Spannung bis in die Schlusssekunden
Die Florida Panthers haben noch eine Rechnung offen gegen die Tampa Bay Lightning, auf die sie in den drei Jahren zuvor zweimal in den Stanley Cup Playoffs getroffen waren und sowohl 2021 in der ersten Runde nach sechs Spielen wie auch 2022 in der zweiten Runde der Eastern Conference mit einem Sweep den Kürzeren gezogen hatten. Zum Auftakt des dritten Aufeinandertreffen der Rivalen in einer Playoff-Serie verließen die Panthers mit 3:2-Toren das Eis der Amerant Bank Arena von Sunrise, Fla. als Sieger.
Matthew Tkachuk mit einem Tor und einem Assist sowie Aleksander Barkov mit zwei Vorlagen waren jeweils an zwei Treffern der Gastgeber beteiligt. An den beiden Toren der Gäste hatte ihr Kapitän Steven Stamkos als Torschütze und Vorbereiter Anteil. Gästetorwart Andrei Vasilevskiy brachte es auf 25 Saves und Floridas Sergei Bobrovsky konnte 17 Mal rettend eingreifen.
In den ersten gut fünf Minuten hatten die Panthers mit 9:5 Hits und 3:0 Schüssen leichte optische Vorteile, ohne sich die ganz großen Torchancen herauszuarbeiten, doch nach 6:17 Minuten war es soweit. Sam Reinhart positionierte sich vor dem Kasten von Vasilevskiy und lenkte mit einer klasse Hand-Augen-Koordination aus der Luft den Distanzschuss von Gustav Forsling zum 1:0 ins Netz.
Die Lightning zeigten sich beeindruckt und kassierten zudem eine 2-Minuten-Strafe. Das daraufhin folgende Überzahlspiel konnte die Panthers zwar nicht nutzen, doch sie drückten auch anschließend darauf ihren Vorsprung auszubauen.
Ihren ersten Torschuss hatten die Lightning nach 16 Minuten, ihr 2., 3. und 4. Schuss folgte innerhalb von Sekunden auf dem Fuß. Nach einem gewonnenen Bully prüften sie zweimal Bobrovsky ehe Brandon Hagel den zweiten Rebound zum Ausgleich in der 17. Minute einnetzte. Mit dem 1:1-Remis verabschiedeten sich die Kontrahenten in die Kabine.
Mit Schwung starteten die Lightning ins Mitteldrittel, doch aus diesem entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bevor sich die Kontrahenten weitestgehend neutralisierten. Auch aus den Überzahlsituationen, Tampa hatte eine und Florida weitere zwei, konnten sie kein Kapital schlagen.
In der Schlussminute des Mitteldrittels leistete sich Nicholas Paul ein Vergehen, so dass die Panthers bis zur zweiten Drittelpause mit einem Mann mehr auf dem Eis standen. Dieser Spielabschnitt endete jedoch torlos mit einem Torverhältnis von 5:4 zu Gunsten der Hausherren.
Wie man ein Powerplay effektiv aufzieht, zeigten die Panthers zu Beginn des Schlussdrittels. 58 Sekunden waren absolviert, als die Scheibe flix durch ihre Reihen lief und, nach einem genialen Pass von Barkov durch den Torraum, in Carter Verhaeghe einen Abnehmer fand.
Das Tor war ein Wirkungstreffer. Von den Lightning war in den Folgeminuten wenig zu sehen und die Panthers waren einem dritten Treffer sehr nahe, scheiterten jedoch mehrmals an Vasilevskiy. Sollte sich erneut rächen, dass die Hausherren zu wenig aus ihrer Überlegenheit machten? 188 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit nahm Tampas Trainer Jon Cooper seinen Schlussmann zu Gunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, und aus der Maßnahme resultierte 33 Sekunden später ein Empty Netter von Tkachuk, der noch Gold wert sein sollte.
Brenzlig wurde es für die Hausherren wiederum in den letzten 72 Sekunden, als Verhaeghe auf der Strafbank Platz nehmen musste und die Lightning 6-gegen-4 auf dem Eis standen. Für sie reichte es jedoch nur noch zum Anschlusstreffer von Stamkos 9,3 Sekunden vor Spielende.