Drai_McD127

Es gibt nicht viele Trophäen, die in der persönlichen Ruhmeshalle von Sidney Crosby noch gefehlt haben. Eine davon war der All-Star Game MVP-Award. Diese Auszeichnung strich der Kapitän der Pittsburgh Penguins am Samstag jedoch ein, womit er der erst sechste Spieler in der NHL-Geschichte wurde, der die Hart Memorial Trophy, die Conn Smythe Trophy und den All-Star Game MVP-Award gewinnen konnte.

Die Krönung von Crosby zum wertvollsten Spieler des 3-gegen-3-Turniers, war der Abschluss und das I-Tüpfelchen auf einem ereignisreichen All-Star Wochenende. Crosby, der die NHL All-Star Skills 2019 am Freitag noch krankheitsbedingt absagen musste, sorgte am darauffolgenden Tag für ein Eishockey-Spektakel.
"Ich habe mich so darauf gefreut, rauszukommen und ein bisschen zu üben", sagte Crosby, der mehrere Tage lang mit einer Grippe und Magenverstimmung im Hotelzimmer flach lag. "Als ich draußen war, fühlte ich mich immer besser. Am Samstagmorgen war ich mir noch nicht sicher, ob es klappen wird, aber ich habe mich im Laufe des Tages immer besser gefühlt. Um ehrlich zu sein, war es einfach großartig, rauszukommen. Die vergangenen Tage waren durch das ständige Herumsitzen wirklich sehr lang."

MET@CEN: Crosby erzielt sein zweites Tor des Spiels

Merklich geschwächt war Crosby nicht. Neben seinem Teamkollegen von den Penguins, Kris Letang, und dem New York Islanders Stürmer Mathew Barzal sorgte er für einen großartigen Abend. In zwei Spielen, einem 7:4-Sieg gegen die Atlantic Division und einem 10:5-Finalsieg gegen die Central Division, gelangen ihm vier Tore und vier Assists.
"Vielleicht war er doch noch ein bisschen krank. Er hätte mindestens zehn Tore schießen können", scherzte Verteidiger Letang. "So gut ist er."
Ebenfalls stark ist Leon Draisaitl. Der Stürmer von den Edmonton Oilers nahm als erst dritter Deutscher beim All-Star Game teil. Vor Draisaitl, der durch eine Fan-Abstimmung den letzten zu vergebenen Platz im Team der Pacific Division erhielt, wurden Marco Sturm (1999) und Torhüter Olaf Kölzig (2000) in ein All-Star-Team gewählt.
Ähnliches: [Draisaitls präzise Pässe\]
Am Freitag vertrat Draisaitl die Pacific Division beim NHL Premier Passer Wettbewerb. Diesen gewann der gebürtige Kölner. Er schaffte den Kurs, bei dem der Puck über Barrikaden gespielt und in Mini-Toren platziert werden muss, in 1:09,088 Minuten und verwies Sebastian Aho von den Carolina Hurricanes (1:18,530) auf den zweiten Platz.
"Ich mag es einfach, zu passen", verriet Draisaitl sein triviales Erfolgsrezept. "Ich weiß nicht, ob ich überrascht bin. Das ist einfach das, worin ich mich am wohlsten fühle. Ohne angeben zu wollen, Passen würde ich doch als meine Stärke sehen. Es ist etwas, auf das ich mich verlassen kann."
Draisaitl war beileibe nicht der einzige Akteur, der seine Stärke ausspielen konnte. Beim Bridgestone NHL Fastest Skater Wettbewerb lies Teamkollege Connor McDavid seine Klasse aufblitzen. Zum dritten Mal in Folge holte er sich den Titel als schnellster Schlittschuhläufer der Liga. In nur 13,378 Sekunden umrundete er die Spielfläche.
"Ich wollte, dass er gewinnt", sagte Draisaitl, der seinem Teamkollegen die Daumen drückte. Immerhin musste sich McDavid auch gegen weibliche Konkurrenz durchsetzen.

Fastest Skater: McDavid zum dritten Mal Schnellster

Weil Colorado Avalanche Stürmer Nathan McKinnon an einer Fußverletzung laborierte, wurde kurzerhand Kendall Coyne Schofield als Ersatz verpflichtet. Die US-Nationalspielerin legte eine respektable Zeit von 14,346 Sekunden vor.
"Da waren heute einige gute Zeiten dabei", sagte McDavid. "Ich wusste, dass ich schnell sein muss."
Noch schneller als McDavid flog der Schuss von John Carlson über das kühle Nass. Der Verteidiger von den Washington Capitals gewann den SAP NHL Hardest-Shot Wettbewerb. Ohne Zdeno Chara, Shea Weber oder Alex Ovechkin fehlte dem Event zwar eine gewisse "Star-Power", doch Carlsons brachialer Schlagschuss beeindruckte dennoch.

Hardest Shot: Carlson dreistellig zum Sieg

Er beschleunigte das Spielgerät auf 102,8 mph (165,44 km/h) und wies Lokalmatador Brent Burns (100,6 mph, 161,90 km/h) in die Schranken.
"Ich habe gar nicht so sehr über den Sieg nachgedacht", sagte Carlson. "Ich denke, viele Jungs haben harte Schüsse. Härtere als meine. Von daher habe ich mir gar nicht viel ausgerechnet. Ich wollte einfach Spaß haben."
Rekordhalter ist immer noch Chara von den Boston Bruins. In 2012 packte er einen gewaltigen Schuss von 108,8 mph (175,10 km/h) aus. Weber katapultierte den Puck in 2016 mit 108,1 mph (173,97 km/h) in die Maschen.
"Das sind richtige Geschosse", sagte Carlson. "Chara und Weber spielen in einer ganz anderen Liga. Es ist unglaublich, wie hart sie schießen können."