122923 Wayne Gretzky

Fünfundzwanzig Jahre nach Wayne Gretzkys letzter NHL-Saison sind sein Vermächtnis und seine Statistiken noch immer eine Klasse für sich. In dieser Saison wird NHL.com/de deshalb am letzten Sonntag eines jeden Monats während der regulären Saison von ehemaligen und aktuellen Stars erfahren, was ‚The Great One‘ für das Spiel bedeutet hat und wie er die Liga auch heute noch beeinflusst.

In dieser Ausgabe: Ein Botschafter des Eishockeys

In den vergangenen Ausgaben dieser Serie haben wir uns mit den herausragenden Statistiken beschäftigt, die Gretzky in seiner aktiven Zeit abgeliefert hat, und die Ära, die er als Spieler geprägt hat, etwas näher beleuchtet. Doch Gretzky ist eben auch Gretzky, weil seine Persönlichkeit bis heute einen erheblichen Einfluss auf das aktuelle Geschehen hat. Er ist weit mehr als ein ehemaliger Eishockeyspieler, der in Toronto ein Restaurant betreibt. Er ist eine der herausragenden Botschafter dieses Sports. Gretzkys Meinung ist gefragt, sei es als Analyst des aktuellen Spielgeschehens in der Liga beim US-Fernsehsender TNT, oder auch als persönlicher Ratgeber von einzelnen Akteuren, die heutzutage das Geschehen auf dem Eis prägen.

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Auf exklusive Nachfrage von NHL.com/de hin äußerten sich einige der prägenden Gesichter der Liga dahingehend, wie sehr sie Gretzky bis heute prägt und wie viel sie ihm zu verdanken haben. Angesprochen auf Gretzkys Einfluss geriet John Tavares von den Toronto Maple Leafs regelrecht ins Schwärmen. „Sein Spitzname erklärt es perfekt: ‚The Great One‘, also der Große. Er war ein kanadisches Kleinstadtkind, das dazu bestimmt war, nicht nur das Eishockeyspiel zu verändern, sondern diese Sportart in Gänze auf ein ganz anderes Niveau zu bringen. Sein Einfluss ging so weit und war so groß. Ich glaube nicht, dass es nur an seiner Leistung lag, sondern an der Art und Weise, wie er sich als Spieler, als Mannschaftskapitän, als Mannschaftskamerad und jetzt natürlich als Botschafter für diesen Sport eingesetzt hat und das noch immer tut.

Tavares erinnert sich: „Es hat mir früher sehr viel Spaß gemacht, ihm zuzusehen. Natürlich habe ich ihn eher gegen Ende seiner aktiven Karriere erlebt. Das war ziemlich cool, diese Ära mitzuerleben und dann jetzt zu sehen, was er noch immer für das Spiel tut. Er stellt einen so guten Botschafter dar. Ihm gelingt es, die Generationen zu verbinden. Offensichtlich liebt er das Spiel immer noch und liebt es, ein Botschafter des Eishockeys zu sein. Das ist eine ganz besondere Fähigkeit, die so schwer zu fassen ist.“

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„Fantastisch, was er für das Eishockey getan hat und noch immer tut“
Rasmus Sandin von den Washington Capitals schlug in eine ähnliche Kerbe. „Ich bin im Jahr 2000 geboren, also ist er natürlich vor meiner Geburt in den Ruhestand gegangen, aber als ich aufwuchs, trug man nie die Nummer 99 wegen Wayne Gretzky“, erklärte der Schwede, um zu ergänzen: „Ich habe gerade erst ein paar Highlights von ihm gesehen. Es ist einfach fantastisch, was er für das Eishockey getan hat und was er für diesen Sport noch immer tut. Dass er jetzt auch noch mit seinem Namen Gutes tut, ist einfach großartig.“ Auch Sandin verbindet mit Gretzkys Rückennummer ‚99‘ eine besondere Erinnerung: „Ich wollte früher immer die 99 tragen, weil es die höchste Nummer war, als ich zehn oder elf war, aber mein Vater sagte ‚Du trägst nicht die 99, das ist unmöglich‘.“ Sandins Teamkamerad Tom Wilson ergänzte: „Er (Gretzky) gibt jedem, den er trifft, das Gefühl, herzlich und willkommen zu sein, und das hat schon etwas für sich. Natürlich war das, was er auf dem Eis gemacht hat, das Beste aller Zeiten und legendär, aber er ist auch abseits des Eises dem Spiel treu geblieben, hat sich für das Spiel eingesetzt und der nächsten Generation geholfen.

Mario Ferraro von den San Jose Sharks zeigte sich ebenfalls beeindruckt von der Strahlkraft Gretzkys. „Was würden wir tun, wenn wir Gretzky nicht hätten? Er hat die Messlatte so hoch gelegt und so einen tollen Standard für dieses Spiel gesetzt. Er ist bis heute das Gesicht des Eishockeys und hat so viele heranwachsende Spieler dazu inspiriert, seinem Spielniveau nachzueifern. So weit oben es auch ist, die Jungs werden dadurch immer besser. Er hat das Spiel so sehr weiterentwickelt.“

Draisaitl lernte Gretzky kennen und ist „sehr dankbar“
Auch bei den Spielern aus dem DACH-Raum war Gretzky als Vorbild und Botschafter dieses Sports stets präsent, wie sie bestätigten. So betonte Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers gegenüber NHL.com/de: „Wayne ist weltweit als "The Great One" bekannt. Das ist ein ziemlich unglaublicher Spitzname. Er hat auf der ganzen Welt Spuren hinterlassen, vor allem in der Eishockey-Welt natürlich. Und in der Stadt Edmonton sind bis heute Straßen nach ihm benannt. Das ist toll. Ich durfte ihn persönlich kennenlernen und etwas Zeit mit ihm verbringen. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Der deutsche Angreifer der Ottawa Senators, Tim Stützle, ergänzte: „Ich meine, jeder den sie fragen, kennt wahrscheinlich Wayne Gretzky. Er ist wahrscheinlich der berühmteste Eishockeyspieler, der je gespielt hat, und wahrscheinlich auch der beste. Ich denke, dass jetzt eine neue Ära mit Spielern wie McDavid eingesetzt hat, die ebenfalls sehr, sehr gut sind, aber Gretzky hat diesen Sport damals in eine ganz andere Richtung gelenkt, ihn sozusagen mit aufgebaut. Ich habe ihn getroffen, er ist ein toller Typ. Er unterstützt immer die Jüngeren und die Nachwuchsspieler in der Liga. Es ist toll zu sehen, dass eine Persönlichkeit wie er sich immer noch so für den Eishockeysport engagiert.“

*Für Peterka war Gretzky immer „der Name schlechthin“
*JJ Peterka von den Buffalo Sabres erinnerte sich beim Namen Gretzky direkt an seine Anfänge als aktiver Spieler in Deutschland: „Selbst als ich noch in Deutschland gespielt habe, als ich jünger war, war er so etwas wie der Name schlechthin, wenn jemand über Eishockey sprach. Wenn man mit den Jungs spricht, reden sie immer über Wayne Gretzky und wie aufregend es war, ihm zuzusehen. Schade, dass ich ihn nie live spielen sehen konnte.“

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Edmontons Kapitän Connor McDavid, der als aktueller Superstar der Liga häufig für sportliche Vergleiche mit Gretzky herhalten muss, gab sich im Hinblick auf einen der großen Botschafter der NHL bescheiden und lenkte die Aufmerksamkeit lieber auf dessen Persönlichkeit: „Er behandelt die Leute wirklich gut. Wann immer er in der Nähe ist, hat man seine volle Aufmerksamkeit. Ich denke, das ist eine großartige Eigenschaft, die man als Sportler haben sollte.“

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