Ovechkin bleibt für die Capitals eine verlässliche Größe

Auch wenn er als Torschütze für seine Verhältnisse derzeit gerade eine etwas ruhigere Phase durchmacht, ist Top-Stürmer Alex Ovechkin bei den Washington Capitals auch zu Beginn der Saison 2023/24 wieder eine verlässliche Größe in der Offensive. Beim 3:1-Sieg der US-Hauptstädter am Sonntag verlängerte der gebürtige Moskauer seine laufende Punkteserie durch zwei Vorlagen auf sechs Spiele (2 Treffer, 6 Assists). 

Ovechkin setzt Punkteserie fort

Letztmals ohne eigenen Zähler blieb Ovechkin am 16. Oktober beim Spiel gegen die Calgary Flames (3:2 n.P.). Seither hat er in jeder Begegnung zumindest eine Torvorlage geliefert. Auch ihm und seiner Zuverlässigkeit haben es die Capitals zu verdanken, dass sie mit ihrer Startbilanz von 4-3-1 und den daraus resultierenden neun Punkten in der bisher sehr ausgeglichen daherkommenden Metropolitan Division in Schlagdistanz zu den die Tabelle anführenden Teams der New York Rangers (12 Punkte), New Jersey Devils (11) und Carolina Hurricanes (10) geschafft haben. Die Konstanz Ovechkins unterstreicht auch die Tatsache, dass der Auftritt gegen San Jose bereits das 419. Multipunktspiel seiner Karriere war. Damit ist er der zweitbeste unter den aktiven NHL-Spielern hinter Sidney Crosby (449) von den Pittsburgh Penguins. 

Wilson glänzt als Doppeltorschütze 

Von den Fans gefeiert wurden am Samstag in der Capital One Arena vorwiegend jedoch andere. Tom Wilson gelangen beim Heimsieg gegen die Sharks zwei Tore, darunter der wichtige Führungstreffer zum zwischenzeitlichen 2:1 (56.) im finalen Spielabschnitt. Wilsons Rückhandschuss wurde von Sharks-Verteidiger Kyle Burroughs in einem Gewühl vor dem Tor abgefälscht. Es war Wilsons zweites Tor in zwei Spielen und sein 300. NHL-Punkt. 

„Der Puck ist irgendwie überall hin geprallt, also versucht man einfach, ihn ins Netz zu bekommen", erklärte Wilson nach der Schlusssirene erleichtert. „In so einem Spiel muss man einfach seine Chancen nutzen. Wir haben hart gearbeitet und sind drangeblieben. Am Ende haben wir mit viel Geduld den Führungstreffer erzielt und es geschafft.“

Torhüter Kuemper hält Capitals im Spiel 

Neben Ovechkin gelangen an diesem Tag auch John Carlson zwei Assists. Dylan Strome traf zum dritten Mal in Folge für die Capitals (4-3-1), die nun dreimal in Folge gewonnen haben. Torhüter Darcy Kuemper sammelte 30 Saves für die Hausherren.

„Kuemps hat uns zum Glück im Spiel gehalten und ich denke, es war nur eine Frage der Zeit, bis wir treffen", freute sich Strome über die starke Leistung seines Torhüters. „Wir hatten viele [offensive] Zonenwechsel hintereinander. Wir wussten, dass die Jungs überall Chancen bekommen würden. Der Trainer hat gesagt, dass wir im dritten Drittel drei Tore erzielen würden, und das haben wir auch getan." 

Die Capitals haben durch diesen Sieg gegen die Sharks ihre Erfolgsbilanz gegen diesen Gegner weiter ausbauen können. Von den letzten elf Spielen gegen die Sharks seit der Saison 2017/18 haben sie acht gewinnen können (8-2-1).

„Es war nicht einfach", lautete das Fazit von Washingtons Trainer Spencer Carbery. „Es ist nie leicht, in dieser Liga zu gewinnen, wie jeder weiß. Wenn man also drei Siege aneinanderreiht - wie auch immer sie aussehen, Shootouts, Comebacks, was auch immer - gewinnen wir etwas an Schwung in unserer Saison, und jetzt haben wir ein paar Tage Zeit, um uns hier neu zu formieren und uns auf einen weiteren harten Abschnitt vorzubereiten."

Führungstreffer reicht San Jose am Ende nicht 

Luke Kunin erzielte den Treffer für die Sharks (0-8-1), die immer noch auf ihren ersten Sieg warten. Gäste-Goalie Mackenzie Blackwood zeigte 39 Paraden. „Im Moment haben wir nur einen sehr geringen Spielraum für Fehler", erklärte San Joses Trainer David Quinn nach der abermaligen Pleite seines Teams. „Normalerweise, wenn man nur zwei Gegentore zulässt, hat man eine gute Chance, aber im Moment sind wir wirklich angeschlagen.“

Dabei begann die Partie vielversprechend für die Kalifornier. Kunin brachte die Sharks in der 12. Minute mit 1:0 in Führung, als er einen Abpraller aus spitzem Winkel ins Tor beförderte. San Jose war seit dem zweiten Drittel bei der 1:3-Niederlage gegen die Florida Panthers am Dienstag 163:09 Minuten lang ohne Tor geblieben.

Washington behält die Ruhe 

Die Gastgeber konterten den aus ihrer Sicht ungünstigen Auftakt in die Begegnung mit viel Geduld. Strome erzielte den 1:1-Ausgleich durch einem Handgelenkschuss erst nach 2:18 Minuten im dritten Drittel. „Er spielt im Moment einfach auf einem sehr hohen Niveau", freute sich Coach Carbery über die gute Leistung von Strome, der außerdem 21 von 27 Faceoffs gewann. „Er bringt sich selbst in gute Positionen. Er spielt ein gut abgerundetes Spiel." Erfreulich aus Sicht von Ovechkin und seinen Mitstreitern außerdem: Washingtons Stürmer Hardy Haman Aktell erhielt den zweiten Assist zu Stromes Tor und damit seinen ersten NHL-Punkt.

Es folgte Wilsons Führungstreffer knapp fünf Minuten vor Spielende, bei dem Ovechkin assistierte. Und Evgeny Kuznetsov traf 58 Sekunden vor Schluss nach erneuter Vorarbeit von Ovechkin ins leere Tor zum vielumjubelten Endstand. 

Frust am Ende bei den Sharks

„Ich hoffe, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um demnächst dann auch einmal 60 Minuten lang Vollgas zu geben", meinte hingegen San Joses Torschütze Kunin nach dem spät verlorenen Spiel. „Wir haben einfach das letzte bisschen nicht geschafft. Das tut natürlich weh. Es ist frustrierend. Es ist hart. Jeder in dieser Umkleidekabine, jeder in dieser Organisation will gewinnen. Und das ist unsere Einstellung. Wenn das nicht der Fall ist, ist es hart."