oettinger

Anscheinend gewinnt in Las Vegas doch nicht immer die Bank. Den Dallas Stars gelang am Montag in Spiel 4 ihrer Serie der ersten Runde der Western Conference in den Stanley Cup Playoffs 2024 gegen die Vegas Golden Knights der Ausgleich. In einer engen Partie fuhren die Stars in der T-Mobile Arena einen 4:2-Auswärtssieg ein und sorgten damit für das 2:2 in der Best-of-7-Serie. Dallas hatte Spiel 3 am Samstag mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen.
 
„Das spricht für unser Team“, lobte Jamie Benn, der wortkarge Kapitän der Stars. „Wir kriegen keine Panik. Wir wussten, dass sie Druck machen würden. Aber dem haben wir standgehalten und einen Weg zum Sieg gefunden.“
 
Oettinger glänzt wieder für Stars
 
Nach wenig überzeugenden Leistungen in den ersten beiden Partien hat Stars-Torwart Jake Oettinger offenbar wieder zu seiner Form zurückgefunden. Er überzeugte bereits am Samstag in Spiel 3 mit 32 Saves. Diesen Wert wiederholte er am Montag und hielt die Golden Knights damit in Schach. Michael Amadio konnte ihn in der 15. Minute im Nachschuss zum 1:0 bezwingen. Jack Eichel versenkte in der 24. Minute einen starken Schuss aus dem Slot und erzielte mit dem 2:1 sein drittes Tor der Serie. Danach war Oettinger aber nicht zu knacken.
 
„Er entwickelt sich genau wie unser Team, wenn es drauf ankommt, ist er für uns da“, lobte Trainer Peter DeBoer seinen Torhüter. „Heute war glaube ich sein bestes Spiel. Er hat im dritten Drittel dicht gemacht und wichtige Saves geliefert. Wenn er in diesen Modus schaltet, ist er schwer zu knacken... Er hat heute in entscheidenden Situationen wichtige Saves gemacht. Das brauchen wir jetzt auch in den Heimspielen, da muss er einer unserer besten Spieler sein.“
In den ersten beiden Partien der Serie hatte Oettinger sechs von 40 Schüssen passieren lassen, eine Fangquote von nur 85 Prozent. In den beiden Spielen in Vegas stoppte er 64 von 68 Schüssen und hielt damit 94,1 Prozent.

Dallas überzeugt mit Tiefe
 
Dallas hatte den Sieg nicht vorrangig den üblichen Leistungsträgern zu verdanken, sondern den Spielern aus den hinteren Reihen. Evgenii Dadonov traf in der 18. Minute aus extrem spitzem Winkel mit einem Schuss an der Torlinie entlang zum 1:1. Er läuft aktuell meist in der dritten Reihe auf.
 
„Man kann nicht genug über die Tiefe in unserer Mannschaft sprechen“, betonte Trainer Peter DeBoer. „Uns fehlen verletzungsbedingt mit Janni Hakanpaa, Radek Faksa und Mason Marchment gerade drei wirklich gute Spieler und andere Spieler kommen ins Team und halten nicht nur mit, sondern sind entscheidend. Diese Tiefe ist großartig und das reißt die Mannschaft mit.“
 
Wyatt Johnston verwertete in der 30. Minute ein Powerplay und besorgte im Nachfassen mit seinem dritten Tor der Serie den Ausgleich. Gegen Ende des zweiten Spielabschnitts durfte noch die vierte Reihe der Stars feiern, als ein Schuss von Craig Smith von der Schulter seines Kollegen Ty Dellandrea ins Tor prallte (39.) und so für Dallas' erste Führung der Partie sorgte.
 
„In der vierten Reihe hat dieses Jahr Vieles gestimmt“, freute sich Dellandrea. „Alle bringen ihren Einsatz, wir haben eine gute Chemie und spielen zusammen. Jeder bringt seine Energie und wir fühlen uns zusammen wohl auf dem Eis.“
In den letzten Minuten des Spiels erzielte Roope Hintz mit einem Empty-Netter den Endstand (59.) und sicherte damit den Ausgleich in der Serie endgültig ab.

DAL@VGK R1, Sp5: Dellandrea fälscht ab

Starkes Statement auf fremdem Eis
 
Nach zwei Heimniederlagen zum Auftakt der Serie sah alles danach aus, als müsste Dallas eine frühe Enttäuschung in den Playoffs hinnehmen. Gegen die Titelverteidiger aus Vegas funktionierte wenig. Oettinger erreichte nicht sein gewohntes Niveau, die Offensive kam mit vier Toren in zwei Spielen nicht in Schwung, in Spiel 1 hatten Unterzahl und Überzahl eine Quote von Null Prozent.
 
Umso überzeugender wirkten die beiden Auftritte der Stars in Vegas. Es waren zwei knappe Siege, aber die Verbesserungen lassen sich kaum bestreiten. Nicht nur Oettingers Wiedergeburt springt bei einem Blick auf die Statistiken ins Auge. Die Unterzahl war in den Auswärtsspielen fehlerlos, die Offensive verbesserte sich auf sieben Tore in zwei Spielen. Während Dallas in den ersten beiden Partien zusammen 50 Schüsse abgab und vier Tore erzielte, waren es auf fremdem Eis 78 Schüsse und sieben Tore.
 
Nach diesen Erfolgen und der bisherigen Formkurve dürften die Stars nun mental im Vorteil sein, wenn sie die Golden Knights am Mittwoch zu Spiel 5 empfangen (7:30 p.m. ET; NHL.tv; Do. 1:30 Uhr MESZ).

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