Eigentlich ist der Schweizer Stürmer Nico Hischier als überragender Zwei-Wege-Stürmer mit Spielmacherqualitäten bekannt. Der Kapitän der New Jersey Devils Devils kann auch Tore schießen, das war aber bisher nicht das Erste, woran man bei ihm dachte. In dieser Saison präsentiert er sich als gnadenloser Knipser. Das mussten am Mittwoch auch die Vancouver Canucks feststellen. Den Devils gelang auswärts in der Rogers Arena ein 6:0-Sieg, eingeleitet durch einen Treffer und zwei Vorlagen von Hischier.

„Wir hatten ein starkes Spiel und haben unseren Plan von Anfang bis Ende durchgezogen“, freute sich Hischier über den Sieg. „So einfach ist das, wir sind die ganze Zeit unserem System treu geblieben und haben uns den Sieg geholt.“

Konterspezialist Hischier

Der Sieg der Devils beruhte zum großen Teil auf Hischiers Konterstärke. Gleich drei Mal punktete er nach einer Puckeroberung im eigenen Drittel. In der ersten Spielminute war es noch sein Kollege Dawson Mercer, der sich nach einem Bully vor dem eigenen Tor den Puck vom Gegner schnappte. Er startete mit Hischier zum Gegenstoß, spielte quer zu seinem Kapitän ab und der erzielte mit einem starken Schuss das 1:0.

NJD@VAN: Hischier verwandelt Konter zum 1:0

„Es läuft großartig“, feierte Mercer den Erfolg seiner Reihe mit Hischier und Timo Meier. „So ein Start ins Spiel von unserer Reihe war natürlich super. Wenn es so läuft, will man ihm nur den Puck geben, weil er schießt und trifft. Wir haben gerade Erfolg und das wollen wir fortsetzen.“

Im zweiten Drittel holte sich Hischier selbst in Unterzahl an der eigenen blauen Linie die Scheibe. Wieder lief er mit Mercer los. Hischiers Schuss wurde noch von Torwart Arturs Silovs pariert, landete aber bei Mercer, der den Nachschuss verwandelte (22.).

„Ich habe mich schon gefragt, ob er schießt“, blickte Mercer auf den Moment zurück. „Er hat die richtige Entscheidung getroffen und der Puck kam zu mir. Ich schätze mich glücklich, dass ich solche Chancen kriege und nutzen kann.“

Wenig später nahm Hischier den Canucks erneut den Puck im eigenen Drittel ab. Er stürmte bis kurz vor das gegnerische Tor und ließ die Scheibe für seinen Landsmann Meier liegen, der sie unter die Latte jagte (24.). Torwart Jacob Markstrom sicherte den Sieg mit 20 Saves ab und holte seinen ersten Shutout im Trikot der Devils.

„Wir wussten, dass wir auf Konter spielen können. Das hat zu unserem Plan gehört. Sie haben versucht, schneller zu sein, aber wir haben ihnen nicht viele Chancen gegeben. Wir wissen auch, dass wir den Raum nutzen können, wenn wir ihn haben.“

Auf Rekordkurs

Nach 13 Saisonspielen ist Hischier auf bestem Weg zu persönlichen Rekorden. Er sammelte bisher 15 Punkte und führt die gesamte NHL mit zehn Toren an. Der Bestwert des 25-jährigen Centers stammt aus der Saison 2022/23. Damals erzielte er 31 Tore. Es war das einzige Mal in seiner Karriere, dass er die 30-Tore-Marke knackte.

„Im Moment läuft es einfach“, erklärte Hischier. „Der Puck geht rein. Ich hatte auch Phasen in meiner Karriere, wo der Puck nicht ins Tor wollte. Ich nutze im Moment einfach den Schwung, den ich habe... Im Moment ist das Selbstvertrauen einfach da und deshalb versuche ich mehr zu schießen.“

Was die Punkte angeht, ist Hischier ebenfalls auf Kurs zu neuen Höhen. 22/23 gelang ihm mit 80 Punkten in 81 Spielen seine beste Saison. Sollte er in der laufenden Saison keine größere Verletzung erleiden, dürfte er beide Rekorde überbieten.

NJD@VAN: Mercer verwandelt Nachschuss in Unterzahl

Devils an der Spitze

Der Erfolg des Kapitäns trägt auch die Mannschaft weit nach oben. New Jersey führt die Metropolitan Division und die Eastern Conference mit 16 Punkten aus 13 Spielen (7-4-2) an. Allerdings haben ihre Konkurrenten deutlich weniger Spiele. Die New York Rangers liegen in der Division drei Punkte hinter den Devils auf Platz zwei, bestritten aber erst neun Partien. Die Washington Capitals und Carolina Hurricanes folgen mit einem weiteren Punkt Abstand und acht Spielen.

Trotzdem darf New Jersey sich über eine deutliche Verbesserung freuen. Vergangene Saison holten die Devils weniger als die Hälfte der möglichen Punkte. Nun kommen sie auf eine Ausbeute von 61,5 Prozent.

Der Sieg gegen die Canucks war nach einem 6:2 gegen die Anaheim Ducks der zweite Sieg in Folge. Wenn die Devils daraus eine Serie machen können, haben sie gute Chancen, die anderen Teams weiterhin auf Abstand zu halten.

Die Chancen auf den dritten Erfolg hintereinander stehen nicht schlecht. Am Freitag (9 p.m. ET; NHL.tv; Sa. 2 Uhr MESZ) treten Hischier und seine Kollegen bei den Calgary Flames an, die die vergangenen vier Spiele alle verloren und während der Negativserie auf ein Torverhältnis von 6:19 kommen.

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