Travis Green

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Ottawa Senators

Ist Travis Green der richtige Trainer für die junge Mannschaft der Senators?

Der neue Trainer weiß, wie eine Mannschaft in die Playoffs gelangt. Er coachte von 2017 bis 2021 die Vancouver Canucks, die er 2020 in die zweite Runde der Stanley Cup Playoffs führte. Über seine Herangehensweise bei den Senators sagte er: „Die Spieler wollen wissen, wo sie stehen, sie wollen wissen, was von ihnen erwartet wird, und das beginnt mit der Kommunikation, offene, ehrliche Gespräche mit den Spielern zu führen und Beziehungen aufzubauen.“ 

Auffällig war, dass bei seiner Vorstellung das Wort „Verantwortung“ besonders häufig verwendet wurde. „Ich werde die Rollen definieren, ich werde die Messlatte nicht nur für die Spieler, sondern auch für meinen Stab hochlegen“, stellte er klar. „Verantwortung ist für mich ein Muss. Es ist ein Muss bei allem, was man tun möchte, um Erfolg zu haben.“  

Er sei allerdings auch ein fairer Coach mit einer Politik der offenen Tür. Wenn Spieler mit etwas nicht einverstanden wären, seien sie willkommen, mit ihm darüber zu sprechen. „Ich bin standhaft, ich bin anspruchsvoll, ich will einfach das Beste aus meinen Spielern herausholen“, sagte er. „Ich möchte sie dazu anspornen, ihr Bestes zu geben, um ihr Potenzial auszuschöpfen, aber auch mit ihnen zusammenarbeiten, um zu verstehen, was das ist. Wenn wir unsere Spieler dazu bringen, individuell ihr Bestes zu geben, dann werden wir gemeinsam die Besten sein.“ 

Die Frage ist nun, ob seine Herangehensweise die richtige ist, um die Senators endlich zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. 

Findet Tim Stützle als Torjäger zu seiner Effektivität zurück?

Der deutsche Stürmer gab offen zu, mit der vergangenen Saison unzufrieden zu sein. Dies lag nicht nur an dem erneuten Verpassen der Playoffs, sondern auch an seiner eigenen Effektivität. Er kam zwar in 75 Spielen auf starke 52 Assists (Karriere-Höchstwert), allerdings bekam er selber nur 18 Tore zustande.

Stützles schönste Tore der Saison 2023/24

Dies war gegenüber der Vorsaison, als er 39 Tore erzielte, ein großer Rückschritt. Lediglich in seiner Rookie-Saison 2020/21 gelangen ihm mit zwölf Toren weniger Treffer, allerdings hatte er damals auch nur 53 Spiele absolviert.   

In der zurückliegenden Spielzeit war Stützle auch von wiederkehrenden Verletzungen geplagt, die ihm zu schaffen machten. General Manager Steve Staios erklärte: „Wenn man so ein Top-Talent ist, hat man das Gefühl, dass man bei jedem Shift etwas bewirken kann. Seine Absicht ist es, da rauszugehen und den Ottawa Senators in jedem einzelnen Shift zu helfen und seine gottgegebenen Talente zu nutzen, um das hinzubekommen. Wenn das nicht gelingt, ist es frustrierend.“ 

Für Stützle endete die vergangene Saison verletzungsbedingt sogar vorzeitig. Seinen letzten Einsatz hatte er am 4. April gegen die Florida Panthers. „Meine Schulter und mein Handgelenk haben mir wieder Probleme bereitet. Deshalb musste ich jüngst auch schon bei den Bullys kürzertreten“, verriet er damals und kündigte an: „Jetzt gilt es für mich erst einmal über den Sommer wieder richtig fit zu werden, sodass ich im Herbst mit neuer Kraft voll angreifen kann.“ 

Ist David Perron das fehlende Puzzleteil für die Senators?

Neuzugang David Perron ergänzt Claude Giroux als erfahrener Routinier. Die beiden Flügelstürmer sind in einer insgesamt jungen Mannschaft die einzigen Akteure, die vor dem Jahre 1990 geboren wurden. Der 36-jährige Perron kündigte an, direkt eine Führungsrolle einnehmen zu wollen.

DET@TBL: Perron nutzt den Rebound

„Ich weiß, dass es einige wirklich Kaderbestandteile in Ottawa gibt, aber manchmal braucht es einfach die richtigen Jungs zusammen“, sagte er. „Durch meine Erfahrungen in Las Vegas und St. Louis, in den beiden Jahren, in denen wir im Stanley Cup Finale standen, lernt man viel. Ich werde laut sein, ich bin ein Typ, der die Gruppe weiter pushen wird. Manchmal muss es ein bisschen ungemütlich werden.“ 

Perron kann nicht nur aufgrund seiner Persönlichkeit wichtig sein, sondern auch wegen seiner Effektivität. In den vergangenen acht Spielzeiten erzielte er jeweils mehr als 15 Tore. In der vergangenen Saison bestritt er bei den Detroit Red Wings 76 Spiele der regulären Saison und erzielte dabei 17 Tore und 30 Assists. Über die gesamte Karriere verbuchte er 310 Tore und 458 Assists in 1.131 NHL-Spielen.

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