Krill Kaprizov von den Minnesota Wild war der überragende Akteur seiner Mannschaft beim 4:1-Heimsieg am Samstag gegen die Philadelphia Flyers. Der Flügelstürmer schnürte einen Doppelpack und avancierte damit nach Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers zum zweiten Spieler in der laufenden Saison, der die Marke von 20 Treffern erreicht hat.

Mit seiner Scoring-Frequenz befindet sich Kaprizov auf Kurs, um in der vierten Spielzeit nacheinander mindestens 40 Saisontore zu markieren. Von den aktiven NHL-Spielern können das momentan nur Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs und Alex Ovechkin von den Washington Capitals vorweisen. Draisaitl und David Pastrnak von den Boston Bruins haben 2024/25 ebenfalls die Möglichkeit, die vierte Saison in Folge mit wenigstens 40 Treffern abzuschließen.

PHI@MIN: Rossi erzielt Tor gegen Samuel Ersson

Kaprizov brachte die Wild im ersten Drittel mit 1:0 in Führung (15.). Ein Schuss von Jon Merrill prallte von der Bande ab und der Wild-Angreifer reagierte gedankenschnell. Er beförderte den Puck aus spitzem Winkel an Gäste-Torwart Samuel Ersson vorbei in die Maschen. In der Schlussphase machte der 27-Jährige mit dem 4:1 (58.) seinen Zweierpack perfekt. Dieses Tor bereitete ihm wenig Mühe, denn er musste den Puck lediglich ins verwaiste Flyers-Gehäuse bugsieren. Die Gäste hatten zu diesem Zeitpunkt ihren Goalie zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers vom Eis genommen.

Mit diesem Erfolgserlebnis stellte Kaprizov einen lange bestehenden Franchise-Rekord ein. Wie Marian Gaborik (2006/07) schaffte er 20 Tore in 29 Partien. Darüber hinaus hat der Stürmer 25 Assists auf dem Konto, was sich zu 45 Scorerpunkten aufaddiert. Mit dieser Ausbeute führt er souverän das teaminterne Ranking der Punktesammler an. Auf dem zweiten Platz steht Matt Boldy (29). Dritter ist der Österreicher Marco Rossi. Er hatte die Wild gegen die Flyers im letzten Drittel mit 3:0 nach vorne gebracht (50.). Es war sein elfter Saisontreffer.

Durch den Triumph gegen Philadelphia verbesserten die Wild ihre Matchbilanz auf 20-6-4, was ebenfalls die Egalisierung einer Klubbestmarke bedeutete. 20 Siege in 30 Begegnungen hatten sie zuvor erst einmal zustande gebracht, und zwar in der Saison 2011/12.

PHI@MIN: Kaprizov trifft aus schwierigem Winkel zum 1:0

Wild-Coach John Hynes zeigte sich hochzufrieden mit der Vorstellung seiner Mannen. Die bittere 1:7-Pleite vor eigenem Publikum gegen die Oilers zwei Tage zuvor hatte offensichtlich keine Spuren hinterlassen. Positive Wirkung entfaltete das Comeback von Mats Zuccarello und Jonas Brodin. Beide trugen sich jeweils mit einem Assist in den Spielberichtsbogen ein. Sie hatten zuletzt verletzungsbedingt gefehlt. Zuccarello hatte sich am 14. November eine Blessur am Unterkörper zugezogen und 13 Spiele verpasst. Brodin fehlte acht Spiele wegen einer Verletzung am Oberkörper.

„Jeder will so eine Klatsche möglichst schnell vergessen machen. Und dann kommen noch zwei starke Jungs zurück ins Team. Das alles zusammengenommen ist genau das richtige Rezept, um ein gutes Spiel aufs Eis zu bringen“, sagte Hynes.

Zuccarello teilte mit, dass es zwar wenig erbaulich gewesen sei, draußen zu sitzen. Seine Teamkollegen hätten ihm aber mit ihren erfolgreichen Darbietungen die Wartezeit versüßt. „Wenn die eigene Mannschaft gewinnt, verkraftet man so eine Zwangspause leichter“, betonte er. „Es hat unheimlich Spaß gemacht, den Jungs von außen zuzusehen, wie sie ihr Bestes gegeben haben.“

Als sicherer Rückhalt gegen Philadelphia präsentierte sich Minnesotas Schlussmann Marc-Andre Fleury. Ihm gelangen 21 Paraden. Lediglich den Schuss von Travis Sanheim zum 1:3-Ehrentreffer im letzten Abschnitt (55.) musste er passieren lassen. Seinen besten Save zeigte er nach acht Minuten, als er sich quer vor den Kasten schob und so gegen Travis Konecny klärte. „Stürmer lieben es, Tore zu schießen. Und für mich fühlt es sich gut an, eine Chance zu vereiteln und danach in das enttäuschte Gesicht des Angreifers zu blicken“, gab er zu Protokoll.

Mit 44 Punkten rangieren die Wild an zweiter Stelle in der Central Division. Ihr Rückstand auf Spitzenreiter Winnipeg Jets beträgt lediglich einen Zähler. Allerdings hat die Vertretung aus St. Paul noch zwei Spiele in der Hinterhand.

Vor Weihnachten ist Minnesota fünf weitere Male gefordert, davon viermal zu Hause. Nächster Gegner im Xcel Energy Center sind am heutigen Sonntag die Vegas Golden Knights (6 p.m. ET; NHL.tv; Mo. 0 Uhr MEZ). Am 21. Dezember kommt es im Winnipeg zum Spitzenduell gegen die Jets.

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