Die Montreal Canadiens in den Stanley Cup Playoffs? Wer darauf vor der Saison gewettet hatte, kann sich am Ende der Saison wohl über ein schönes Sümmchen freuen. Dass sich das Team gegenüber der vergangenen Saison steigert, das hatte man auf dem Zettel. Doch jetzt schickt sich die Mannschaft von Trainer Martin St. Louis an, die Qualifikation für die Playoffs in Angriff zu nehmen. Der 5:4-Erfolg nach Verlängerung im jüngsten Heimspiel im Bell Centre am Montag gegen die Vancouver Canucks war der achte Sieg in den vergangenen zehn Partien. In der Verlängerung war auf den Kapitän Verlass.
Kanadas Geduld
Seit 1993 wartet man im Mutterland des Eishockeys darauf, wieder einmal den Gewinn des Stanley Cups feiern zu dürfen. Damals waren es eben jene Montreal Canadiens, die den Cup in die Höhe reckten. Und seit damals muss sich Kanada in Geduld üben. Einige Teams hatten seitdem die Chance, das Leiden zu beenden. In diesen Tagen hat man eher die Toronto Maple Leafs auf der Rechnung, dazu fähig zu sein. Und die Canadiens?
Warum nicht? Im Spiel gegen die Canucks stellte die junge Mannschaft einmal mehr ihre gute Form unter Beweis. 2-1-0 lautet die Bilanz für das gerade begonnene Jahr 2025. Doch mit acht Siegen aus den vergangenen zehn Partien haben sich die Canadiens nachhaltig in Erinnerung gebracht. Und mit einer Bilanz für die Saison von 19-18-3 haben sie zum ersten Mal mehr als die Hälfte ihrer Spiele gewonnen, seit sei zwei der ersten drei Saisonspiele für sich entschieden hatten. Mit 41 Punkten belegen die Canadiens nun den zweiten Wildcard-Platz in der Eastern Conference. In der Atlantic Division steht Montreal auf Platz fünf, der Abstand zum Erzrivalem Boston Bruins beträgt allerdings nur vier Punkte.
Caufield – wer sonst?
Den Torreigen eröffnete fast schon selbstverständlich Cole Caufield. Das 1:0 nach 67 Sekunden war sein 22. Saisontor, womit er die interne Torschützenstatistik deutlich anführt. Damit hat er im vierten Spiel in Serie getroffen. Und er schickt sich an, seine Bestleistungen auf eine Saison gesehen zu pulverisieren. Sein bisheriger Rekord, was Tore angeht (28), aus der Vorsaison könnte bei dem Tempo schon Ende Januar/Anfang Februar fallen.
Danach schickten die Gastgeber ihre Anhänger auf die berühmte Achterbahn der Gefühle. Die Gäste, bei denen der Schweizer Pius Suter ohne Scorerpunkt blieb, drehten dank eines Doppelschlags von J.T. Miller (11., 24.) sowie eines Treffers von Jonathan Lekkerimaki (24.) die Partie. Für Lekkerimaki war es das erste Spiel in der NHL mit zwei Scorerpunkten oder mehr. Und das an dem Tag, an dem der Schwede aus der AHL hochgezogen wurde, um den verletzten Dakota Joshua zu ersetzen.