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Sie standen mit dem Rücken zur Wand. Nachdem die Edmonton Oilers bereits zuvor zwei Spiele in Folge verloren hatten, erwischten sie auch in Spiel 4 gegen die Dallas Stars einen schlechten Start und lagen bereits nach fünfeinhalb Minuten mit 0:2 zurück. „Ich denke, wir waren vielleicht ein paar Minuten etwas schläfrig“, sagte Leon Draisaitl über den schwachen Beginn seiner Oilers. „Beim zweiten Gegentor waren wir vielleicht auch etwas unglücklich, aber wir sind danach in Schwung gekommen, haben angefangen, unser Spiel zu spielen und sind frisch geblieben und haben unsere Reihen ins Rollen gebracht. Wir sind ein schwer zu bespielendes Team, wenn wir so spielen.“

Mutige Entscheidung: Trainer Knoblauch veränderte die Aufstellung

Die Oilers drehten die Partie durch die Treffer von Ryan McLeod (14.), Evan Bouchard (17.), Mattias Janmark (35. Unterzahltor), Draisaitl (36.) und Mattias Ekholm (59, Empty Net), sodass sie 5:2 gewannen. Knoblauch hatte gegenüber dem vorherigen Spiel große Veränderungen am Lineup vorgenommen. Er stellte den 22-jährigen Verteidiger Philip Broberg anstelle von Vincent Desharnais in die Aufstellung, beorderte zudem Ryan McLeod und Corey Perry aus der Pressekabine in die zweite Reihe. Die beiden ersetzten Sam Carrick und Warren Foegele und bildeten gemeinsam mit Draisaitl eine Angriffslinie.

DAL@EDM WCF, Gm4: Janmark verwandelt ein 2-auf-1 in Unterzahl

Draisaitl lobte die mutige Entscheidung seines Trainers. „Wirklich gut. Das war offensichtlich sehr klug. Perry hat - ich weiß nicht, wie viele Playoff-Spiele er auf dem Buckel - er bringt jedenfalls viel Reife mit und ist ein sehr intelligenter Eishockeyspieler. Ich denke, dass alle Jungs, die reingekommen sind, was zu dieser Jahreszeit nicht einfach ist, heute Abend einen großartigen Job gemacht haben.“

Draisaitl lobt die Tiefe des Kaders

„Hut ab vor den Jungs“, lobte auch Connor Brown die hinzugekommenen Spieler. „Es ist nicht einfach, aus der Pressetribüne in die zweite Reihe zu kommen. Aber sie haben einen unglaublichen Job gemacht. Diese Linie war heute Abend die beste für uns. Wenn du dieses Vertrauen von deinem Trainer bekommst, stärkt es dich.“

Draisaitl führt dies auch auf die Qualität im Kader zurück: „Die Tiefe unseres Kaders ist so gut, dass es für den Trainer ohnehin schwierig ist, eine Entscheidung zu treffen. Wenn man jemanden aus dem Lineup nimmt, wartet jemand anderes darauf, zu spielen und etwas zu bewirken. Das ist genau das, was gute und siegreiche Teams ausmacht. Und offensichtlich trifft unser Trainer meistens die richtigen Entscheidungen.“

DAL@EDM WCF, Gm4: Hyman, Draisaitl verdoppeln die Oilers-Führung im Zusammenspiel

Schwaches Powerplay, starkes Penalty Kill

Auffällig ist, dass das Überzahlspiel in dieser Serie überhaupt kein Faktor ist. Nachdem bereits in den vorherigen drei Spielen kein Tor im Powerplay zustande kam, setzte sich dieser Trend in Spiel 4 fort. Edmonton befand sich lediglich einmal in Überzahl und konnte dies nicht für sich nutzen. Noch schwächer war das Powerplay der Stars: Sie waren zweimal in Überzahl, blieben torlos und ließen sogar das Shorthanded Goal von Janmark zu. „Wir haben in dieser Serie eben ein gutes Penalty Kill. Das stimmte uns zuversichtlich“, sagte der Torschütze.

Draisaitl weiß aus dem Training um die Stärke des Unterzahlspiels. Als er gefragt wurde, was dessen Stärke ausmacht, antwortete er: „Ich denke, wie synchron sie sind, wie sie ihre Wege laufen, wie detailliert sie mit ihrer Stockpositionierung sind und wie sie sich aufopfern. Es erscheint manchmal so, als würden sie das Tempo des Powerplays kontrollieren. Und das ist sehr, sehr schwer als Penalty Kill hinzubekommen. Alle Jungs machen dabei einen großartigen Job.“

Auch der Verteidiger Darnell Nurse, den in den vorherigen drei Spielen eine Plus-Minus-Bilanz von -12 hatte und in der Kritik stand, erwies sich in dieser Partie als ein stabilisierender Faktor. „Ich weiß, dass viele Dinge, die er tut, unbemerkt bleiben. Aber er spielt extrem hart“, sagte Draisaitl. „Vielleicht war sein Selbstvertrauen zuletzt nicht so wie gewohnt. Aber das ist völlig normal, das ist menschlich. Aber das war heute wieder ein großer Schritt für ihn. Er war herausragend.“

Aus dem Saisonverlauf gelernt

Der Stürmer Connor Brown lobte, dass seine Mannschaft gegen Dallas die richtige Antwort fand. „Sie sind ein großartiges Team, das in dieser Saison immer wieder einmal richtig Schwung aufnimmt“, sagte er über die Stars. „Es geht darum, was wir tun, um zurück ins Spiel zu finden. Wir hatten Jungs, die alles versuchten, um den Schwung zurückzubekommen.“ Er glaubt, dass seine Mannschaft aufgrund des Saisonverlaufs Widerstandsfähigkeit gelernt hat. „Das stammt vom Anfang dieses Jahres. Wir waren auf dem letzten Platz. Wir hatten das ganze Jahr über mit Widrigkeiten zu kämpfen. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir unter diesen Widrigkeiten gedeihen. Wir begrüßen das und sind dazu in der Lage, die richtige Antwort zu geben.“

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„Jeder Sieg gibt dir ein bisschen mehr Glauben“, sagte Draisaitl. „Aber jedes Team, das zu dieser Jahreszeit noch spielt, hat viel Vertrauen in das, was es tut. Wir sind eines dieser Teams. Wir wissen, wie gut wir sein können. Wenn wir alles zusammenbringen, sind wir ein wirklich schwer zu schlagendes Team.“

Spiel 5 findet am Freitag (8:30 p.m. ET; Sky Sport, MYSPORTS, NHL.tv; Sa. 2:30 Uhr MESZ) in Dallas statt.

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