An jedem Montag der Spielzeit 2017/18 wird NHL.com/de an dieser Stelle Themen vorstellen, die abseits des täglichen Spielgeschehens liegen und beleuchten, was den Puls der Liga im Hintergrund bestimmt. Sportliche Krisen, ein intensiver Blick auf Aktuelles aus der NHL, grundsätzliche Entwicklungen welche die Diskussionen derzeit bestimmen. Nichts davon bleibt unbeachtet.
Wenn die NHL-Superstars aufeinandertreffen
Duelle von Sidney Crosby, Auston Matthews und Connor McDavid faszinieren die Massen immer ganz besonders
Heute direkte Duelle der NHL-Superstars.
Das vergangene Wochenende bot sie einmal wieder, direkte Aufeinandertreffen der dominantesten Superstars der Liga. Immer dann, sobald die Teams von Sidney Crosby, die Pittsburgh Penguins, von Auston Matthews, die Toronto Maple Leafs, und von Connor McDavid, die Edmonton Oilers, in aufeinandertreffen, dann ist weltweit der Eishockeyhype besonders groß.
Auch wenn es am vergangenen Wochenende, beim Duell Crosby gegen Matthews (4:3 für Toronto) vergleichsweise wenig spektakuläres über den direkten Vergleich der beiden Hauptdarsteller zu berichten gab und das angedachte Aufeinandertreffen Matthews-McDavid (1:0 für die Leafs) aufgrund der Nichtberücksichtigung Matthews kurzfristig ausfiel, sind es gerade solche speziellen Spiele, die schon im Vorfeld die Neugierde der Massen wecken, es sind jene Duelle, von denen die Liga letztendlich besonders profitiert.
[Jetzt für die Kapitäne der NHL All-Stars 2018 abstimmen!]
Dessen sind sich selbstverständlich die Protagonisten stets bewusst und freuen sich auf die Herausforderungen. Der erfahrene Crosby wehrt sich schon seit Jahren dem Ansturm der herausragenden jungen Talente. Er versucht durchaus erfolgreich seinen Platz im Mittelpunkt des weltweiten Interesses zu behaupten.
Die aussichtsreichsten Anwärter auf seine Nachfolge in dieser Position sind unbestritten die herausragenden Jungspunde aus Edmonton und Toronto. Seit dem vergangenen Sommer wird erwartet, dass irgendwann auch der junge Schweizer Nummer-ein-Pick Nico Hischier in dieser exponierten Kategorie an Spielern auftaucht.
Debatten darüber, wer aktuell der beste Spieler der Liga ist, faszinieren die Fans seit Jahren. Regelmäßig wird darüber diskutiert, wer der nächste Eishockey-Superstar werden könnte und welcher der Topstars es schafft, sich in den direkten Duellen gekonnt in Szene zu setzen.
Erst im Sommer des Jahres 2015 betrat McDavid die große Eishockeybühne. Sein Team wurden die, zu diesem Zeitpunkt seit Jahren vor sich hin dümpelnden Oilers.
Ein Jahr später gab es eine ähnlich große Begeisterung rund um Matthews, der sich in Toronto durchzusetzen hatte, und es auf beeindruckende Art und Weise auf Anhieb schaffte. Es war gleichzeitig der Ausgangspunkt einer Rivalität zwischen den beiden jungen Talenten, die sich anschickten den Eishockeythron zu besteigen.
Doch der vergleichsweise erfahrene Crosby war selbstredend nicht gewillt, den beiden Riesentalenten auf dem Eis seinen Rang abzutreten. Auch der Kapitän der 'Pens' möchte selbstverständlich seine Dominanzphase in der Liga noch möglichst lange fortsetzen.
"Junge Spieler, wie sie, sind echte Getriebene. Sie möchten das haben, was du hast, wünschen sich das zu erreichen, was du gerade erreicht hast", gab sich Crosby gegenüber NHL.com unbeeindruckt entschlossen und extrem kämpferisch.
Noch ist Crosby der Einzige unter ihnen, der schon die ganz großen Erfolge feiern konnte.
Die Premierensaison von McDavid begann mit ihm unter dem Brennglas der Medien. Sie endete mit den Penguins und ihrem Kapitän, der den Stanley Cup stolz in die Höhe stemmen durfte. Am Ende setzte sich sein Team gegen die San Jose Sharks in sechs Spielen durch. Von McDavid war zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr die Rede, da er sich mit den Oilers längst im Urlaub befand.
Ein Jahr später redeten zunächst Alle mit großer Begeisterung über Matthews, der gleich in seinem ersten NHL-Spiel vier Treffer erzielen konnte und damit einen neuen Rekord für einen NHL-Rookie aufstellte. Ein paar Monate später war abermals Crosby der Lachende, als dieser mit seinem Team den Titel verteidigen konnte und den großen Silberling einmal mehr in die Nacht hieven durfte. Von Matthews und McDavid war im Frühsommer 2017 erst einmal keine große Rede mehr. Die Nashville Predators waren der ärgste Konkurrent von Crosby und seinen Teamkollegen.
Es verwunderte niemand, dass McDavid und Matthews bei den NHL Awards im Juni in Las Vegas jeweils Crosby, als den besten Spieler der Liga nannten. McDavid gewann die Hart Trophy und Matthews die Calder. Mit Crosby wähnten sie sich allerdings noch nicht auf einer Stufe. Hatte er doch gerade seinen dritten Stanley Cup-Triumph einfahren können und wurde mit der Conn Smythe-Trophäe als wertvollster Spieler der NHL-Playoffs geehrt.
Als Begründung dafür, warum sein erfahrener Konkurrent einen Vorsprung hat, gab McDavid Crosbys großen Ehrgeiz an. "Er hasst es zu verlieren. Das macht ihn aus", bemerkte der Oilers-Kapitän.
Diese Bewunderung treibt Spieler wie Matthews und McDavid an und macht deren Aufeinandertreffen mit ihrem Vorbild für Fans und Beobachter so beliebt.
Die Massen sind begeistert und die Liga profitiert davon, weil ihr Sport in den Medien und in den Schlagzeilen bereits auftaucht bevor der erste Bully gefallen ist. Sobald die beiden Jungspunde etwas reifer geworden sind, wird ihre Zeit früher oder später kommen - der Wachwechsel im Welteishockey stattfinden.
"Beide machen das derzeit wirklich herausragend, wie ich finde", lobte Crosby seine Konkurrenten. "Sie lernen jeden Tag dazu. Das ist ein Teil der normalen Entwicklung für diese Spieler. Beide befinden sich auf einem sehr guten Weg."
"Der Sport ist bei ihnen in sehr guten Händen", ergänzt er kürzlich noch gegenüber NHL.com. "Es gibt in der Liga derzeit so viele gute junge Talente. Aber diese beiden sind ganz oben auf der Liste, keine Frage."