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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2023/24 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse der wichtigsten personellen Veränderungen, der Schlüsselspieler, der Stärken und Schwächen, der Playoff-Chancen und einem gesonderten Spielerporträt.

In dieser Ausgabe: Jack Eichel von den Vegas Golden Knights

Im besten Eishockey-Alter von 26 Jahren ist Jack Eichel in den Eishockey-Olymp aufgestiegen. Mit den Vegas Golden Knights gewann er im Juni den Stanley Cup. Dabei hing seine Karriere wegen einer Verletzung vor zwei Jahren noch am seidenen Faden. Nach seinem Trade von den Buffalo Sabres zur NHL-Franchise nach Nevada im November 2021 unterzog er sich einer Operation an der lädierten Bandscheibe im Nackenwirbelbereich. Im Februar 2022 feierte der Center sein Comeback. Weitere anderthalb Jahre später hielt er den begehrten Meisterpokal in den Händen. "Es ist unglaublich und es sind so viele Gefühle, die mich gerade überwältigen", betonte er nach dem großen Triumph.

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Vor Beginn der vergangenen Spielzeit hatte Eichel hart an seiner Fitness gearbeitet und erstmals ein komplettes Training Camp mit seinen Teamkollegen absolviert. Das merkte man dem Angreifer an. Er verbuchte 66 Punkte (27 Tore, 39 Assists) in 67 Einsätzen während der regulären Saison 2022/23 und avancierte zum Topscorer und zweitbesten Torschützen seines Teams hinter Jonathan Marchessault (28 Treffer). Er trug mit seinen starken Auftritten wesentlich dazu bei, dass Vegas mit 111 Punkten (Matchbilanz 51-22-9) den ersten Platz in der Pacific Division belegte und sich damit eine hervorragende Ausgangsposition für die Stanley Cup Playoffs verschaffte. In der Endrunde drehte er noch mehr auf. Mit 26 Punkten (6 Tore, 20 Assists) in 22 Begegnungen wurde der Mittelstürmer zum erfolgreichsten Scorer der gesamten Postseason.

Neben seinem Offensivdrang und seiner Abschlussstärke kam in der abgelaufenen Saison eine weitere Qualität von Eichel zum Tragen. Wenn er auf dem Eis stand, lief sein Team kaum Gefahr, ein Gegentor hinnehmen zu müssen. Das lässt sich am hervorragenden Plus-Minus-Wert des Angreifers von +26 ablesen. In den Playoffs betrug diese Zahl +14.

Mit seiner bemerkenswerten Arbeit nach hinten verblüffte er sogar die Verantwortlichen der Golden Knights. "Diesen Aspekt seines Spiels hatten wir gar nicht so auf dem Schirm. Wir wussten nicht, dass er derart gut in der Defensive agiert", gestand George McPhee, President of Hockey Operations von Vegas.

Aufgrund der Stärken von Eichel in der neutralen und der eigenen Zone traut man ihm sogar zu, bei der Vergabe der Selke Trophy ein Wörtchen mitzureden. Dieser Award wird jährlich an den defensivstärksten Stürmer der Liga verliehen. Allerdings müsste er dafür nach Expertenmeinung erst seine Erfolgsquote bei den Bullys deutlich verbessern. Mit 45,3 Prozent gewonnenen Puckwürfen gehörte er nicht zu den Top 20 der Liga. Um in diese Sphären vorzustoßen, bräuchte es um die 56 Prozent.

Sein Hauptaugenmerk soll Eichel jedoch weiterhin auf die Offensive legen. Wenn er seine Scoring-Frequenz aus der abgelaufenen Saison beibehält und alle 82 Partien bestreiten kann, liegt ein neuer persönlicher NHL-Punkterekord für ihn im Bereich des Möglichen. Die alte Bestmarke steht bei 82 Zähler aus 77 Auftritten und stammt aus der Saison 2017/18, als er noch für die Sabres aktiv war. In jener Spielzeit lieferte er bisher auch die meisten Assists (68). Das Jahr darauf schoss er die meisten Tore (36) in seiner NHL-Laufbahn.

General Manager Kelly McCrimmon ist überzeugt davon, dass Eichel sein Spiel in der kommenden Saison auf das nächste Level heben wird. "Nach meiner Erfahrung machen die Playoffs einen Spieler automatisch besser. Deswegen schätze ich die Endrunde so sehr. Das heißt auf uns bezogen, dass neben den anderen Akteuren auch ein Jack Eichel am 1. September ein besserer Spieler sein wird als er es am 1. April gewesen ist", erläuterte er.

Eichel selbst freut sich auf den Start der kommenden Saison und die Wiederbegegnung mit dem begeisterungsfähigen Publikum in der T-Mobile Arena. Die Anhänger sind nach seiner Ansicht eine gewaltige Unterstützung, wie er während der zurückliegenden Playoffs hervorhob: "Es ist verrückt hier bei uns in der Arena. Es herrscht eine unglaubliche Atmosphäre dank unserer besonderen Fans. Es macht einfach Spaß."