Die New Jersey Devils haben das Hudson-River-Derby gegen den Lokalrivalen New York Rangers am Montagabend im Prudential Center klar mit 5:0 gewonnen. Einmal mehr überzeugten die Devils defensiv, ließen nur zwölf gegnerische Torschüsse zu und Torwart Jacob Markstrom feierte den zweiten Shutout in Folge. Vorne kombinierte New Jersey mit einer erfrischenden Leichtigkeit und hatte mit Jack Hughes (2-1-3) einen Drei-Punkte-Spieler. Bei den Rangers weitet sich dagegen die Krise aus. Die Maßnahme Stürmer Chris Kreider auf die Tribüne zu setzen, zahlte sich nicht aus.

New Jersey mit Spaß zum Derbysieg

Am Tag vor Weihnachten hielt die NHL gleich drei Derbys auf einem Schlag bereit: Die Pittsburgh Penguins gewannen das Battle of Pennsylvania mit 7:3 gegen die Philadelphia Flyers. Der Tampa Bay Lightning gewann das Florida-Derby bei den Florida Panthers mit 4:0. Und die Hudson River Rivalry entschieden die Devils mit 5:0 gegen die Rangers.

„Wir gehen an die Arbeit, wenn es Zeit ist, zu arbeiten“, sagte Matchwinner Jack Hughes nach dem ersten Derby-Heimsieg seit dem 30. März 2023. In der Vorsaison wurde New Jersey in der Saison-Serie gegen New York gesweept (0:4) - in der laufenden Spielzeit führen sie nun mit 2:0 bei 10:1 Toren.

NYR@NJD: Hughes überwindet Quick und bringt die Devils auf die Anzeigetafel

„Siege verändern alles“, so Hughes. „Seit Jahren haben wir eine großartige Mannschaft. Letztes Jahr hatten wir Spaß, haben aber nicht gewonnen. Jetzt gewinnen wir und haben sogar noch mehr Spaß.“

Devils-Defensive ist nicht zu knacken

Die Devils punkteten in sechs ihrer letzten sieben Spiele (5-1-1) und überzeugten dabei vor allem in der Defensive: Hinten ließ New Jersey in keinem dieser Spiele mehr als 20 gegnerische Torschüsse zu. Bei den jüngsten zwei Siegen waren es nicht mehr als zwölf pro Partie, was seit 1999 keinem NHL-Team mehr gelang.

„Das ist gut. Wir haben Spaß und spielen hart“, sagte Torwart Jacob Markstrom, der Back-to-Back-Shutouts feiern durfte (3:0 gegen die Pittsburgh Penguins, 5:0 gegen die Rangers). Er ist auch der erste Devils-Torwart seit über elf Jahren, der eine Weiße Weste im Hudson-River-Derby behielt (zuletzt Corey Schneider beim 4:0 am 19. Oktober 2013). „Es ist viel leichter, hart zu arbeiten, sowohl im Training als auch im Kraftraum, wenn du Spiele gewinnst. Genau das ist es, was wir gerade tun“, so Markstrom.

Die statistisch beste Defensive der NHL (im Schnitt nur 2,46 Gegentore/Spiel) glänzte mit seiner leidenschaftlichen Zweikampfführung, ging im Derby immer wieder an die Schmerzgrenze, setzte harte Checks, blockte Schüsse und ging einen Schritt mehr als der Gegner. Besonders beeindruckend war New Jerseys Defensivspiel mit dem Schläger: Immer wieder fingen die Devils Pässe der Rangers ab und störten Angriffe, bevor diese gefährlich wurden.

Das Powerplay klickt - Fünf Multi-Punkte-Spieler

In der Offensive klickte das zweitbeste Powerplay der Liga (31,2 Prozent Erfolgsquote) und nutzte drei von vier Möglichkeiten eiskalt aus (3/4). Jack Hughes (5.), Timo Meier (25., im Powerplay), erneut Hughes (32., im Powerplay, nach feinem Zuspiel seines kleinen Bruders Luke Hughes), Stefan Noesen (49.) und Dawson Mercer (53., im Powerplay) sorgten für ein Spektakel.

NYR@NJD: Meier baut die Führung der Devils im zweitenDrittel auf 2:0 aus

„Wir wollten zu unserem Spiel finden und sie überrollen. Auch nach dem ersten Tor haben wir einfach so weitergespielt. Manche Teams lehnen sich ein bisschen zurück, wir sind aber aggressiv geblieben, sind weiter geskatet und haben es angepackt“, erklärte Derbyheld Jack Hughes, der in seiner NHL-Karriere bereits 26 Scorerpunkte (15-11-26) in 22 Aufeinandertreffen mit dem Lokalrivalen sammeln konnte. „Ich hatte schon ein paar gute Spiele gegen diese Jungs. Es herrscht eine große Rivalität. Egal ob wir hier spielen oder im Madison Square Garden, wir freuen uns immer auf diese Duelle. Kurz vor der Weihnachtspause wollten wir ein Statement setzen und ein großartiges Spiel liefern. Sie sind mit Dampf aus der Kabine gekommen, wir konnten mit dieser Energie früh gleichziehen.“

Mit Jack Hughes (2-1-3), Meier (1-1-2), Mercer (1-1-2), Jesper Bratt (0-2-2) und Luke Hughes (0-2-2) hatte New Jersey gleich fünf Multi-Punkte-Spieler. Der Schweizer Kapitän Nico Hischier gab einen Assist (0-1-1).

Devils-Trainer Sheldon Keefe konnte die Eiszeit aber auf alle vier Sturmreihen verteilen, immerhin erhielt er auch gute und energiegeladene Wechsel von seinen Bottom-Six-Lines (Cotter/Haula/Mercer, Tatar/Dowling/Bastian).

Rangers in der Krise - Kreider fehlt als „Healthy Scratch“

Bei den Rangers weitet sich die Krise dagegen weiter aus: New York verlor fünf seiner letzten sechs (1-5-0) sowie 13 seiner letzten 17 Spiele (4-13-0).

„Wir bekommen vorne nicht genug Chancen, um offensiv erfolgreich zu sein“, haderte Trainer Peter Laviolette, der mit Chris Kreider einen prominenten Stürmer für das Derby nicht berücksichtigt hatte und ihm stattdessen Jonny Brodzinski vorzog. „Es war einfach eine Entscheidung für die Aufstellung. Wir haben mehr gebraucht. Das waren keine leichten Gespräche, aber am Ende des Tages haben wir nicht das gespielt, was wir spielen müssen, um erfolgreich zu sein. Er ist ein Spieler, auf den wir zählen, dass er genau das liefert. Deswegen habe ich diese Entscheidung getroffen.“

„Wir müssen mehr Herz zeigen“, forderte Center Vincent Trocheck. „Jeder muss in den Spiegel schauen und mehr tun.“

„Wir spüren den Druck. Jeder versucht es zu sehr. Es fehlt die Lockerheit. Ich kann versprechen, dass jeder in dieser Mannschaft gewinnen möchte. Jeder arbeitet hart, aber wenn das Selbstvertrauen fehlt, bist du mental in keiner guten Position“, sagte Flügelstürmer Artemi Panarin. „Ist es das schlechteste Gefühl seitdem ich hier bin? Ja, das glaube ich. Wir müssen die nächsten Tage nutzen, um uns auszuruhen, zu sammeln und dann wieder unser bestes Hockey zu spielen.“

Verwandte Inhalte