernde Zibanejad (2-5-7). In Unterzahl agieren die Rangers sehr aggressiv, was ihnen schon zu vier Shorthandern verhalf (Miller, Trouba, Goodrow, Kreider).

CAR@NYR R2, Sp2: Kreider nutzt einen Nachschuss im Powerplay

Florida kommt auf einen Wert von 108,1, was gut ist, aber nicht ganz an die starken Special Teams der New Yorker heranreicht. Während das Penalty Killing zuverlässig abliefert (86,1 Prozent, 3.), hat das Powerplay noch ein wenig Steigerungspotenzial (22 Prozent, 8.). Allerdings sind die Panthers in Überzahl nur schwer auszurechnen, was sieben unterschiedliche Torschützen belegen. Nur Verheaghe (2-0-2) und Vladimir Tarasenko (2-0-2) trafen jeweils doppelt.

Schlüsselspieler

Aufgrund der jüngsten Auftritte dürfte Rangers-Stürmer Kreider gute Chancen haben, als entscheidende Figur im Eastern Conference Finale aufzutreten. Spielentscheider Nummer 1 ist aber Flügelspieler Panarin mit bislang vier Game Winning Goals.

Bei den Panthers gilt Verhaeghe als Mann für die wichtigen Tore. Doch auch Barkov, dem bislang drei Siegtreffer gelangen, steht bei den Schlüsselspielern ganz oben. Jüngst wurde Floridas Kapitän aufgrund seines emsigen Zwei-Wege-Spiels mit der Selke Trophy für den besten Defensiv-Stürmer der Saison ausgezeichnet.

FLA@BOS R2, Sp4: Barkov geht durch die Abwehr und sorgt für Führung

Die Rangers gewinnen, wenn…
…sie einen Weg finden, sich Floridas aggressiven, harten und zermürbenden Forechecking zu entziehen und sie körperlich voll dagegenhalten.

Die Panthers gewinnen, wenn…
…sie New Yorks Spielfluss bremsen, diszipliniert bleiben und im 5-gegen-5-Eishockey den Unterschied ausmachen.

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