Es war der Start einer langen NHL-Karriere. Er verbrachte zwei Jahre bei den Whalers, sechseinhalb Jahre bei den Carolina Hurricanes. Nach einem Jahr Pause wechselte er in die Organisation der Toronto Maple Leafs, drei Jahre später heuerte er für weitere drei Jahre bei den Hurricanes an und landete daraufhin bei Metallurg Magnitogorsk in der KHL.
Gedanken ans Karriere-Ende, doch dann kam Florida
Die längste Zeit seiner Trainerkarriere coachte Maurice von 2013 bis 2021 bei den Winnipeg Jets. In acht Jahren führte er die Jets fünfmal in die Stanley Cup Playoffs. Am weitesten ging es 2017/18, als Winnipeg erst im Western Conference Finale an den Vegas Golden Knights scheiterte.
Mitte Dezember 2021, also mitten in der laufenden Saison 2021/22 trat Maurice trotz eines starken 9-3-3-Starts als Trainer der Jets zurück, weil er seine Mannschaft nicht mehr wie gewollt erreichen konnte.
„Ich kenne Paul persönlich ein bisschen. Bevor er den Job in Florida angenommen hat, war er eigentlich soweit, seine Karriere zu beenden. Er hatte kein wirkliches Interesse mehr, wieder in einen Trainer-Job zurückzukehren, bis (General Manager) Bill Zito ihn einfach nicht mehr in Ruhe gelassen und ihn davon überzeugt hat, dass das für ihn nochmal der richtige Weg ist.“
Also trat Maurice ab der Saison 2022/23 den Posten des Cheftrainers bei den Panthers an und führte diese über Umwegen einer durchwachsenen regulären Saison als Außenseiter bis ins Stanley Cup Finale (1-4 gegen die Vegas Golden Knights).
In der Folgesaison 2023/24 knackte Maurice die Marke von über 1800 gecoachten NHL-Spielen. Erst zwei andere Trainer durchbrachen diese Schallmauer: Scotty Bowman (2142 Spiele, neun Stanley Cups) und Barry Trotz (1812 Spiele, ein Stanley Cup) - beide aber gewannen bereits mindestens einen Stanley Cup.
„Natürlich kommst du irgendwann an einen Punkt, an dem du dir denkst ‚vielleicht wird es nie was bei mir‘“, so Ustorf. Auch Maurice meinte am Media Day vor dem diesjährigen Cup-Finale gegen die Edmonton Oilers, dass es an der Zeit für ihn wäre, zu gewinnen, nachdem er 2002 mit den Hurricanes (1-4 gegen die Detroit Red Wings) und im Jahr davor mit den Panthers jeweils im Finale gescheitert war.
Das Meisterstück
Maurice und die Panthers aber hatten nach den wertvollen Erfahrungen aus dem Vorjahr Blut geleckt, schlossen als bestes Team in der Atlantic Division ab und zermürbten in den Playoffs den Lokalrivalen Tampa Bay Lightning (4-1), die Boston Bruins (4-2) und die New York Rangers (4-2). Florida stand damit im zweiten Jahr in Folge im Stanley Cup Finale und war nun bereit, es bis zum Ende durchzuziehen: In einer dramatischen und hochklassigen Serie setzten sich die Panthers in sieben Spielen gegen die Edmonton Oilers durch (4-3) und kürten sich erstmals in ihrer Geschichte zum Stanley Cup Champion. Auch Maurice hatte sein Ziel nach 28 Jahren in der besten Eishockey-Liga der Welt endlich erreicht. Beeindruckende Statistik, dass Maurice mit seinen gecoachten Teams weiterhin noch kein Spiel 7 verloren hat (5-0).