CGY Rasmus Andersson

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Calgary Flames

Kann Andersson in Zukunft mehr leisten?

Veteran Rasmus Andersson zählt zu den wenigen erfahrenen Spielern im Kader. Der 27-jährige Schwede wurde von den Flames in der zweiten Runde beim NHL Draft 2015 ausgewählt. Der einzige aktive Flames-Akteur, der mehr Spiele als Andersson (455) absolviert hat, ist Mannschaftskapitän Mikael Backlund. Der Routinier ist ein Spieler, der von seinen Teamkollegen respektiert und geschätzt wird. Deshalb hat er die Rolle des stellvertretenden Kapitäns im Jahr 2022 übertragen bekommen. Andersson erzielte in der Saison 2023/24 in 78 Spielen neun Tore und 39 Punkte, wobei er hauptsächlich im ersten Verteidigerpaar neben MacKenzie Weegar oder Noah Hanifin eingesetzt wurde.

CGY@SEA: Andersson zieht ab und trifft zum Sieg in der OT

Die Punktausbeute ist jedoch schwächer als in den beiden vorangegangenen Jahren. 2022/23 waren ihm 49 Punkten in 79 Spielen gelungen, 2021/22 sogar 50 Zähler aus 82 Partien, was einen Karrierebestwert darstellte.

Darüber hinaus verlor Andersson in Calgary seinen Platz als Quarterback Nummer 1 im Powerplay an Weegar. Da Hanifin in der Saison getradet wurde, war er für den Rest des Jahres immer wieder auf wechselnde Partner angewiesen. Mit einer in Zukunft dünner besetzten und unerfahreneren Personaldecke an der blauen Linie wird Andersson in der anstehenden Saison deutlich mehr Einsatzzeiten erhalten. Die Frage wird sein, was er daraus macht und ob er seine Scorerbilanz wieder verbessern kann.

Ist Mantha die erhoffte Verstärkung?

Kann Neuzugang Anthony Mantha die in ihn gesetzten Erwartungen an neuer Wirkungsstätte wirklich erfüllen? Das fragen sich viele im Lager der Flames. Der 29-Jährige hat einen Einjahresvertrag über 3,5 Millionen US-Dollar in Calgary unterschrieben und schließt sich damit der vierten NHL-Franchise seiner achtjährigen Karriere an. Ursprünglich wurde er beim NHL Draft 2013 in der ersten Runde von den Detroit Red Wings ausgewählt und spielte dort fünf Spielzeiten, bevor er 2021 zu den Washington Capitals wechselte. In der vergangenen Saison teilte er sich das Jahr zwischen den Capitals und den Vegas Golden Knights auf, wo er in 74 Spielen auf 23 Tore und 21 Assists kam.

WSH@CHI: Mantha mit dem Ausgleich im 2.

Der Power Forward konnte die Erwartungen an einen Erstrundenpick bisher nie ganz erfüllen, hatte aber auch mit Verletzungen zu kämpfen und noch nie alle 82 Spiele einer regulären Saison bestritten.

Mantha wird bei den Flames im Wesentlichen der Ersatz für Andrew Mangiapane sein. Wenn er sein jüngstes Spielniveau beibehalten kann und gesund bleibt, sollte er erfolgreich sein und den Flames eine schöne Rendite bescheren. 

Die Gruppe der Stürmer bei den Flames wird mit ihm eine gute Mischung aus Veteranen und jungen Spielern darstellen. Mantha dürfte regelmäßig in der ersten Sechs spielen. Außerdem pflegt er eine Freundschaft mit Flames-Stürmer Jonathan Huberdeau, was sich möglicherweise auch auf dem Eis positiv auswirkt.

Gelingt es Huberdeau an seine Glanzzeiten anzuknüpfen?

Der 31-Jährige Huberdeau ist über einen hochdotierten Vertrag an das Franchise gebunden, der aus Klub-Sicht bis dato eine schlechte Investition darstellt. Sein Achtjahresvertrag über 84 Millionen US-Dollar, den er 2023 unterschrieben hatte, läuft noch sieben Saisons. Bislang ist es dem Center allerdings nicht gelungen, die großen Erwartungen zu erfüllen, geschweige denn an seine letzte Saison bei den Florida Panthers anzuknüpfen, in der er 115 Punkte erzielte. 2022/23, seiner ersten Saison im Flames-Trikot verzeichnete Huberdeau den größten Punkteabfall in der NHL zwischen zwei Spielzeiten. Nach den 115 Punkten bei Florida 2021/22 gelangen ihm lediglich 55 bei Calgary.

In der zurückliegenden Saison brachte er es sogar nur auf 52 Punkte und eine schwache Plus-Minus-Bilanz von -29. Auch wenn Huberdeau vielleicht nicht mehr zu seiner Panthers-Glanzform zurückfindet, ist er sicherlich zu mehr in der Lage als er zuletzt gezeigt hat. Hoffnung macht die zweiten Hälfte 2023/24 mit sechs Toren und 25 Assists in 40 Spielen. Hätte er die Saison mit diesem Scoringtouch begonnen, wäre er auf 64 Punkte gekommen. Von daher setzen die Verantwortlichen der Flames darauf, dass seine Formkurve 2024/25 wieder nach oben zeigt.

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