hertl hat trick

Und wieder mussten Caps en masse vom Eis geräumt werden. Hattricks feiern in der NHL gerade ein viel umjubeltes Comeback. Am Dienstagabend gelang es mit Tomas Hertl von den San Jose Sharks und mit Viktor Arvidsson von den Nashville Predators wiederum zwei Aktiven jeweils drei Treffer in einem Spiel zu erzielen.

Ein Blick in die Statistiken der Liga zeigt, dass 2018/19 in der Tat so viele Dreierpacks bejubelt werden können wie schon seit 26 Jahren nicht mehr. In den ersten 720 Hauptrundenspielen der laufenden Saison durften 55 Hattricks bestaunt werden. Seit der Spielzeit 1992/93 waren es bis zu einem 15. Januar nicht mehr derart viele. Damals waren es sogar deren 65.
1992/93 prägten noch namhafte Sturmgrößen wie Wayne Gretzky, Mario Lemieux, Jaromir Jagr oder auch Alexander Mogilny die Liga. Schon diese wenigen Namen verdeutlichen, in welcher historischen Dimension wir uns in Sachen Dreierpacks bewegen.
Beim 5:2-Erfolg der Sharks über die Pittsburgh Penguins stand neben Joe Thornton, dem in seinem 1000. Spiel für die Sharks ein Treffer gelang, selbstverständlich Hattrick-Lieferant Hertl im Mittelpunkt des Interesses. Er zeichnete sich im SAP Center für die Treffer zum 2:1 (15.), 4:1 (43.) und zum Endstand von 5:2 (60.) verantwortlich. Damit schraubte der Stürmer seine Ausbeute auf insgesamt 19 Torerfolge.

PIT@SJS: Hertl mit 100. Tor und 2. Karriere-Hattrick

Sich selber allzu sehr in den Mittelpunkt zu stellen, ist allerdings gar nicht die Art des bescheidenen Tschechen. "Wir haben als Mannschaft eine gute Leistung gezeigt. Alle Akteure haben ihr Bestes gegeben", lobte Hertl lieber seine Mitspieler.
"Deshalb haben wir als Team dermaßen viel Erfolg. Ich freue mich sehr für alle Jungs auf dem Eis, dass wir aktuell so erfolgreich sind. Zu gewinnen ist das Wichtigste. So macht das Spaß. Es geht nicht darum wer die Treffer erzielt", ergänzte Hertl.
Sein dritter Treffer des Abends war der 100. in seiner NHL-Laufbahn. Sein Hattrick Nummer eins gelang ihm am 8. Oktober 2013 bei einem 9:2-Erfolg über die New York Rangers. In dieser Partie durfte sich Hertl als Liga-Rookie sogar über vier Tore freuen.
"Das war damals wirklich eine ganz irre Geschichte", erinnert sich Hertl rückblickend mit einem Lächeln im Gesicht. "Ich bestritt mein drittes Spiel in der Liga. Seither ist schon einige Zeit vergangen."
Beim klaren 7:2-Erfolg der Predators über die Washington Capitals stand ebenfalls ein Dreifachtorschütze im Zentrum des Medien- und Faninteresses. In der Bridgestone Arena durfte sich neben Doppel-Torschütze Nick Bonino besonders Stürmer Arvidsson auszeichnen, dem ein Hattrick gegen den Titelverteidiger gelang. Für ihn war es, wie auch für Hertl, der zweite Dreierpack im Trikot seines aktuellen Teams.

WSH@NSH: Arvidsson zum zweiten Hattrick der Karriere

"Es ist ein tolles Gefühl", freute sich Arvidsson nach Spielschluss. Er hob bei der Analyse auch seine Mitspieler hervor. "Wir haben eine starke Leistung abgeliefert und haben sie für ihre Fehler bestraft. Unsere Defensive war klasse. Lediglich zwei Gegentreffer gegen eine so starke Mannschaft zu kassieren, ist wirklich gut."
Arvidsson markierte das wichtige 1:0 in der vierten Spielminute, als er einen Konter nach Zuspiel von Mattias Ekholm, zu seinem 15. Saisontreffer abschloss.
"Nach dem Tor habe ich mich immer besser gefühlt. Es gibt solche Spiele, da kommst du in einen regelrechten Lauf", freute sich der Hattrick-Held über seine Leistung.
Im Mitteldrittel gelang Arvidsson Treffer Nummer zwei zum zwischenzeitlichen 3:0 für seine Farben. Abgerundet hat seinen glanzvollen Abend das 4:1 in der 33. Minute. Dieses Tor besorgte er für die Predators sogar bei Unterzahl auf dem Eis.
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Teamkollege Ryan Johansen war anschließend voll des Lobes über Arvidsson: "Er ist der Star des Tages, gar keine Frage. Besonders sein drittes Tor hat mich heute sehr beeindruckt. Er war extrem entschlossen, den Treffer zu erzielen. Fast wäre ihm sogar noch ein viertes Tor gelungen. Er steckt voller Energie. Das ist sehr wertvoll für unsere ganze Gruppe und er kann das ganze Team mitreißen. Diese Eigenschaften findet man nicht wirklich häufig."
Die Tatsache, dass die Predators in der Saison 2018/19 schon fünf verschiedene Dreierpacker bejubeln durften, ist ebenfalls bemerkenswert.
Filip Forsberg, Colton Sissons, Calle Jarnkrok und Austin Watson durften seit dem Saisonstart im Herbst ebenfalls schon jeweils drei eigene Treffer in nur einem Spiel bejubeln. Der jüngste Hattrick von Arvidsson rundete den neuen Franchise-Rekord ab und unterstrich zugleich die Tendenz zum Torrausch in der Liga.