Zorn ist Franchise-Spielerin beim ESC Planegg, mit dem sie siebenmal Deutscher Meister wurde. In der deutschen Nationalmannschaft trug sie nicht nur den Bundesadler, sondern auch das "C" als Kapitänin auf den Trikot und vertrat Deutschland bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Bis heute verbringt die in Gräfelfing geborene Oberbayerin jede freie Minute auf dem Eis: So stürmt sie auch für die Herrenmannschaft des TSV Schliersee und trainiert den Nachwuchs des HC Landsberg.
"Jetzt ist der HC Landsberg mein Arbeitgeber, was eine 40-Stunden-Woche oder mehr bedeutet. Ich betreue den gemischten Nachwuchs hauptsächlich in der U9 und der U11 und mache das Athletiktraining von der U7 bis zur U20. Ich glaube, ich kann anderen Leuten etwas auf den Weg mitgeben", sagt sie.
Seit letzter Saison war Zorn auch als Expertin im TV zu sehen, darunter bei NHL-Spielen für Sky Sport. "Das gefällt mir mega gut", so Zorn. "Es ist interessant, diesen Sport nochmal aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Natürlich dreht sich alles um dasselbe, aber die Blickwinkel sind verschieden. Auch die NHL ist nochmal eine andere Liga."
Kampf gegen Vorurteile und eine positive Entwicklung
Durch ihr vielseitiges Engagement ist Zorn zu einem der Gesichter des Frauen-Eishockeys in Deutschland aufgestiegen. "Ich finde nicht, dass ich das bin und das macht mich ganz verlegen", sagt Zorn darauf angesprochen. "Ich sehe mich aber schon in der Verantwortung, diesen Sport voranzutreiben. Der Zugriff und die Bedingungen als Kind waren nicht immer ganz optimal. Jetzt kann man sich entweder darüber beschweren, oder es verbessern. Ich kämpfe also für das große Ganze."
Als Zorn mit dem professionellen Eishockeyspielen begann, galt es noch gegen viele Vorurteile zu kämpfen: "Früher im Nachwuchs war ich oft das einzige Mädel. Eine Frage, die damals immer gestellte wurde, war: 'Was? Das gibt es auch für Frauen?' Leider gibt es diese Fragen auch heute noch. Frauensport hatte immer sehr zu kämpfen, auch im Fußball. Ich glaube, dass noch viel in Klischees gedacht wird. Mit diesen Vorurteilen haben aber auch Männer, beispielsweise im Ballett, zu kämpfen."