LAK@COL: Donskoi baut die Führung aus

Die Entscheidung im Kampf um die Presidents' Trophy der Saison 2020/21 ist gefallen. Die Colorado Avalanche setzten sich am Donnerstag in der Ball Arena mit einem 5:1-Heimsieg gegen die Los Angeles Kings in ihrem letzten Spiel eindrucksvoll als punktbestes Team der regulären Saison durch.
"Das ist unglaublich, es fühlt sich gut an", freute sich Stürmer Tyson Jost. "Wir hatten die ganze Saison über den ersten Platz als Ziel. Das haben wir uns im Trainingscamp vorgenommen. Wir haben ein unglaubliches Team, das war eine wahnsinnige Saison und es liegt noch viel mehr vor uns. Ich kann die Playoffs kaum erwarten."

Die Kings gingen 45 Sekunden vor der ersten Drittelpause mit 1:0 in Führung, obwohl Colorado das Spielgeschehen dominiert hatte. Im zweiten Drittel stellten Doppeltorschütze Jost, Pierre-Edouard Bellemare, Joonas Donskoi und Andre Burakovsky jedoch den verdienten Sieg der Hausherren sicher.
"Wenn man so ein starkes Drittel spielt und ein spätes Tor kassiert, ist das frustrierend und man geht in die Kabine und denkt sich: Oh mein Gott, was müssen wir machen, um hier einen Treffer zu erzielen", erläuterte Jost. "Aber wir sind einfach drangeblieben. Als wir das erste Tor geschossen haben, ist der Damm gebrochen und wir haben immer wieder nachgelegt. Es war großartig, wie hartnäckig unser Team geblieben ist."
Der Kampf um die Presidents' Trophy wurde zwischen den Avalanche und den Vegas Golden Knights entschieden, den beiden Spitzenteams der Honda West Division. Die Golden Knights hatten ihr letztes Spiel bereits am Mittwoch ausgetragen und lagen mit 82 Punkten (40-14-2) auf dem ersten Platz. Durch den Erfolg gegen die Kings zog Colorado (39-13-4) nach Punkten gleich und gewann die Auszeichnung, da die Mannschaft aus Denver mehr Siege nach regulärer Spielzeit vorweisen kann.
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"Mit hat gefallen, wie wir die Saison beendet haben", lobte Trainer Jared Bednar seine Mannschaft. "Es ist toll, wie die Jungs sich reingehängt haben, wie Spieler verschiedene Rollen übernommen und jeden Abend ihren Beitrag geleistet haben. Wir haben einige unschöne Spiele gewonnen und einige, in denen wir wirklich gut waren."
Mit einem Schlussspurt von fünf Siegen in Folge bestätigten die Avalanche ihre starken Saisonleistungen in einer starken Saison und ihren Favoritenstatus, den sie sich bereits in der vergangenen Spielzeit und in den Stanley Cup Playoffs verdient hatten. Colorado holte gegen jedes Team der Division mehr als die Hälfte der möglichen Punkte. Am besten schlugen sich noch die Golden Knights, gegen die die Bilanz am Ende 4-3-1 lautete.
Die Avalanche wurden auf ihrem Triumphzug von ihrem Spitzentrio Nathan MacKinnon, Topscorer Mikko Rantanen und Kapitän Gabriel Landeskog angeführt. Rantanen kam auf 66 Punkte (30 Tore, 36 Assists), MacKinnon auf 65 (25 Tore, 40 Assists) und Landeskog auf 52 Zähler (20 Tore, 32 Assists).

COL@LAK: Rantanen mit Saisontor Nummer 30

Im Tor war der Rosenheimer Philipp Grubauer der nötige Rückhalt. Mit einer Bilanz von 30-9-1 verbuchte er hinter Andrei Vasilevskiy von den Tampa Bay Lightning die zweitmeisten Siege aller Torhüter. Mit 92,2 Prozent Fangquote landete er auf dem 13. Platz, 1,95 Gegentore pro Spiel bedeuteten den dritten Platz und seine sieben Shutouts sind gemeinsam mit Semyon Varlamov von den New York Islanders der Spitzenwert der Liga.
Der Sieg am Donnerstag sorgte für die Entscheidung der letzten beiden Playoff-Paarungen. In der Honda West werden die Avalanche auf die viertplatzierten St. Louis Blues treffen. Vegas wird Heimrecht gegen die Minnesota Wild genießen.
"Das fühlt sich gut an", so Rantanen. "Wir haben unser erstes Ziel der Saison erreicht und für die gesamten Playoffs das Heimrecht gesichert, das haben wir abgehakt. Jeder weiß, was das nächste Ziel ist, daran müssen wir jetzt hart arbeiten. Ich glaube an diese Gruppe. Unsere Absicht ist es, bis zum Ende durchzumarschieren."
Die Presidents' Trophy ist für Colorado ein gutes Omen für die Playoffs. Das Team beendete zum dritten Mal eine Saison als punktbestes Team. Beim ersten Mal setzten sich die Avalanche 1997 in den Playoffs gegen die Chicago Blackhawks und die Edmonton Oilers durch, ehe sie im Conference Finale mit 2:4 gegen die Detroit Red Wings scheiterten. 2001 gewannen sie die Trophy zum zweiten Mal. Am Ende holten sie sich mit einem 4:3 in der Serie gegen die New Jersey Devils zum zweiten Mal den Stanley Cup.
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Gegen die Blues starten die Avalanche nun am Montag (10 p.m. ET; NHL.tv; Di. 4 Uhr MESZ) in eine harte Serie. In der regulären Saison kamen sie gegen diesen Kontrahenten auf eine Bilanz von 5-3-0. Allerdings steigerte sich St. Louis gegen Ende der Saison immer mehr. Mit ihrer harten defensiven Spielweise sind die Blues ein unangenehmer Gegner.
Die erste Runde wird eine harte Probe für die Avalanche, doch die reguläre Saison offenbarte die gewaltige Qualität, die in der Mannschaft steckt. Mit viel Tiefe im Kader, einem starken Grubauer im Tor, der drittbesten Defensive der Liga (2,36 Gegentore im Schnitt pro Spiel) und der besten Offensive (3,52 Tore pro Spiel) geht Colorado als Favorit in die Serie. Der dritte Stanley Cup der Franchise-Geschichte ist 20 Jahre nach dem zweiten Titel ein realistisches Ziel.