Dallas goal game 5

Die Dallas Stars haben einen Lauf. Am Mittwochabend gewannen die Texaner auch Spiel 5 im American Airlines Center gegen die Vegas Golden Knights, feierten damit den dritten Sieg in Folge, gingen erstmals in der Best-of-7-Serie in Führung (Stand: 3-2) und drängen den amtierenden Stanley Cup Champion an den Rand der Elimination. Im ersten Heimsieg dieser Erstrunden-Serie in den Stanley Cup Playoffs 2024 verhalf Dallas ein starkes Powerplay und ein heißer Torwart zum Erfolg.
 
Stars zeigen Comeback-Qualitäten
 
Noch vor einer Woche sah es nicht gut aus für die Stars: Dallas verlor beide Heimspiele zum Auftakt dieser Serie (3:4, 1:3) und war bereits in Spiel 3 in Las Vegas gehörig unter Druck. „Wir waren Widerstandsfähig, denn du willst nicht mit einem 0:2-Rückstand nach Vegas zu Spiel 3 fahren“, sagte Dallas-Stürmer Wyatt Johnston. „Ich finde, es war großartig, wie wir uns zurückgekämpft haben.“
 
In der Folge gewannen die Stars zweimal auf fremdem Eis (3:2, 4:2) und ließ zurück im auch American Airlines Center nun den ersten Heimsieg folgen (3:2).
 
„Da wir wissen, wie wir in den letzten Jahren mit Niederlagen umgegangen sind und welchen Charakter wir in der Kabine haben, hatten wir nicht das Gefühl, dass wir dreimal hintereinander verlieren würden“, erklärte Angreifer Tyler Seguin. „Wir wollten einfach mit dem ersten Sieg starten und dann von dort aus weitermachen.“
 
Powerplay und Torwart Oettinger machen den Unterschied

Diese Comeback-Qualitäten aber mussten die Stars nicht nur in der Serie, sondern auch in Spiel 5 zeigen, denn Mark Stone brachte die Golden Knights mit einem gekonnten Abfälscher im Powerplay in Führung (5.). Die Antwort von Dallas aber hatte es in sich: Evgenii Dadonov drückte den Puck nach einem Zuckerpass von Logan Stankoven am langen Pfosten zum 1:1 über die Linie (6.). Danach gelang Matt Duchene der erste Playoff-Treffer mit einem Rückhand-Tunnel aus der Nahdistanz im Powerplay zum 2:1 für die Hausherren (9.).
 
„Ich hatte in Spiel 2 schon ein paar Chancen, auch ein paar in Spiel 3 und 4“, beschrieb Duchene die erlösende Szene. „Ich denke, unser Powerplay hat einen guten Job gemacht. Ich bringe mich in Position, gehe vors Tor, ab und zu geht dann so ein Schuss rein.“
 
Doch all das reichte noch nicht für einen Heimsieg, denn Vegas glich noch vor der ersten Pause durch einen Bauerntrick von William Carrier auf 2:2 aus (13.).
 
Im weiteren Verlauf machte das Powerplay der Stars den Unterschied (2/4), denn erneut in Überzahl staubte Jason Robertson auf seinen eigenen Schuss ab und stellte auf 3:2 (37.).
 
„So sind die Playoffs. Man muss das Duell der Special Teams und das der Torhüter gewinnen“, sagte Dallas-Trainer Peter DeBoer. „Das ist nichts Neues für uns, wir hatten schon die ganze Saison über ein Top-10-Penalty-Killing und ein Top-Powerplay, genauso wie eine starke Defensive.“
 
Mit Jake Oettinger (25 Saves, 92,6 Prozent Fangquote) hatten die Stars zudem einen verlässlichen Torwart zwischen den Pfosten, der alleine im Schlussdrittel elf Torschüsse der Golden Knights abwehrte, darunter einen Alleingang von Chandler Stephenson.
 
„Ich stand auf dem Eis und habe gebetet, aber ich hätte einfach auf Jake vertrauen sollen“, sagte Seguin. „Er macht diese großen Saves zum richtigen Zeitpunkt. So einen Typen braucht man zu dieser Jahreszeit. Wir haben so viel Vertrauen in ihn.“

VGK@DAL R1, GM5: Oettinger pariert mit langem Bein gegen Stephenson

Vegas: Verlieren verboten

Vegas investierte viel (47:34 Checks, 20:15 Blocks), ließ aber erneut die Durchschlagskraft in der Offensive vermissen und steht nach drei verlorenen Partien in Folge als amtierender Stanley Cup Champion nur noch eine Niederlage vor der Elimination.

„Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass sich das Momentum im Laufe eines Spiels und einer Serie ändern wird“, sagte Verteidiger Alec Martinez. „Man muss das mit Gelassenheit angehen. Ich glaube, wir haben uns im zweiten Drittel von unseren Emotionen leiten lassen. Wir haben einige Strafen kassiert und sind von unserem Spiel abgekommen. Wir hatten ein bisschen zu viel Panik in unserem Spiel, es hatte zu viel von einer Feueralarm-Übung. Wir müssen die emotionale Seite des Spiels in den Griff bekommen.“

Und nun Spiel 6 am Freitag (8 p.m. EDT; 2 Uhr MESZ; live auf NHL.tv) gewinnen.

„Wir haben uns in Sachen Puck-Management und Disziplin verrannt und haben es ihnen ermöglicht, in Fahrt zu kommen“, so Golden-Knights-Trainer Bruce Cassidy. „Wir sind die Titelverteidiger des Stanley Cups. In dieser Kabine gibt es eine Menge Entschlossenheit, eine Menge Gewinner, eine Menge Stolz. Wir müssen nach Hause fahren und in den Playoffs ein Heimspiel gewinnen. Das ist etwas, wozu wir sicherlich in der Lage sind. Wird es dazu kommen? Dallas wird da ein gewichtiges Wort mitzureden haben. Aber es ist keine Hürde, die wir nicht nehmen können.“

Auch Vegas-Verteidiger Noah Hanifin gibt sich ob der Situation zuversichtlich: „Ich denke, es ist eine wirklich enge Serie, es geht viel hin und her. Jedes Spiel ist ein enger Kampf, also müssen wir uns darauf konzentrieren, zu Hause zu gewinnen. Wir dürfen zu Hause nicht dreimal hintereinander verlieren. Wir müssen ein Spiel 7 erzwingen. Das ist unsere Denkweise.“

Das Momentum wiederum liegt derzeit klar bei Dallas, das mit einem weiteren Sieg in die zweite Runde einziehen kann.

„Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns“, weiß Johnston. „Den Job zu erledigen wird das Schwierigste sein.“

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