Jets

Der 3:0-Shutout-Erfolg der Winnipeg Jets gegen die Colorado Avalanche, in der Nacht auf Sonntag, war der 19. Heimsieg der Jets in der laufenden Saison. Die Treffer von Patrik Laine, Jack Roslovic und Nikolaj Ehlers bedeuteten die Tore 89, 90 und 91 in 24 Partien im Bell MTS Place. Jets-Kapitän Blake Wheeler steuerte zwei Assists bei und steht nun bei 43 Pässen, die zu Toren führten.

"Das Team spielt sehr gut vor mir. Sie bringen in jeder Begegnung ihre Leistung und das ist erkennbar. Die Jungs sind leicht angeschlagen, weil sie Schüsse blocken und die Dinge richtig machen. Ich ziehe meinen Hut vor meinen Teamkollegen", dankte Winnipegs Goalie Connor Hellebuyck seinen Vorderleuten nach dem Erfolg ohne Gegentor.
Mit dem Sieg gegen die Avalanche stellte das Team aus Manitoba die Zahl der Heimsiege auf 19 in der Saison. Mit einer beeindruckenden Heimbilanz von 19-3-2 sind die Jets als Gastgeber in der Liga gefürchtet, muss sich doch jedes Team auf eine erfolglose Dienstreise einstellen. Der Blick auf die letzten 21 Heimbegegnungen ist sogar noch imponierender, gingen die Jets doch nur einmal gänzlich ohne Punkte vom Eis. Im Vergleich zur Auswärtsbilanz von 12-10-7 wird die Stärke im Bell MTS Place besonders deutlich. Doch woran liegt dieser Erfolg?

Die Jets treffen in Heimspielen deutlich häufiger ins gegnerische Netz. Mit 91 Toren in nur 24 Spielen, das heißt 3,79 Treffern im Schnitt pro Spiel, stellt Winnipeg eine der gefährlichsten Heimoffensiven der NHL. Dem gegenüber stehen nur 54 Gegentreffer, also gerade einmal 2,25 pro 60 Minuten. Das ist ebenfalls Ligaspitze. Die Quote gehaltener Schüsse von 92,5% zu Hause im Vergleich zu 91,2% auswärts und noch deutlicher der Anteil an erfolgreichen eigenen Abschlüssen, von 11,88% in Winnipeg und nur 8,48% in der Ferne, unterstreichen die Heimstärke der Jets.
Das beste Torverhältnis (+37) und die beste Schusseffizienz der NHL bei Heimspielen zeigt, dass die Jets daheim nur schwer schlagbar sind. Auch die Statistiken der einzelnen Spieler verdeutlichen diese Tatsache. Blake Wheeler konnte in 23 Begegnungen im Bell MTS Place 9 Tore und 26 Assists verbuchen, somit 1,52 Punkte pro Spiel. In der Fremde kommt Wheeler nur auf 5 Treffer und 16 Zuspiele bei 29 Partien und damit nur halb so viele Einträge im Spielbericht wie in Manitoba. Auch die anderen Topscorer, wie Patrik Laine und der aktuell verletzte Mark Scheifele, sind in Winnipeg deutlich stärker. Bei Laine ist der Effekt mit nur 0,1 Punkten pro Begegnung weniger deutlich als bei Scheifele mit 0,32.

Die treffsichere Offensive ist einer der Erfolgsfaktoren der Jets, wenn sie Gegner empfangen. Ein weiterer Grund sind die herausragenden Leistungen von Torhüter Hellebuyck, der regelmäßig Gästestürmer wie Colorados Matt Nieto zur Verzweiflung bringt. "Winnipeg hat eine sehr enge neutrale Zone. Wir hatten Probleme durch das Mitteldrittel und in deren Verteidigungszone zu kommen. Aber wir haben den Angriff aufrechterhalten und gute Chancen erspielt. Wir haben den Goalie der Jets etwas mehr getestet und mehr Verkehr vor ihm gemacht", so Nieto.
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Doch trotz guter Chancen und Sichtbehinderung konnten die Avs Hellebuyck nicht überwinden. Die Fangquote des 24-jährigen Amerikaners liegt im Bell MTS Place bei 93,01% - ein fantastischer Wert - und 1,24% höher als auswärts. Mit nur 2,09 Gegentoren im Schnitt musste Hellebuyck 0,53 Mal seltener hinter sich greifen als in der Ferne. Den besonders bei Gastspielen eingesetzten Steve Mason in die Statistik aufgenommen, steigt der Gegentorschnitt leicht auf 2,72.
Die Euphoriewelle, auf der Winnipeg reitet, macht es jedem Gegner schwer. Kapitän Wheeler wagt einen Ausblick: "Wir haben dieses Jahr Führungen generiert und uns in engen Partien wohl gefühlt. Im späteren Saisonverlauf werden wir gegen Mannschaften spielen, die noch härter kämpfen. Du kannst nicht davon ausgehen, jedes Team abzuschießen. Das sollte nicht die Erwartungshaltung sein. Je besser wir uns in diesen engen Spielen schlagen, desto mehr Erfolg können wir zum Ende der Spielzeit haben." Mit den Arizona Coyotes steht schon das nächste potentielle Opfer der Jets bereit. Ob das Team um Tobias Rieder Winnipeg etwas entgegenzusetzen weiß, wird sich zeigen.