peterka-042423

JJ Peterka hat seine ersten Stanley Cup Playoffs mit den Buffalo Sabres nur um Haaresbreite verpasst. Mit NHL.com/de sprach der deutsche Flügelstürmer über die offensive Spielweise seiner Mannschaft, die gute Chemie in der "Kids Line", die Magie des Büffelkopf-Trikots und die anstehende Weltmeisterschaft mit Deutschland.

Offensivhockey reicht nicht ganz für die Playoffs
Bis zum Schluss kämpften die Sabres als jüngstes Team der Liga (im Schnitt 25,65 Jahre) um das letzte Playoff-Ticket. Am Ende aber qualifizierten sich die New York Islanders (42-31-9, 93 Punkte) und die Florida Panthers (42-32-8, 92 Punkte) für die Endrunde. Buffalo (42-33-7, 91 Punkte) fehlte nur ein Punkt.
"Das war schon bitter", blickt Peterka zurück. "Wir waren natürlich enttäuscht. Mit ein wenig Abstand muss man allerdings sagen, dass es vorher keiner erwartet hatte, dass wir so eine gute Saison spielen würden. Wir sind sehr stolz darauf."
Mit durchschnittlich 3,57 Toren pro Partie stellten die Sabres die drittbeste Offensive in der NHL, hatten mit 3,62 Gegentoren pro Spiel aber auch die siebtschlechteste Defensive.
"Das hat viel mit unserem System zu tun", erklärt Peterka. "Die Trainer wollen, dass wir uns viel zutrauen, dass wir schnell nach vorne spielen. Wenn du das machst und voll auf Angriff gehst, bist du immer offen für Konter. In der nächsten Saison müssen wir besser auf die Defensive achten."
Ähnliches: [Darum haben die Buffalo Sabres die Playoffs verpasst]
Erstes volles NHL-Jahr
Der 21-jährige Münchner zählte zu den positiven Überraschungen der Saison. In seinem ersten vollen NHL-Jahr sammelte der Flügelstürmer in 77 Spielen 32 Scorerpunkte (12-20-32) und spielte in allen Situationen wie etwa im Powerplay und im Penalty Killing.
"Ich glaube, dass ich sehr viel mitgenommen und gelernt habe. Vor der Saison war mein Ziel, es ins Team zu schaffen und mich dann so gut zu entwickeln wie es geht. Es waren gute und nicht so gute Phasen dabei. Zum Ende hin hat sich mein Spiel aber verbessert."

MTL@BUF: Peterka trifft im PP aus schlechtem Winkel

Insbesondere in der Offensive konnte der 1,80 Meter große Linksschütze merklich zulegen, agierte schneller, trickreicher und torgefährlicher. "Ich finde, dass ich vor allem das Spiel ohne Scheibe verbessern konnte. Damit meine ich Dinge, wie sich freizulaufen und Räume zu schaffen oder mit dem Puck Chancen und mehr Zug zum Tor zu kreieren", so Peterka.
Gute Chemie in der "Kids Line" und die Legende des Büffelkopf-Trikots
Über weite Strecken der Saison wurde Peterka in einer Reihe mit Dylan Cozens und Jack Quinn eingesetzt. Die Medien tauften diese erfolgreiche Formation "Kids Line". "Ich finde diesen Namen cool, auch weil uns andere Mitspieler irgendwann so genannt haben", sagt Peterka mit einem Lächeln. "Wir drei arbeiten super hart und immer füreinander. Wir ergänzen uns sehr gut. Quinn kannte ich ja schon aus dem Vorjahr, als er mit mir in der AHL gespielt hat."
Zu den Stars bei Buffalo zählten Abwehrchef Rasmus Dahlin (23, 78 Spiele, 15-58-73) und Nummer-1-Center Tage Thompson (25, 78 Spiele, 47-47-94), von denen sich der Deutsche viel abschauen konnte. "Wir sich beide vorbereiten, wie hart sie vor und nach den Spielen und im Training arbeiten und wie sie an die Sache rangehen, hat mich beeindruckt", schildert Peterka.

BUF@MTL: Dahlin, Peterka treffen innerhalb 17 Sek.

Zu den besonderen Geschichten in der Saison 2022/23 zählte ein neuaufgelegtes Sabres-Trikot. In dem schwarzen Jersey mit dem rot-umrandeten Büffelkopf auf der Brust schien Buffalo besonders gut zu spielen. "Es war super cool, das Trikot zu tragen", bestätigt Peterka. "Ich würde sogar sagen, dass es das coolste Trikot der Liga ist. Ich glaube, wir hatten eine 10-1-1-Bilanz, wenn wir es anhatten. Es gab uns nochmal einen Extra-Schub. Außerdem war die Halle immer voll, wenn wir in diesen Trikots gespielt haben. Das hat einen Unterschied gemacht."
Vorfreude auf die WM mit Deutschland
In den nächsten Tagen wird Peterka zur deutschen Nationalmannschaft stoßen, die sich in der Vorbereitung auf die WM 2023 in Finnland (Tampere) und Lettland (Riga) befindet.
"Ich freue mich riesig darauf. Ich wollte schon letztes Jahr mit dabei sein, musste aber noch in den AHL-Playoffs spielen. Die WM wird interessant. Wir spielen in einer starken Gruppe, müssen uns jedoch nicht verstecken", sagt Peterka.
Parallel verfolgt er die Stanley Cup Playoffs. "Es ist nochmal cooler, die Partien anzuschauen, wenn du gegen alle diese Spieler bereits selbst gespielt hast", erklärt er. "Das Spiel ist nochmal schneller und härter geworden. Jeder geht so weit ans Limit wie er nur kann."
Pläne für den Sommer hat Peterka ebenfalls geschmiedet: "Nach der WM werde ich erstmal ein paar Wochen nichts machen. Dann geht die Vorbereitung auf die neue Saison los. Vor allem meinen Schuss, meine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und meine Geschwindigkeit möchte ich verbessern."
Mit der ersten Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs nach einer langen Durststrecke von zwölf Jahren soll es in der neuen Saison für die Sabres endlich klappen. "Wir sind ein super junges Team", betont Peterka. "Und wir sind alle hungrig."
Ähnliches: [Peterka blickt zufrieden auf die Saison zurück]