Zwei Teams kommen weiter, zwei weitere bleiben am Leben

Am Dienstagabend standen in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 gleich vier Elimination Games auf dem Spielplan. Die Carolina Hurricanes (6:3 gegen die New York Islanders) und die Colorado Avalanche (6:3 bei den Winnipeg Jets) lösten jeweils das Ticket für die zweite Runde. Spannend machen es die Toronto Maple Leafs (2:1 n.V. bei den Boston Bruins) und die Nashville Predators (2:1 bei den Vancouver Canucks), die das Aus abwendeten und ein Spiel 6 erzwangen.
 
Boston Bruins – Toronto Maple Leafs 1:2 n.V. (Serie: 3-2)
 
Die Toronto Maple Leafs haben die Elimination mit einem 2:1-Auswärtssieg n.V. im TD Garden abgewendet und in der Best-of-7-Serie auf 2-3 verkürzt.
 
Die Maple Leafs mussten ohne ihren Torjäger Auston Matthews antreten, der aufgrund einer Krankheit ausfiel. Torontos Trainer Sheldon Keefe setzte außerdem ein Zeichen und ließ Joseph Woll (27 Saves, 96,4 Prozent Fangquote) anstelle von Ilya Samsonov starten. Eine Rechnung die angesichts von nur 28 gegnerischen Torschüssen und einem Gegentor voll aufging.
 
Vorne traf Verteidiger Jake McCabe nach einem Faceoff-Gewinn in der Offensivzone von der blauen Linie durch den Verkehr zum 1:0 für die Maple Leafs (6.). Eher zufällig kamen die Bruins zum Ausgleich, als Trent Frederic nach einer Puck-Eroberung frei vor dem Tor auftauchte und zum 1:1 einschob (14.).
 
Im zweiten und dritten Drittel fiel dann kein Treffer mehr, weil auch Bostons Torwart Jeremy Swayman (31 Saves, 93,9 Prozent Fangquote) eine starke Partie zeigte. In der Verlängerung dauerte es dann nur 2:26 Minuten, ehe Matthew Knies die Entscheidung herbeiführte: John Tavares machte die Scheibe mit einem Abschluss mit nur einer Hand scharf, Knies staubte erfolgreich ab (63.).
 
„Es war ein unglaublicher Spielzug von Tavares, der zum Tor zieht und den Treffer damit möglich macht“, sagte Knies. „Alles fing mit ihm an, mir ist der Puck vor die Kelle gefallen und ich hatte Glück, ihn reinzuhauen und die Serie noch einmal nach Hause zu bringen.“
 
Toronto bleibt damit am Leben und erzwang ein Spiel 6 am Donnerstag (8 p.m. EDT; Freitag, 2 Uhr MESZ; NHL.tv) in der heimischen Scotiabank Arena.

Carolina Hurricanes – New York Islanders 6:3 (Serien: 4-1)

Die Carolina Hurricanes machten derweil den Sack gegen die New York Islanders zu und gewannen in der PNC Arena mit 6:3, um das Ticket für die zweite Playoff-Runde zu lösen.

Bereits der Start hatte es in sich: Nach 1:23 Minuten brachte Teuvo Teravainen die Hurricanes in Führung (2.). Diese baute Andrei Svechnikov nach 3:13 gespielten Minuten aus (4., im Powerplay). Nur 41 Sekunden später meldeten sich die Islanders durch den Anschlusstreffer von Mike Reilly (4., im Powerplay). Somit fielen drei Tore in den ersten 3:54 Minuten. Per verwandelten Penaltyschuss erhöhte Evgeny Kuznetsov noch vor der ersten Pause auf 3:1 für Carolina (14.). Ein leistungsgerechter Vorsprung, immerhin dominierten die Hausherren aus Raleigh das Schussverhältnis zu diesem Zeitpunkt mit 21:4 (!).

Die Gäste aus New York aber kamen im zweiten Abschnitt noch einmal zurück und glichen durch die Treffer von Brock Nelson (24.) und Casey Cizikas (40.) auf 3:3 aus.

Im Schlussdrittel zogen die Hurricanes noch einmal an und entwischten dank eines blitzschnellen Doppelschlags binnen acht (!) Sekunden dank Jack Drury und Stefan Noesen (45.) auf 5:3. Kurios war insbesondere der Treffer von Noesen, der von einem glücklichen Abpraller von der Bande ein leeres Gehäuse vorfand und nur noch einschieben musste. Seth Jarvis besorgte schlussendlich den 6:3-Endstand mit einem „echten“ Empty-Net-Tor (59.).

Hurricanes-Torwart Frederik Andersen zeigte 22 Saves (88 Prozent Fangquote), Islanders-Goalie Semyon Varlamov deren 32 (86,5 Prozent).

„Es waren definitiv ein paar glückliche Abpraller für uns dabei, aber wir reden die ganze Zeit darüber, viele Pucks aufs Tor zu bekommen“, sagte Carolinas Verteidiger Brady Skjei. „Manchmal passieren verrückte Dinge.“

Die Hurricanes treffen in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 auf die New York Rangers, die in der ersten Runde einen Sweep (4-0) gegen die Washington Capitals hingelegt hatten. Für die Islanders ist die Saison beendet.

„Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft, weil sie widerstandsfähig war“, sagte New Yorks Trainer Patrick Roy. „Sie hat das in jedem Spiel gezeigt. So haben wir uns die gesamte Saison präsentiert. Ich habe das Gefühl, dass wir mehr verdient gehabt hätten, denn wir haben in dieser Serie gutes Hockey gespielt.“

Winnipeg Jets – Colorado Avalanche 3:6 (Serie: 1-4)
 
Die Colorado Avalanche profitierte auch in Spiel 5 bei den Winnipeg Jets im Canada Life Centre von seiner brandgefährlichen Offensive, setzte sich mit 6:3 durch, zog damit in die nächste Runde ein und schickte den Central-Division-Rivalen gleichzeitig in die Sommerpause.
 
Winnipeg ging durch ein Eigentor, das Kyle Connor zugeschrieben wurde, nach nur 75 Sekunden in Führung (2.). Colorados Playoff-Monster Valeri Nichushkin aber glich kurz darauf mit seinem siebten Playoff-Treffer in diesem Jahr aus (4.).
 
Die Jets ließen auch im zweiten Abschnitt nichts unversucht (18:11 Schüsse), ging aber zweimal in Rückstand: Yakov Trenin (26.) traf zum 2:1 für die Avalanche, Josh Morrissey glich im Powerplay aus (47.), dann erzwang Artturi Lehkonen ein Eigentor zum 3:2 (34.).
 
Im Schlussdrittel schürte Winnipegs Tyler Toffoli mit dem erneuten Ausgleich noch einmal Hoffnung (43.), doch Colorado entwischte mit zwei Toren von Mikko Rantanen auf 5:3 (45., 49.) Ein Empty-Net-Tor von Josh Manson machte den Deckel drauf (60.).
 
Für das Team aus Manitoba startete Connor Hellebuyck (27 Saves, 87,1 Prozent Fangquote), für die Gäste aus Denver Alexandar Georgiev (34 Saves, 94,4 Prozent Fangquote).
 
Die Jets fanden in dieser Serie kein Mittel gegen die pfeilschnelle Offensive der Avalanche, verloren nach dem Auftakt-Sieg nun viermal in Folge und müssen den bitteren Gang in die Sommerpause antreten. Colorado unterstrich derweil seinen Favoriten-Status eindrucksvoll und wartet nun auf den Gegner in der zweiten Runde (Dallas Stars oder Vegas Golden Knights; Serie: 2-2).

R1, GM5: Avalanche @ Jets Zusammenfassung

Vancouver Canucks – Nashville Predators 1:2 (Serie: 3-2)

Die Nashville Predators haben die Elimination mit einem 2:1-Auswärtssieg bei den Vancouver Canucks in der Rogers Arena abgewendet.

In einem Low-Scoring-Nagelbeißer fielen über zwei Drittel keine Tore. Sowohl Vancouvers dritter Torwart Arturs Silovs (20 Saves, 90,9 Prozent Fangquote), der für die verletzten Thatcher Demko und Casey DeSmith einsprang, als auch Nashvilles Juuse Saros (19 Saves, 95 Prozent Fangquote) hielten lange die Null.

Das änderte sich erst nach 43:11 Minuten, als Canucks-Verteidiger Nikita Zadorov einen Vorstoß wagte und mit einem Traumtor zum 1:0 traf (44.). Nashville stand nun mit dem Rücken zur Wand, doch sein Kapitän lieferte: Der Schweizer Roman Josi zog mutig vors Tor, blieb mit einem Schuss zunächst hängen, doch dann wurde im Gemenge im Torkreis der Puck doch noch von Silovs über die Linie gedrückt (48.). Die Predators, die trotz eines Schuss-Plus zuvor zweimal als Verlierer vom Eis gegangen waren, hatten den Scheibenglück an diesem Abend jedoch auf ihrer Seite: Ein Distanzschuss von Abwehrmann Alexandre Carrier bohrte sich durch den Verkehr und schlug unten links zum 2:1-Endstand ein (53.). Somit fielen alle drei Tore im dritten Drittel und wurden allesamt von Verteidigern erzielt.

Spiel 6 ist für Freitagabend angesetzt.

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