Eishockey im Blut
Für Muggli sprechen aber nicht nur der erfolgreiche Verein und die gut organisierte Nachwuchsarbeit in Zug. Ihm liegt Eishockey im Blut. Sein älterer Bruder Tim ist ebenfalls Eishockeyspieler und sogar sein Teamkollege in Zug. Er führte die U20-Mannschaft des EVZ vergangene Saison als Kapitän an, verdiente sich dadurch bereits erste Einsätze in der National League und steht auch im Aufgebot der U20-Nationalmannschaft.
Leon Muggli folgte seinem Bruder diese Saison in die höchste Schweizer Spielklasse. Nach einer starken Saison im Nachwuchs, die er teilweise als Kapitän der U17-Mannschaft, teilweise in der U20 verbrachte, bekam er in der Saisonvorbereitung eine Chance im zweiten Abwehrpaar des EVZ. Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Verteidiger Nico Gross und dank des guten Eindrucks, den er in den Testspielen hinterlassen hatte, schaffte er es zum Saisonbeginn in den Kader.
Beeindruckend reif und abgeklärt
Seit seinem Debüt am 15. September überzeugte Muggli so sehr, dass sein Trainer Dan Tangnes ihn sogar schon mit NHL-Verteidiger Hampus Lindholm von den Boston Bruins verglich. Besonders die Ruhe und Sicherheit, mit der er in der Abwehr agiert, sind ein Argument für das Ansehen, das er bei den NHL-Scouts genießt.
Muggli wirkt auf dem Eis oft deutlich älter und erfahrener, als es seine 17 Jahre vermuten lassen. Ted Suihkonen, der Director of Player Development an der Hockey Academy, lobte bereits vergangenes Jahr die Führungsqualitäten und die Arbeitseinstellung des damals 16-jährigen Verteidigers und sagte, dank dieser und anderer Qualitäten habe er das Potenzial, zum nächsten großen Schweizer Talent zu werden. Suihkonen weiß, wovon er spricht, immerhin war er vor seinem Engagement in Zug fünf Jahre lang in der Spielerentwicklung bei Lokomotiv Yaroslavl aktiv, einer der traditionsreichsten russischen Talentschmieden.
Muggli verteidigt stabil, geht keine unnötigen Risiken ein, trifft meist die richtigen Entscheidungen und begeht daher kaum Fehler. Er kombiniert eine gute Übersicht mit läuferischen Qualitäten und zeichnet sich durch eine intelligente Spielweise aus, scheut aber auch den Körperkontakt nicht. In Zweikämpfen weiß sich der 1,82 Meter große Verteidiger durchaus zu behaupten, auch wenn er mit einem Körpergewicht von 75 Kilogramm sicherlich noch Luft nach oben hat.
Muggli feiert sein erstes Tor
Das Zuger Talent ist eigentlich hauptsächlich für seine defensiven Qualitäten bekannt. Trotzdem lässt er immer wieder Offensivpotenzial aufblitzen. Im zweiten Saisonspiel gelang ihm bereits sein erster Punkt mit einem Assist. Es war der erste Punkt eines Zuger Verteidigers in dieser Spielzeit.
Am 4. November folgte dann das nächste große Erfolgserlebnis. In einem engen Spiel gegen den amtierenden Meister aus Genf nahm Muggli eine entscheidende Rolle ein. In der dritten Spielminute bekam er im gegnerischen Drittel einen Querpass von Verteidiger Lukas Bengtsson und schlenzte den Puck vom rechten Bullykreis aus über die Fanghand von Torwart Robert Mayer in die Maschen und erzielte so das 1:0. Damit ermöglichte er seiner Mannschaft den 3:2-Sieg nach Verlängerung.
Nach 17 Spielen in der National League steht Muggli bei einem Tor und zwei Vorlagen und einer Plus-Minus-Bilanz von +9. Außerdem war er diese Saison drei Mal für die U20 im Einsatz und kam dabei auf zwei Assists und eine Bilanz von +4.
Hohes Niveau, mehr Potenzial
Die ersten zwei Monate der Saison zeigten, dass das jüngste Zuger Abwehrjuwel bereits jetzt in der National League bestehen kann. Darauf kann Muggli aufbauen. Wachsende Erfahrung wird ihn rundum zu einem besseren Spieler machen und die fortschreitende körperliche Entwicklung und mehr Muskelmasse werden besonders bei seiner Spielweise deutliche Verbesserungen mit sich bringen. Wenn er sein durchaus vorhandenes Offensivtalent noch öfter zum Einsatz bringt, hat er die Möglichkeit, im Ansehen der Scouts noch deutlich zu steigen und sich so eine gute Ausgangsposition für den kommenden Draft zu verschaffen.