Washington Capitals v New Jersey Devils

Endlich ist es passiert: Am Samstag hat sich nun also auch Superstar Alex Ovechkin von den Washington Capitals erstmalig in der Saison 2024/25 als Torschütze in die Statistiken der NHL eintragen können. Beim hart erkämpften 6:5 nach Verlängerung der US-Hauptstädter bei den New Jersey Devils im Prudential Center von Newark gelang dem gebürtigen Moskauer das zwischenzeitliche 3:1 im ersten Spielabschnitt. Auch wenn die Capitals die scheinbar komfortable Führung in der Folgezeit noch einmal verspielten, sicherte letztendlich Ovechkins Teamkamerad Tom Wilson den dritten Sieg der Gäste hintereinander.

Dementsprechend glücklich präsentierte sich am Ende Washingtons Trainer Spencer Carbery: „Die vielen Schwankungen im Spiel waren kurios. Am Ende schien uns etwas die Kraft auszugehen. Ich war daher froh, dass wir es überhaupt in die Verlängerung geschafft haben. Die Erfolge in der vergangenen Woche haben uns zum Glück das notwendige Selbstvertrauen gegeben, von dem wir heute am Ende profitiert haben.“

Capitals mit starker Woche

Hinter den Capitals liegt eine herausfordernde Woche, die sie mit Heimsiegen gegen die Vegas Golden Knights (4:2) und Dallas Stars (3:2) stark begannen und mit dem Erfolg in New Jersey eindrucksvoll krönen konnten.

Bei aller berechtigten Freude über den guten Saisonstart (4-1-0) der Mannschaft, freuen sich viele im Umfeld der Mannschaft insbesondere über den geplatzten Knoten bei Star-Stürmer Ovechkin (1-3-4 aus vier Spielen), von dem sie sich erhoffen, dass er die jetzt noch 40 fehlenden Tore auf den Allzeit-Rekord von Wayne Gretzky (894 Tore) zumindest noch zu einem Großteil in dieser Saison wird erzielen können. Der psychologisch wichtige erste Saisontreffer für den 39-Jährigen ist in jedem Fall schon einmal geschafft.

WSH@NJD: Strome und Wilson im Zusammenspiel zum Siegtor in der Verlängerung

Ovechkin trotz Sieg mit der Teamleistung nur teilweise einverstanden

Ovechkin selber lenkte den Blick der Reporter nach Spielende zunächst ganz bescheiden auf den Siegtorschützen Wilson, der eine Minute vor dem Ende der fälligen Verlängerung mit einem Schuss aus dem linken Anspielkreis das vierte Tor seiner NHL-Karriere in einer Verlängerung erzielen konnte. „Er wird jetzt für das belohnt, was er da draußen leistet“, lobte Ovechkin seinen Mitspieler. „Man sieht, dass er gerade richtig gut drauf ist. Er ist der heißeste Typ in der Liga. Das freut mich sehr für ihn.“

Insgesamt zeigte sich der Russe trotz des Endes seiner persönlichen Durststrecke mit dem Auftritt in Newark nur teilweise zufrieden. „Man darf dem Gegner einfach nicht die Möglichkeit geben, in so ein Spiel zurückzukommen“, kritisierte er. „Aber wir nehmen den Sieg am Ende natürlich gerne. Zu Beginn des Spiels waren wir sehr stark. Das hat mir gefallen. Die Leistung vom ersten Drittel sollten wir uns zum Maßstab machen.“

„Ich habe darauf gewartet, ob mein Mitspieler mir den Puck vielleicht rüberschiebt“, erklärte Wilson die Situation beim Siegtreffer in der Overtime. „Die Scheibe kam dann zum Glück auf ziemlich gutes Eis und ich habe einfach versucht, ihn an einer guten Stelle zu erwischen“, so Wilson. Er verlängerte seine persönliche Tor-Serie zum Saisonauftakt damit auf vier Spiele (fünf Tore) und verbuchte zudem eine Vorlage.

Hischiers Doppelpack reicht den Devils nicht zum Sieg

Dem Schweizer Teamkapitän der Devils, Nico Hischier, gelangen auf der Gegenseite an diesem Abend zwei Tore (zum 2:3 und 3:3 zu Beginn des Mitteldrittels) und eine Vorlage (beim zwischenzeitlichen 4:5 zu Beginn des Schlussabschnitts) für New Jersey. Sein Schweizer Landsmann Timo Meier verbuchte drei Vorlagen (beim 3:3, 4:5 und 5:5).

„Wir haben es heute nicht verdient, dieses Spiel zu gewinnen“, gab Hischier, dessen beide Tore innerhalb von zehn Sekunden (20:34 und 20:44) fielen, was so kurz nach Drittelbeginn einen neuen Franchiserekord darstellte, selbstkritisch zu Protokoll. „Es war gut, dass wir uns nach dem Rückstand noch einmal in das Spiel zurückgekämpft und einen Punkt geholt haben, aber wir waren im ersten Drittel klar unterlegen und das sollte nicht passieren. In dieser Liga hat man so keine Chance, zu gewinnen.“

„Es war gut, dass wir reagieren und zurückschlagen konnten, aber dann haben wir dasselbe noch einmal gemacht“, monierte Landsmann Meier den zweimaligen 2-Tore-Rückstand seiner Mannschaft (1:3 und 3:5). „Wir müssen definitiv daraus lernen, vor allem in unserer Arena. Wir müssen vor unseren Fans besser auftreten und es dem Gegner schwieriger machen, hier zu spielen. Das haben wir heute einfach nicht gut genug gemacht.“

WSH@NJD: Hischier und Meier bei Niederlage mit je drei Punkten

Ovechkin ist gerne zu Gast in New Jersey

Auf der Seite der siegreichen Capitals zogen sie nach der Schlusssirene in erster Linie Zuversicht aus dem Ende der Durststrecke von Torjäger Ovechkin, der einen Abpraller in der 15. Minute zu seinem ersten Saisontreffer nutzen konnte. Dieser hat durch sein jüngstes Erfolgserlebnis im 32. Auftritt im Prudential Center dort insgesamt 15 Tore erzielt und damit den Rekord eines Spielers im Gästetrikot eingestellt, der bisher alleine von Patrice Bergeron (Boston Bruins) gehalten wurde, der dafür 23 Begegnungen benötigte.

Ovechkin erzielte in der Situation zudem sein insgesamt 42. Tor gegen die Devils und überholte damit Sidney Crosby, der die vierthöchste Anzahl an Treffern gegen das Franchise aufweist. Mike Gartner ist in diese Kategorie mit 57 Toren führend.

In Washington hoffen sie, dass Dauerbrenner Ovechkin auch im nächsten Spiel für die Capitals wieder einnetzen kann. Am Dienstag (6 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 0 Uhr MESZ) geht es zum nächsten Auswärtsspiel zu den Philadelphia Flyers.

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