DET Seider 10/14

Zwei Tage nach der unglücklichen 3:4-Niederlage zum Saisonauftakt 2023/24 bei den New Jersey Devils, standen Moritz Seider und seine Detroit Red Wings bei der Heimpremiere in der Little Caesars Arena vor den eigenen Fans gegen die ambitionierten Tampa Bay Lightning schon ein wenig unter Druck. Die Red Wings hielten diesem am Samstag erfolgreich stand und besiegten den Stanley Cup Champion der Jahre 2020 und 2021 vor ausverkauftem Haus mit 6:4. Eine besonders gute Stimmung in der Halle hatte ihren Anteil daran.
 
Fans in Detroit stimmungsvoll
 
„Die Fans waren unglaublich heute“, befand Detroits Kapitän Dylan Larkin nach dem Ertönen der Schlusssirene. „So einen Lärm habe ich in diesem Gebäude vielleicht noch nie gehört. Es ist die beste Arena in der NHL, wenn die Fans so mitgehen. Es wird etwas ganz Besonderes sein, wenn hier große Eishockeyspiele stattfinden. Der heutige Abend war ein kleiner Vorgeschmack darauf."
 
Mit dem Ergebnis zeigte sich der Kapitän im Rückblick zufrieden, auch wenn er mit der Leistung der Mannschaft noch nicht durchgängig einverstanden war: „Der Sieg heute war sehr wichtig für uns, aber es war längst noch kein perfektes Spiel. Unsere Offensive hat funktioniert, aber wir haben einige Fehler gemacht. Ich denke, der größte Faktor war, dass wir diszipliniert aufgetreten sind. Ich denke, wir waren im Spiel 5-gegen-5 die bessere Mannschaft."

DeBrincat gelingt herausragender Auftakt 
 
Der Held des Tages war am Ende Alex DeBrincat. Er erzielte in seinem zweiten Spiel für die Red Wings zwei Tore und einen Assist. DeBrincat, der im Juli durch einen Trade den Weg von den Ottawa Senators nach Detroit fand, hatte eine Plus-4-Bilanz bei 18:29 Minuten Eiszeit. „Man will immer einen guten Start hinlegen", befand DeBrincat nach seinem ersten Heimspiel für sein neues Team. „Jetzt möchte ich so konstant wie möglich bleiben. Das ist es, was die großen Torjäger tun." Auch Moritz Seider hatte mit einem Treffer und einer Torvorlage einen gehörigen Anteil am Erfolg gegen die Lightning.
 
Wildes erstes Spieldrittel
 
Zum zweiten Mal in Folge eröffnete Daniel Sprong den Torreigen für die Red Wings, als er einen Schuss von DeBrincat, der Lightning-Goalie Jonas Johansson überlistet hatte, aber kurz vor der Torlinie gestoppt wurde, nach 5:11 Minuten im ersten Drittel ins Netz stocherte.

Nachdem Tampa Bay innerhalb von 3:06 Minuten durch Steven Stamkos (10.) und Brandon Hagel (13.) zweimal getroffen hatte und mit 2:1 in Führung gehen konnte, wurde ein weiterer Schuss von DeBrincat abgefälscht und prallte an Johansson vorbei zum 2:2-Ausgleich (15.). Shayne Gostisbehere und Larkin lieferten dabei die Assists.
 
Red Wings übernehmen die Kontrolle
 
Kurz nach Beginn des Mitteldrittels bereitete Larkin mit einem Forechecking in der Offensivzone den ersten Saisontreffer von Lucas Raymond zum 3:2 für Detroit vor. Doch erneut hielt die Führung nicht lange, da die Lightning nur 8:52 Minuten später durch Stamkos das 3:3 markierten. 
 
Ein Extra-Lob kassierte Raymond von Coach Derek Lalonde trotzdem: „Er war auch in New Jersey schon wirklich gut. Wenn er so skatet, hält er die Spiele am Leben." J.T. Compher verwertete einen Schuss von Seider zu seinem ersten Tor für die Red Wings und brachte Detroit in der 36. Minute mit 4:3 in Führung. Andrew Copp und Seider wurden mit einem Assist belohnt. DeBrincat baute die Führung im dritten Drittel auf 5:3 (45.) aus, als er eine Vorlage von Larkin am Rande des linken Bullykreises mit dem Schläger erreichte und die Scheibe in den Maschen unterbringen konnte. „Heute hat bei mir einfach alles gepasst", freute sich DeBrincat, der als dritter Spieler in der Geschichte der Organisation drei Tore in seinen ersten beiden Spielen für die Red Wings erzielte.

Moritz Seider bedint J.T. Compher, der für die Red Wings gegen die Lightning trifft

Lightning lassen sich nicht abschütteln
 
Tampa Bay kam durch ein Powerplay-Tor von Victor Hedman noch einmal auf 4:5 (50.) heran, doch Seider setzte mit seinem Treffer ins leere Tor (19:59) den vielumjubelten Schlusspunkt. Torwart Ville Husso hielt 21 Mal für die Red Wings, die mit einem Torschussverhältnis von 42 zu 25 Tampa Bay an diesem Abend in dieser Statistik eindeutig in den Schatten stellten.
 
„Mir hat unsere Offensive heute Abend sehr gut gefallen", erklärte Lalonde. „Wir hatten in den kompletten 60 Minuten allerdings auch sechs oder sieben Spielzüge, die es ihnen leicht gemacht haben. Das ist bedauerlich. Daran werden wir in den kommenden Tagen arbeiten und am Ende hoffentlich wachsen."
 
Herausforderung in Columbus am Montag
 
Die nächste Chance diese Fehler auszumerzen bietet sich für Seider und seine Red Wings am Montag (7 p.m. ET; NHL.tv; Di. 1 Uhr MESZ), wenn es mit einem Auswärtsspiel bei den Columbus Blue Jackets in der Nationwide Arena weitergeht.

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