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Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Calgary Flames

Die Calgary Flames sind ein Team im Umbruch und stehen vor einer unbequemen Saison. Schon vor der NHL Trade Deadline 2024 im März verabschiedeten sich mit Center Elias Lindholm (Vancouver Canucks, jetzt Boston Bruins) sowie den Verteidigern Chris Tanev (Dallas Stars, jetzt Toronto Maple Leafs), Noah Hanifin (Vegas Golden Knights) und Nikita Zadorov (Vancouver Canucks, jetzt Boston Bruins) tragende Säulen. Über den Sommer verloren die Kanadier außerdem Stammtorwart Jacob Markstrom (New Jersey Devils) sowie ihren sechsbesten Scorer, Stürmer Andrew Mangiapane (Washington Capitals).

Das entstandene Vakuum sollen nun Eigengewächse wie Torwart Dustin Wolf oder Neuzugänge wie die Verteidiger Kevin Bahl (New Jersey Devils), Daniil Miromanov (Vegas Golden Knights), Jake Bean (Columbus Blue Jackets) sowie die Stürmer Anthony Mantha (Vegas Golden Knights) und der frisch gebackene Stanley Cup Champion Ryan Lomberg (Florida Panthers) füllen. Auf dem Papier alles andere als eine leichte Aufgabe.

FLA@CGY: Backlund trifft mit der Rückhand

„Wir befinden uns immer noch im Umbau“, betonte Flames-GM Craig Conroy. „Wir versuchen, in jedem Spiel konkurrenzfähig zu sein und wollen jungen Spielern eine Chance geben. Nicht nur, um in der NHL zu spielen und dort auf die Mütze zu bekommen, sondern um wettbewerbsfähig zu sein und zu gewinnen. Das gehört zum Plan dazu.“

Zur Wahrheit zählt aber auch, dass Talente wie die Verteidiger Zayne Parekh (18), Hunter Brzustewicz (19), Jeremy Poirier (22), Etienne Morin (19) und Henry Mews (18) sowie die Stürmer Matt Coronato (21), Samuel Honzek (19), Matvei Gridin (18), Andrew Basha (18) und Jacob Battaglia (18) noch ein wenig Zeit brauchen werden, um in der NHL Fuß zu fassen.

Im Tor will sich das junge Gespann um Dustin Wolf (23), Dan Vladar (27) und Devin Cooley (27) im Training Camp einen Dreikampf um den Platz zwischen den Pfosten liefern.

„Wir wollen, dass alle drei Jungs ins Camp kommen und um ihre Plätze kämpfen“, sagte Conroy. „Das ist es, worum es geht. Es geht nicht darum, den Jungs die Zügel in die Hand zu geben, sondern darum, dass sie sich den Platz verdienen müssen. Wer wird also derjenige sein, der heraussticht?“

Die Scoring-Last müssen derweil andere tragen: Vorjahres-Top-Scorer Nazem Kadri (29-46-75) war der einzige Akteur mit über 60 Scorerpunkten. Dahinter folgten Stürmer wie Top-Torjäger Yegor Sharangovic (31-28-59) oder Charakter-Spieler Blake Coleman (30-24-54). Eine klare Leistungssteigerung wird von Spielmacher Jonathan Huberdeau (12-40-52; -29), der doch weit hinter den Erwartungen zurückblieb und noch nicht vollends in Calgary angekommen scheint. In seiner dritten Saison bei den Flames soll nun alles besser werden. Dennoch droht ein Start in der dritten Reihe. Ein Power Forward wie Neuzugang Mantha aber könnte die Produktivität Huberdeaus nach oben schrauben.

Insgesamt offenbart der Blick auf den Kader einige Qualitätsmängel in der Spitze in allen Mannschaftsteilen. Diese dürften der Hauptgrund dafür sein, dass Calgary die Stanley Cup Playoffs zum dritten Mal in Folge verpassen könnte.

Voraussichtliche Aufstellung
Martin Pospisil - Nazem Kadri - Andrei Kuzmenko
Yegor Sharangovich - Mikael Backlund - Blake Coleman
Jonathan Huberdeau - Connor Zary - Anthony Mantha
Ryan Lomberg - Kevin Rooney - Walker Duehr

MacKenzie Weegar - Daniil Miromanov
Kevin Bahl - Rasmus Andersson
Jake Bean - Brayden Pachal

Dustin Wolf
Dan Vladar

Top-Talent, auf das es zu achten gilt
Dustin Wolf (G) – Die Flames könnten mit dem 23-jährigen US-Amerikaner mit einem jungen Starter in die Saison gehen. Sein Potenzial wies der in Gilroy in Kalifornien geborene und im NHL Draft 2019 in der 7. Runde an insgesamt 214. Stelle von Calgary ausgewählte Torwart bereits konstant in der AHL nach: In den letzten drei Jahren kam er bei den Stockton Heat und den Calgary Wranglers auf 92,4 Prozent (2021/22), 93,3 Prozent (2022/23) und 92,2 Prozent Fangquote (2023/24). Wolf hatte dabei jeweils einen Gegentorschnitt von unter 2,45 und sammelte alleine elf Shutouts in den letzten beiden Spielzeiten bei den Wranglers. Auch in den Playoffs war stets auf den mobilen, 1,83 Meter großen Linksfänger Verlass: Drei Jahre in Folge spielte Wolf in den Calder Cup Playoffs mit Fangquoten von 92,9 Prozent (2022), 91,2 Prozent (2023) und 92,4 Prozent (2024). Nicht ohne Grund wurde er zum AHL-Torhüter des Jahres gewählt. Der NHL-Durchbruch ist nur noch eine Frage der Zeit. Schon in der Vorsaison stand Wolf 17-mal bei den Flames zwischen den Pfosten (89,3 Prozent Fangquote) und wird im Training Camp einen Angriff auf das Nummer-1-Mandat reiten. Er wird sich aber weiter an das schnellere Spiel und den höheren Rhythmus in der NHL gewöhnen müssen.

Was eine erfolgreiche Saison ausmacht
Für Calgary stellt sich die Frage, wie schnell die Defensive an Stabilität gewinnt. Durch den Umbruch in der Verteidigung und im Tor wird das Team im Training Camp einen Fokus darauf legen, sich hinten schnellstmöglich einzuspielen, um eine Gegentorflut zum Saisonstart zu verhindern. Dabei helfen könnte ein ganzheitlicher Ansatz, denn die Flames verfügen über zahlreiche Stürmer, die defensiv denken und die Abwehr im Verbund verstärken können.

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