Von St. Louis kam offensiv lange nichts. Erst in der 26. Minute brannte es vor Rask erstmals lichterloh: Pat Maroon setzte den Puck ans rechte Lattenkreuz. Ein Weckruf für die Hausherren, die wenig später mit ein bisschen Glück verkürzen sollten: Sanford servierte die Scheibe von hinter dem Tor in den Slot, wo Barbashev das Spielgerät über beide Schlittschuhe von Charlie McAvoy zum 1:4 ins Tor lenkte (32.). Somit wahrten die Bruins ihre perfekte Powerplay-Quote (3/3).
Der Wendepunkt? Nein! Gerade einmal 67 Sekunden später antworteten die Bruins erneut im Powerplay: Krug, der zuvor schon zwei Assists gegeben hatte, traf zum 5:1 (33.). Für Binnington war der Arbeitstag damit beendet. Ihn ersetzte Backup Jake Allen (drei Saves, 75 Prozent Fangquote).
Die letzte Chance im zweiten Drittel gehörte dann noch einmal den Blues: Ryan O'Reilly traf die Eisenstange (60.).
[Hier findest du alles über die BOS-STL Serie]
3. Drittel: Im Schongang aber noch nicht satt
Im Schlussabschnitt schaltete Boston in den Schongang, was St. Louis zum einen mehr Zeit in der Offensivzone und zum anderen die eine oder andere Powerplay-Gelegenheit ermöglichte. Eine solche nutzte Colton Parayko, der via Blueliner auf 2:5 verkürzte (46.).
In der Folge verwalteten die Bruins ihren Vorsprung kräftesparend weiter: Der erste Torschuss im dritten Durchgang gelang erst nach 13 Minuten. Die Blues gingen also schon frühzeitig voll ins Risiko und zogen Allen in der 55. Minute erstmals für einen zusätzlichen Stürmer. Noel Acciari stellte so per Empty-Netter auf 6:2 (59.). Doch einen hatte Boston noch: 23 Sekunden später erzielte Johansson in Überzahl den 7:2-Endstand (59.). Das Bruins-Powerplay war an diesem Abend somit perfekt.
Krug (1-3-4) und Bergeron (1-2-3) haben den Bruins-Rekord für die meisten Punkte in einem Stanley Cup Finalspiel eingestellt. Krug ist außerdem der dritte Verteidiger nach Bobby Orr und Brad Park, der diese Marke erreichte.
"Wir waren heute besser im Detail. Das war der Unterschied, der manchmal nur bei Zentimetern liegt", sagte Bostons Stürmer Brad Marchand. Coyle fand weitere Gründe für den Erfolg: "Wir haben heute einfach versucht, so viel wie möglich aufs Tor zu bringen. Schießen, abstauben, abfälschen, die Sicht nehmen, es dem Torwart schwer machen, die Pucks zu sehen. Diese Mentalität hat sich für uns bezahlt gemacht." Pastrnak glaubt hingegen, dass die Bruins ihr Leistungsmaximum noch nicht erreicht haben: "Wir haben noch immer nicht unser bestes Hockey gezeigt. Aber wir sind in der Serie mit 2:1 vorne. Wir werden das Spiel analysieren und noch besser werden. Darauf liegt unser Fokus. Wir haben viele gute Spieler. Wir können noch mehr."