Auston Matthews machte bei seiner Rückkehr ins Line-up der Toronto Maple Leafs sofort Eindruck. Nach sechs Spielen Pause feierte der 26-jährige Kapitän am Samstag einen Abend voller Highlights: Ein Tor, zwei Assists und eine Ehrung vor der Partie als Mitglied des „Quarter-Century Team" der Leafs. Mit einer glänzenden Leistung trug er entscheidend zum 6:4-Heimsieg gegen die Boston Bruins bei.

Doch der Star des Abends war ein anderer: Der 21-jährige Matthew Knies erzielte seinen ersten NHL-Hattrick und steuerte zwei Assists bei. Mitch Marner komplettierte das Trio mit einem Tor und vier Assists. Der Angreifer wurde, wie Matthews, als „Quarter-Century"-Mitglied ausgezeichnet. Die Matthews-Knies-Marner-Formation dominierte das Spiel und schrieb gleichzeitig Geschichte: Knies und Marner wurden das dritte Leafs-Duo in den letzten 40 Jahren, das jeweils fünf Punkte in einer Partie erzielte.

Ein unaufhaltsames Trio

Schon früh zeigte Toronto seine Qualität. Verteidiger Jake McCabe eröffnete die Partie mit seinem ersten Saisontreffer, der gleichzeitig die 16 Spiele andauernde Torflaute der Leafs-Defensive beendete. 54-mal in Folge hatten zuvor Angreifer im Toronto Dress eingenetzt. Im Anschluss übernahmen Matthews, Knies und Marner die Regie.

Knies brachte Toronto im zweiten Drittel mit 2:0 in Führung, indem er einen Schuss von Matthews im Slot abfälschte. Matthews assistierte auch beim dritten Tor der Leafs, als Knies mit einer eleganten Drehung und einem Rückhand-Schuss glänzte. „Es war unglaublich, ich habe mich einfach gut gefühlt und das Glück auf meiner Seite gehabt,“ sagte Knies nach dem Spiel.

Die Bruins ließen sich nicht abschütteln und kamen mehrfach zurück. Angeführt von David Pastrnak, der zwei Tore erzielte, darunter ein spektakulärer Alleingang im dritten Drittel, hielten die Gäste das Spiel bis zuletzt spannend. „Zu viele leichte Gegentore“, bemängelte Pastrnak die Defensivleistung seines Teams nach der Partie.

BOS@TOR: Knies mit drei Toren

Matthews Comeback ohne Anlaufschwierigkeiten

Für Matthews war es ein emotionaler Abend. Nach seiner Ehrung zeigte er in nur 17:32 Minuten Eiszeit seine ganze Klasse. Seine zwei Vorlagen und der noch folgende Empty-Net-Treffer unterstrichen seine Bedeutung für die Maple Leafs.

Matthews selbst wollte den Fokus, trotz seiner Rückkehr, nicht auf sich haben und lobte besonders Knies. „Ich freue mich für ihn, er hat großartig gespielt und wurde für eine rundum großartige Leistung auf beiden Seiten des Eises belohnt“, analysierte Matthews und beschrieb auch kurz sein Gefühl auf dem Eis. „Ich habe mich gut gefühlt, und meine Teamkollegen haben es mir heute Abend auch ziemlich leicht gemacht. Die Chemie stimmte. Ich denke, wir haben alle drei Zonen sehr gut bearbeitet und uns gegenseitig gut gefunden.

Bemerkenswert ist Matthews' Fähigkeit, nach Verletzungen direkt Leistung zu bringen. Bereits im November, nach einer Neun-Spiele-Pause, hatte er in drei Partien fünf Punkte gesammelt. Auch diesmal scheint er keine Eingewöhnungszeit zu brauchen.

Historische Meilensteine

Neben Knies und Matthews glänzte Mitch Marner, der mit seinen fünf Punkten erneut die Franchise-Geschichtsbücher füllte. Mit nun fünf Karriere-Spielen mit fünf Punkten hat er Doug Gilmour sowie Syl Apps überholt und rangiert gleichauf mit Babe Dye. Nur Leafs-Legende Darryl Sittler (sieben Spiele) liegt noch vor ihm.

Marner war in jeder Phase präsent: Bereits nach wenigen Minuten bereitete er das 1:0 vor und war später an zwei Treffern von Knies beteiligt. Zudem erzielte er das 5:3 mit einem Schuss ins leere Tor.

Mit ihren jeweils fünf Punkten erreichten Knies und Marner nicht nur persönliche Meilensteine, sondern setzten auch Teamgeschichte fort. Erst zum dritten Mal in 40 Jahren schafften zwei Leafs-Spieler in einem Spiel diese Marke. Der letzte Fall datiert vom Februar 2022, als Marner und Michael Bunting gegen Detroit überragten.

„Es fühlte sich wie ein Playoff-Spiel an“, resümierte Knies, dessen physische und spielerische Präsenz das Team maßgeblich prägte. Auch Matthews lobte den Youngster: „Er hat unglaubliches Potenzial und wird nur noch besser.“

Die Leafs befinden sich nach dem Sieg weiter in starker Form, mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen und beeindruckten gegen Boston auch ihren Trainer Craig Berube: „Was mich begeistert hat, war, dass wir in Führung lagen und dann einen Rückstand hinnehmen mussten, aber unser Schwung und unser Spiel blieben erhalten. Es war nicht so, dass sie ausgeglichen haben und wir deshalb jetzt irgendwelche Trickspielzüge versuchen. Wir sind einfach bei unserem Spiel geblieben.“

Vor allem die Rückkehr von Matthews könnte die ohnehin starke Offensive weiter beflügeln. Bereits am Sonntag (7 p.m. ET; Montag, 1 Uhr MEZ; NHL.tv) wird Matthews die nächste Gelegenheit bekommen, seine Qualitäten aufs Eis zu bringen. Toronto empfängt dann die Philadelphia Flyers.

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