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Deutschland ist bei der IIHF Weltmeisterschaft 2024 in Tschechien weiter auf Viertelfinalkurs. Gegen Kasachstan gelang der dritte Turniersieg und der fiel erneut deutlich aus. Am Abend gab es kein weiteres Märchen für Österreich, die dem Gastgeber klar unterlagen.

Deutschland – Kasachstan 8:2 (2:1/3:0/3:1)

Mit zwei schnellen Toren zu Beginn des Spiels gegen Kasachstan hat Deutschland einen weiteren deutlichen Sieg errungen. Nach dem 8:1 gegen Lettland am Mittwoch, siegten sie am Freitag mit 8:2. Die Deutschen bauten ihren Punktestand auf neun Zähler aus und rücken vorerst auf den zweiten Platz in der Gruppe B vor.

„Wir sind mit dem heutigen Spiel zufrieden“, sagte der deutsche Kapitän Moritz Müller. „Wir hatten eine schwierige Phase gegen die USA und Schweden, und wir wussten, dass wir ein besseres Spiel abliefern müssen. Insgesamt spielen wir jetzt besser. Wir lagen vorne, haben dann aber unser Spiel umgestellt und Kasachstan etwas Schwung gegeben, aber wir konnten das stoppen. Diese Mannschaft hat viele offensive Qualitäten und Talente. Auf der anderen Seite müssen wir 60 Minuten lang eine gute Verteidigung spielen. Wir sind gut genug, um Chancen zu kreieren, so dass wir es nicht erzwingen müssen.“

Für die Kasachen geht es nach einem Sieg und vier Niederlagen in den letzten beiden Gruppenspielen gegen die USA und Polen um den Klassenerhalt.

Deutschland eröffnete den Torreigen bereits nach 62 Sekunden. Maksymilian Szuber versuchte, den Puck vor das kasachische Tor zu bringen, und der Puck flog über den Schlittschuh eines kasachischen Verteidigers und an dem hilflosen Andrey Shutov vorbei.

Nur 82 Sekunden später folgte bereits das 2:0, als Parker Tuomie platziert aus dem Slot einschoss. Die Kasachen gaben sich jedoch noch nicht so früh geschlagen. Im Powerplay gelang ihnen der Anschlusstreffer, als Yevgeniy Rymarev einen schönen Pass auf Kapitän Roman Starchenko spielte. Dieser schoss den Puck nach 7:59 Minuten an Philipp Grubauer vorbei ins Netz.

Obwohl die Kasachen im Laufe des ersten Drittels das Spiel an sich rissen, gehörte das zweite Drittel ganz Deutschland. Die DEB-Auswahl erzielten die einzigen drei Tore (und ein viertes wurde wegen Abseits durch Trainer-Challenge annulliert) und hatten von Anfang bis Ende die bessere Spielanlage.

JJ Peterka erzielte nach 1:11 Minuten mit einem schönen Alleingang das 3:1, und das bedeutete das Ende für Shutov, der durch Nikita Boyarkin ersetzt wurde. Die Deutschen legten sieben Minuten später durch einen Turnover nach. Madi Dikhanbek verlor den Puck in der eigenen Hälfte, und Lukas Reichel vollendete mit einem Schuss über Boyarkins Schulter. Peterka war auch am 5:1 beteiligt, indem er den freistehenden Lukas Kälble mit einem schönen Pass bediente.

Im dritten Drittel steuerte Peterka einen weiteren Treffer bei, wobei er erneut Reichel bediente, der den Puck ins Tor beförderte. Mitte des Drittels gelang den Kasachen ein weiterer Ehrentreffer, als Artyom Korolyov mit einem strammen Schuss Grubauer überwand. Die Schiedsrichter erkannten den Treffer wegen Torwartbehinderung zunächst nicht an, doch der kasachische Trainer Galym Mambetaliev forderte erneut den Videobeweis und bekam ein zweites Mal Recht. Frederik Tiffels legte drei Minuten später ein weiteres Tor nach, indem er ein schönes Zuspiel von Nico Sturm aufnahm und mit der Rückhand über Bojarkin hinweg einnetzte. Den Schlusspunkt setzte Maximilian Kastner bei 58:34 Minuten zum Endstand.

„Das macht natürlich Freude, wenn die Mannschaft so ein gutes und diszipliniertes Eishockey spielt“, resümierte Bundestrainer Harold Kreis. „Wir hatten heute viele gute Kombinationen aus der Defensivzone heraus, die dann zum Torerfolg geführt haben. Es war ein wirklich effektives Eishockeyspiel, dass uns auch an der Bande viel Freude bereitet hat. Wir sind jetzt auch aggressiver in der Defensivzone als zu Turnierbeginn, gewinnen die Scheiben schneller und schützen unser Tor besser. Damit lösen wir den Druck von uns und haben dann auch die Energie mehr Offensivaktionen zu starten. Die Mannschaft hat das für sich verinnerlicht und wird das dann hoffentlich morgen gegen Polen so fortsetzen."

Tschechien – Österreich 4:0 (1:0/2:0/1:0)

Nach dem Sensationscoup der Österreicher mit einem 3:2-Sieg am Donnerstag gegen Finnland, gab es am folgenden Tag gegen den Gastgeber Tschechien nichts zu holen. Das Team von Trainer Roger Bader unterlag am Abend deutlich mit 0:4. Die Tschechen zeigten eine solide Leistung, holten sich den vierten Sieg und kletterten an die Spitze der Gruppe A.

Die Österreicher erwiesen sich aber erneut als zäh. Die Tschechen brauchten einige Zeit, um sich durchzusetzen und hatten zu Beginn des zweiten Drittels einige Schwierigkeiten zu überwinden. Es war das erste Mal, dass Österreich bei diesem Turnier ohne Torerfolg blieb.

Nach 15 Minuten führten die Tschechen mit 10:1 nach Torschüssen und waren immer näher dran, David Madlener im österreichischen Tor zu überwinden. Die Österreicher ihrerseits zeigten große Disziplin, ließen sich nicht zu billigen Strafen hinreißen und frustrierten die Heimmannschaft. Das änderte sich, als Paul Stapelfelt David Kampf in die Bande checkte. Es gab zwar keine Strafzeit aber das Spiel wurde hitziger. Erst 28 Sekunden vor Ende des 1. Drittels konnte Ondrej Kase die Führung der Tschechen besorgen, als er einen an ihm verursachten Penalty verwandeln konnte.

Nach dem 0:1-Rückstand sah Österreich wahrscheinlich auch keine Notwendigkeit für eine sofortige Korrektur. Über weite Strecken des zweiten Drittels waren die Tschechen sogar nervöser als die Österreicher. Nach einer Strafzeit gegen Radko Gudas nach 20 Sekunden erhielten die Gäste ein Powerplay. Es gab zwar kein Tor, aber eine Menge Schwung. Tschechien konnte seinen Spielfluss aus dem ersten Drittel nicht wiederfinden, und die besseren Chancen hatte das österreichische Team. Gegen Ende des Abschnitts verschaffte eine Reihe von Strafen dem Heimteam ein Vier-gegen-Drei-Powerplay, das zu einem zweiten Tor führte. Der Puck wurde schnell durch die österreichische Zone gespielt, David Tomaseks Slap-Pass landete vor dem Tor und lud Kubalik ein, den Puck an Madlener vorbei ins Tor zu lupfen. Nur eine Minute später stand es 3:0. Jakub Flek ließ Baumgartner stehen und konnte aus kurzer Distanz abschließen.

Zu Beginn des dritten Drittels sorgte ein viertes tschechisches Tor für klare Verhältnisse. Der erste Schuss von Tomasek wurde geblockt, doch Palat konnte den Puck im zweiten Anlauf ins Tor befördern. Danach hatte Österreich nur noch wenig Kraft für eine weitere denkwürdige Aufholjagd.

Die weiteren Spiele:

Gruppe A

Großbritannien – Dänemark 3:4 (2:2/1:1/0:1)

Dänemark setzte sich in einer umkämpften Partie mit 4:3 gegen Großbritannien durch. Christian Wejse erzielte den Siegtreffer im dritten Drittel 7:59 Minuten vor Schluss im Powerplay. Für die Dänen war es der zweite Sieg im Turnier nach dem 5:1 gegen Österreich zum Auftakt. Trotz zweimaliger Aufholjagd bleibt Großbritannien mit vier Niederlagen in Folge punktlos.

Mikkel Aagaard erzielte zwei Tore für Dänemark, Philip Bruggisser steuerte einen Treffer und einen Assist bei. Nick Olesen bereitete drei Treffer vor, Oscar Moelgaard zwei. Liam Kirk, Cade Neilson und Nathanael Halbert antworteten für Großbritannien.

Gruppe B

Polen – USA 1:4 (0:0/0:2/1:2)

Die USA fuhr einen Pflichtsieg gegen Aufsteiger Polen ein, auch wenn sich die Amerikaner lange schwer taten und erst zur Mitte des Spiels in Führung gehen konnten. Michael Kesselring (30:11 Minuten) und Brady Tkachuk (39:17) erlösten die USA im Mitteldrittel, ehe Cole Caufield (41:11/49:15) mit einem Doppelpack im 3. Drittel alles klarmachte. Den Ehrentreffer erzielte Grzegorz Pasiut zum zwischenzeitlichen 1:3 (46:22).

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