Erfolgslauf in den Playoffs
Bichsel denkt gerne an die K.o.-Runde zurück: „Wir haben drei Teams gesweept. So etwas gab es noch nie zuvor in Schweden, dass eine Mannschaft von Platz 9 so weit kommt.“ Tatsächlich schien es so, als wäre die Mannschaft überhaupt nicht mehr zu stoppen. Erst wurde Timra IK in zwei Spielen mit 2:0 besiegt, dann Färjestad BK mit 4:0, ebenso im Halbfinale Växjö Lakers innerhalb von vier siegreichen Spielen. „Und dann standen wir im Finale, da war alles möglich“, erzählt Bichsel. „Wir wussten, dass wir auf einen starken Gegner treffen, die in den Playoffs immer stark sind. Am Ende haben sie gewonnen. Aber es waren immer enge Spiele.“
Bichsel kennt die schwedische Liga. Er verbrachte bereits zuvor zwei Spielzeiten bei Leksands IF. Im zurückliegenden Winter wurde er leihweise nach Rögle gegeben, wo 2020/21 bereits der deutsche Verteidiger Moritz Seider von den Detroit Red Wings eine starke Entwicklung nahm. Auch Bichsel ist fest davon überzeugt, sich weiterentwickelt zu haben: „Mein Schlittschuhlaufen, die Bewegungen auf dem Eis wurden viel flüssiger. Ich habe viel im Fitnessstudio trainiert. Ich glaube, meine gesamte Körperstruktur wurde mehr wie die eines Eishockeyspielers. Darüber bin ich sehr glücklich. Ich konnte einen weiteren Schritt machen, der mir hier in Übersee hilft.“
Erst AHL, dann SHL – und bald NHL?
Bichsel hatte die Saisonvorbereitung bei den Texanern begonnen und war mit sich selbst durchaus zufrieden. „Ich denke, ich habe eine wirklich gute Leistung gezeigt. Ich habe dem Trainerstab hier gezeigt, dass sie mich brauchen können, dass ich ein guter Spieler bin. Letztendlich hat es im ersten Jahr nicht geklappt. Das ist auch ein unglaubliches Team hier. Sie haben so viele gute Spieler. Daher habe ich die Saison in der AHL begonnen, um einfach zu sehen, wie das Eishockey und das Leben hier so ist. Es hat wirklich Spaß gemacht, ich habe gute Freunde gefunden. Eishockey ist hier auf jeden Fall anders. Aber im Dezember habe ich die Chance ergriffen und bin nach Schweden zurückgekehrt.“
Insbesondere in den Playoff-Spielen erwies sich Bichsel als sehr effektiv und verbuchte in 15 Spielen ein Tor und fünf Assists. „Ich mochte das Land von Anfang an sehr“, sagt er in Anspielung an seine vorherigen beiden Spielzeiten. „Ich mag das Eishockey dort, ich mag auch die Kultur. Und es war meine letzte Chance, vielleicht noch einmal eine Meisterschaft in Schweden zu gewinnen.“ Während dieses Ziel knapp verfehlt wurde, haben die Dallas Stars in der NHL noch immer die Gelegenheit dazu. Die Texaner führen die Serie gegen die Edmonton Oilers mit 2:1 an. Bichsel versucht, dem Team bestmöglich zu helfen. „Ich bin hier und unterstütze die Jungs, wo ich kann, beim Training oder in der Kabine“, sagt er.