Spielbericht: CHI 5, NYI 3

Dass Connor Bedard von den Chicago Blackhawks ein besonderer Spieler ist, wissen NHL-Fans schon länger. Beim hart erkämpften 5:3-Sieg gegen die New York Islanders im United Center stellte der 19-jährige Angreifer, den die Blackhawks im NHL Draft 2023 an Nummer eins ausgewählt hatten, dies erneut unter Beweis. Er brachte sein Team 54 Sekunden vor der Schlusssirene vorentscheidend mit 4:3 in Führung.

Es war der siebte Saisontreffer für Bedard in der Spielzeit 2024/25. Zudem steuerte er eine Torvorlage zum Sieg bei. Seine Saisonstatistik liegt nun bei 7-19-26. Damit führt der junge Center die teaminterne Scorerliste mit großem Abstand an. Der Spieler mit den zweitmeisten Punkten bei Chicago ist Ryan Donato, der auf 17 Punkte (zehn Tore, sieben Assists) kommt.

Punktelieferant Bedard

Bedard, der in seinen letzten fünf Spielen sieben Punkte (zwei Tore, fünf Vorlagen) erzielt hat, profitierte in der entscheidenden Situation davon, dass Ryan Donatos Versuch vom Torwart der Islanders, Ilya Sorokin, abgewehrt wurde. Bedard nutzte den Abpraller eiskalt und schob die Scheibe unter Sorokins Pads hindurch über die Torlinie. „Irgendwie fand der Puck seinen Weg ins Tor. Es ist schön, so einen Abpraller nutzen zu können“, gab sich der Siegtorschütze bescheiden. Connor Murphy fügte elf Sekunden vor Spielende noch einen Empty-Netter zum Endstand hinzu, wodurch der Heimsieg Chicagos endgültig besiegelt wurde.

NYI@CHI: Bedard mit dem Tor zum 4:3

Foligno fehlt Chicago krankheitsbedingt

Neben Bedard glänzte bei den Blackhawks, die auf ihren erkrankten Kapitän Nick Foligno verzichten mussten, insbesondere Teuvo Teravainen. Er steuerte einen Treffer und zwei Assists bei. Nach zuvor zwei Niederlagen in Folge verbesserten die Blackhawks ihre Saisonbilanz auf 10-19-2. Torhüter Arvid Söderblom parierte in diesem Duell 30 Schüsse. Für den Schweizer Philipp Kurashev wurden 13:40 und für den Deutschen Lukas Reichel 11:10 Minuten Eiszeit notiert.

„Es war heute auf jeden Fall schön“, freute sich Trainer Anders Sörensen. „Wir mussten hart kämpfen und sind zwischendurch ein wenig ins Wanken geraten, aber man muss den Jungs ein großes Lob aussprechen. Die Gelassenheit auf der Bank war wirklich gut. Viele junge Spieler haben die Fassung bewahrt und weiter gespielt, als das Spiel auf des Messers Schneide stand. Ich denke, das war ein großer Teil des Grundes, warum wir dieses Spiel gewonnen haben.“

Rückschlag für die Islanders

Ryan Pulock, Simon Holmstrom und Noah Dobson erzielten die Tore für die New Yorker (12-13-7), die zuletzt drei von vier Spielen gewonnen hatten, darunter am Donnerstag ein 5:4 gegen die Blackhawks. Ihr Goalie Sorokin brachte es auf 18 Paraden.

„Wir hätten wahrscheinlich etwas Besseres verdient gehabt heute“, beklagte Mathew Barzal, der Stürmer der Islanders, der nach 21 Spielen Pause wegen einer Oberkörperverletzung in Chicago wieder mit dabei war. „Ich fand, dass wir ganz gut gespielt haben. Ein paar unnötige Pannen in der Defensive haben uns aber heute leider die Punkte gekostet.“

Spiel über weite Phasen ausgeglichen

Das Spiel begann wunschgemäß für die Hausherren. Ilya Mikheyev brachte die Blackhawks in der 10. Minute des ersten Drittels mit 1:0 in Führung. Teravainen nahm den Puck hinter dem Netz auf und spielte ihn zu Mikheyev, der mit einem Handgelenksschuss Sorokins Schlägerseite traf.

Doch die Islanders wehrten sich. Pulock glich das Spiel noch vor Drittelende mit einem Slapshot vom rechten Punkt zum 1:1 (19.) aus. Es war sein erster Saisontreffer. Taylor Hall antwortete umgehend und brachte Chicago 20 Sekunden vor der Pause mit einem One-Timer unterhalb des rechten Kreises nach einem Pass von Teravainen mit 2:1 (20.) in Führung.

Holmstrom glich das Spiel in der 22. Minute zum 2:2 aus, als er bei einem Konter einen Querpass von Pierre Engvall annahm. Teravainen erzielte in einem 5-gegen-3-Powerplay das 3:2 für Chicago (36., pp). Bedard kontrollierte den Puck in der Offensivzone und fand Teravainen für einen One-Timer von der Spitze des rechten Kreises. Für diese Aktion wurde Bedard mit einem Assist belohnt.

NYI@CHI: Hall trifft per Direktabnahme zum 2:1 im ersten Drittel

Schlussdrittel geht an die Blackhawks

„Wir hatten es zuletzt schwer, die Spiele siegreich zu beenden. In den Schlussdritteln müssen wir uns steigern. Und gerade in diesem Bereich haben wir heute einen ziemlich guten Job gemacht“, befand Teravainen und ergänzte: „Es ist immer gut, wenn man dem Team helfen kann, das Spiel zu gewinnen. Ich hatte heute einfach das Gefühl, dass der Puck für mich und meine Reihe gut gesprungen ist. Ich denke, unsere Reihe hat sich gut geschlagen.“

Bevor Bedard das Spiel für die Gastgeber vorentscheidend in die richtige Richtung lenken konnte, glichen die New Yorker durch Dobson jedoch ein drittes Mal aus (41.). Er nahm einen Pass am rechten Punkt an, lief durch den rechten Kreis und täuschte an, bevor er einen Flachschuss zwischen Söderbloms Schoner schob.

„Ich hatte viel Zeit, um reinzugehen“, sagte Dobson. „Ich habe einfach versucht, ein wenig Geduld zu haben und eine Lücke zu finden, und konnte den Puck dann durch seine Beine schieben.“ Die Blackhawks zogen zwar wegen einer möglichen Torwartbehinderung den Videobeweis, aber das Tor blieb bestehen.

Islanders suchen die positiven Aspekte

„Wir haben im zweiten und dritten Drittel defensiv wirklich gut gespielt“, suchte Islanders-Trainer Patrick Roy positive Ansätze bei seinem Team. „Im ersten Drittel hatten sie meiner Meinung nach zu viele Chancen. Aber danach haben wir ihnen nicht viel gegeben. Es ist bedauerlich, dass wir verloren haben“, beklagte der Coach der Gäste.

Zwei weitere gute Nachrichten gab es für die unterlegenen Islanders an diesem Tag aber in jedem Fall. Verteidiger Adam Pelech kehrte nach einer Kieferverletzung, durch die er zuletzt 20 Spiele pausieren musste, ins Team zurück. Er kam am Ende des Tages auf 19:47 Minuten Eiszeit. Abwehrspezialist Scott Mayfield bestritt gegen die Blackhawks zudem sein 500. NHL-Spiel. Nach Feiern dürfte ihm hinterher aber nicht zumute gewesen sein.

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